"Was die Menschen thun würden, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an. Sie aber können sich höchstens den Vorwurf machen, unklug gehandelt zu haben."
"Also meinen Sie, ich müßte ihn begleiten?"
"Das habe ich nicht gesagt. Jch habe nur unter Jhrer Voraussetzung gesprochen, daß er mit Jhnen sicherer reise. Das ist aber doch erst zu untersuchen."
"Was raten Sie mir?"
"Zunächst die Entscheidung der Martier abzuwarten. Sie wissen ja noch gar nicht, ob Jhnen die Mittel zur Abreise gewährt werden können. Erst wenn Sie diese Mittel kennen, vermögen Sie zu entscheiden, ob Jhre Begleitung entbehrlich ist. Und wenn sie ent- behrlich ist, so würde ich mich sehr freuen, Sie mit zu uns zu nehmen."
"Jch rechne auf Jhre Hilfe. Lassen sie unsern Ballon auf das innere Jnseldach schaffen!"
"Das geht nicht, bevor Sie die Erlaubnis der Regierung haben --"
"Und die Jhrige würde ich erhalten? Jch meine, Sie würden mich nicht für unwürdig Jhrer Freund- schaft halten, wenn ich Jhrem Wunsche nicht entspräche, nach dem Mars --"
"Was habe ich Jhnen gesagt, Saltner? Das wäre keine Liebe, die unfrei machte."
"Se, wie glücklich machen Sie mich!" Saltner ergriff zärtlich ihre Hände.
"Jetzt sind Sie wieder der alte Saltner! Kaum ist die Angst von ihm genommen, ich könnte ihm böse
Pläne und Sorgen.
„Was die Menſchen thun würden, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an. Sie aber können ſich höchſtens den Vorwurf machen, unklug gehandelt zu haben.‟
„Alſo meinen Sie, ich müßte ihn begleiten?‟
„Das habe ich nicht geſagt. Jch habe nur unter Jhrer Vorausſetzung geſprochen, daß er mit Jhnen ſicherer reiſe. Das iſt aber doch erſt zu unterſuchen.‟
„Was raten Sie mir?‟
„Zunächſt die Entſcheidung der Martier abzuwarten. Sie wiſſen ja noch gar nicht, ob Jhnen die Mittel zur Abreiſe gewährt werden können. Erſt wenn Sie dieſe Mittel kennen, vermögen Sie zu entſcheiden, ob Jhre Begleitung entbehrlich iſt. Und wenn ſie ent- behrlich iſt, ſo würde ich mich ſehr freuen, Sie mit zu uns zu nehmen.‟
„Jch rechne auf Jhre Hilfe. Laſſen ſie unſern Ballon auf das innere Jnſeldach ſchaffen!‟
„Das geht nicht, bevor Sie die Erlaubnis der Regierung haben —‟
„Und die Jhrige würde ich erhalten? Jch meine, Sie würden mich nicht für unwürdig Jhrer Freund- ſchaft halten, wenn ich Jhrem Wunſche nicht entſpräche, nach dem Mars —‟
„Was habe ich Jhnen geſagt, Saltner? Das wäre keine Liebe, die unfrei machte.‟
„Se, wie glücklich machen Sie mich!‟ Saltner ergriff zärtlich ihre Hände.
„Jetzt ſind Sie wieder der alte Saltner! Kaum iſt die Angſt von ihm genommen, ich könnte ihm böſe
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Pläne und Sorgen.
„Was die Menſchen thun würden, weiß ich nicht
und geht mich auch nichts an. Sie aber können ſich
höchſtens den Vorwurf machen, unklug gehandelt zu
haben.‟
„Alſo meinen Sie, ich müßte ihn begleiten?‟
„Das habe ich nicht geſagt. Jch habe nur unter
Jhrer Vorausſetzung geſprochen, daß er mit Jhnen
ſicherer reiſe. Das iſt aber doch erſt zu unterſuchen.‟
„Was raten Sie mir?‟
„Zunächſt die Entſcheidung der Martier abzuwarten.
Sie wiſſen ja noch gar nicht, ob Jhnen die Mittel
zur Abreiſe gewährt werden können. Erſt wenn Sie
dieſe Mittel kennen, vermögen Sie zu entſcheiden, ob
Jhre Begleitung entbehrlich iſt. Und wenn ſie ent-
behrlich iſt, ſo würde ich mich ſehr freuen, Sie mit
zu uns zu nehmen.‟
„Jch rechne auf Jhre Hilfe. Laſſen ſie unſern
Ballon auf das innere Jnſeldach ſchaffen!‟
„Das geht nicht, bevor Sie die Erlaubnis der
Regierung haben —‟
„Und die Jhrige würde ich erhalten? Jch meine,
Sie würden mich nicht für unwürdig Jhrer Freund-
ſchaft halten, wenn ich Jhrem Wunſche nicht entſpräche,
nach dem Mars —‟
„Was habe ich Jhnen geſagt, Saltner? Das wäre
keine Liebe, die unfrei machte.‟
„Se, wie glücklich machen Sie mich!‟ Saltner
ergriff zärtlich ihre Hände.
„Jetzt ſind Sie wieder der alte Saltner! Kaum
iſt die Angſt von ihm genommen, ich könnte ihm böſe
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/279>, abgerufen am 17.06.2024.
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