Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Die Freiheit des Willens. beschlusses durchgesetzt, hatte er geglaubt, daß dieMenschen nicht länger wagen würden sich zu weigern. Aus Saltners Worten erkannte er jedoch, daß es keinen Sinn mehr hätte, den eigentlichen Kernpunkt der Frage zu verschleiern. Die Deutschen hatten offenbar die Ab- sicht der Martier durchschaut, eine Warnung der Groß- mächte zu verhindern. Der Hilfe der Menschen be- durften die Martier nicht; aber sie wollten bei dem ersten Besuche in den zivilisierten Staaten der Erde sogleich in einer Weise auftreten, die sie zum unbe- dingten Herren der Situation machte. Die Vorbe- reitungen dazu waren schon in viel höherem Maße getroffen, als Grunthe und Saltner wußten. Jhre Landung am Nordpol und die Kenntnis, welche die Martier dadurch von den zivilisierten Staaten der Erde erhielten, hatte den Zentralrat nur in der An- sicht bestärkt, daß man mit den Bewohnern der Erde in sehr ernsthafter Weise zu rechnen haben würde, und daß alles darauf ankäme, sich bei der ersten Be- gegnung keine Blöße zu geben. Dies wäre aber sehr leicht möglich gewesen, wenn die Erdbewohner zu früh erfuhren, mit welchen Schwierigkeiten die Martier auf der Erde zu kämpfen hatten. Diese zu heben war daher ihr Hauptaugenmerk bei den Vorbereitungen zur Expedition und zugleich der Grund ihrer langen Verzögerung gewesen. Nun hatte der Zentralrat be- schlossen, die Vorbereitungen aufs äußerste zu beschleu- nigen, ehe die Besitznahme des Nordpols auf der Erde bekannt wurde, und vorläufig die Rückkehr der Menschen zu verhindern. Doch konnte er sich dazu 19*
Die Freiheit des Willens. beſchluſſes durchgeſetzt, hatte er geglaubt, daß dieMenſchen nicht länger wagen würden ſich zu weigern. Aus Saltners Worten erkannte er jedoch, daß es keinen Sinn mehr hätte, den eigentlichen Kernpunkt der Frage zu verſchleiern. Die Deutſchen hatten offenbar die Ab- ſicht der Martier durchſchaut, eine Warnung der Groß- mächte zu verhindern. Der Hilfe der Menſchen be- durften die Martier nicht; aber ſie wollten bei dem erſten Beſuche in den ziviliſierten Staaten der Erde ſogleich in einer Weiſe auftreten, die ſie zum unbe- dingten Herren der Situation machte. Die Vorbe- reitungen dazu waren ſchon in viel höherem Maße getroffen, als Grunthe und Saltner wußten. Jhre Landung am Nordpol und die Kenntnis, welche die Martier dadurch von den ziviliſierten Staaten der Erde erhielten, hatte den Zentralrat nur in der An- ſicht beſtärkt, daß man mit den Bewohnern der Erde in ſehr ernſthafter Weiſe zu rechnen haben würde, und daß alles darauf ankäme, ſich bei der erſten Be- gegnung keine Blöße zu geben. Dies wäre aber ſehr leicht möglich geweſen, wenn die Erdbewohner zu früh erfuhren, mit welchen Schwierigkeiten die Martier auf der Erde zu kämpfen hatten. Dieſe zu heben war daher ihr Hauptaugenmerk bei den Vorbereitungen zur Expedition und zugleich der Grund ihrer langen Verzögerung geweſen. Nun hatte der Zentralrat be- ſchloſſen, die Vorbereitungen aufs äußerſte zu beſchleu- nigen, ehe die Beſitznahme des Nordpols auf der Erde bekannt wurde, und vorläufig die Rückkehr der Menſchen zu verhindern. Doch konnte er ſich dazu 19*
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Die Freiheit des Willens.
beſchluſſes durchgeſetzt, hatte er geglaubt, daß die
Menſchen nicht länger wagen würden ſich zu weigern.
Aus Saltners Worten erkannte er jedoch, daß es keinen
Sinn mehr hätte, den eigentlichen Kernpunkt der Frage
zu verſchleiern. Die Deutſchen hatten offenbar die Ab-
ſicht der Martier durchſchaut, eine Warnung der Groß-
mächte zu verhindern. Der Hilfe der Menſchen be-
durften die Martier nicht; aber ſie wollten bei dem
erſten Beſuche in den ziviliſierten Staaten der Erde
ſogleich in einer Weiſe auftreten, die ſie zum unbe-
dingten Herren der Situation machte. Die Vorbe-
reitungen dazu waren ſchon in viel höherem Maße
getroffen, als Grunthe und Saltner wußten. Jhre
Landung am Nordpol und die Kenntnis, welche die
Martier dadurch von den ziviliſierten Staaten der
Erde erhielten, hatte den Zentralrat nur in der An-
ſicht beſtärkt, daß man mit den Bewohnern der Erde
in ſehr ernſthafter Weiſe zu rechnen haben würde,
und daß alles darauf ankäme, ſich bei der erſten Be-
gegnung keine Blöße zu geben. Dies wäre aber ſehr
leicht möglich geweſen, wenn die Erdbewohner zu früh
erfuhren, mit welchen Schwierigkeiten die Martier auf
der Erde zu kämpfen hatten. Dieſe zu heben war
daher ihr Hauptaugenmerk bei den Vorbereitungen
zur Expedition und zugleich der Grund ihrer langen
Verzögerung geweſen. Nun hatte der Zentralrat be-
ſchloſſen, die Vorbereitungen aufs äußerſte zu beſchleu-
nigen, ehe die Beſitznahme des Nordpols auf der
Erde bekannt wurde, und vorläufig die Rückkehr der
Menſchen zu verhindern. Doch konnte er ſich dazu
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