Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Die Freiheit des Willens. Leben einsetzen, um die Nachricht von der Ankunft derMartier auf der Erde sofort in die Heimat zu bringen. Dies erfordert die Pflicht gegen das Vaterland und gegen die Menschheit. Jedes weitere Wort ist über- flüssig. Mein Freund und ich werden mit Hilfe unsres von Jhnen geborgenen Ballons sobald als möglich abreisen. Wenn Sie wirklich jene erhabene Gesinnung der Nume besitzen, nach der die Freiheit der Persönlichkeit unbedingte Achtung erfordert, so er- warte ich von Jhnen, daß Sie uns Jhre Beihilfe zu unsrer Abreise nicht versagen. Wir bitten, uns zu entlassen." Grunthe und Saltner, der sich ebenfalls erhoben Tiefes Schweigen herrschte in der Versammlung der Die Martier setzten ihre Beratung fort. Sie waren Die Freiheit des Willens. Leben einſetzen, um die Nachricht von der Ankunft derMartier auf der Erde ſofort in die Heimat zu bringen. Dies erfordert die Pflicht gegen das Vaterland und gegen die Menſchheit. Jedes weitere Wort iſt über- flüſſig. Mein Freund und ich werden mit Hilfe unſres von Jhnen geborgenen Ballons ſobald als möglich abreiſen. Wenn Sie wirklich jene erhabene Geſinnung der Nume beſitzen, nach der die Freiheit der Perſönlichkeit unbedingte Achtung erfordert, ſo er- warte ich von Jhnen, daß Sie uns Jhre Beihilfe zu unſrer Abreiſe nicht verſagen. Wir bitten, uns zu entlaſſen.‟ Grunthe und Saltner, der ſich ebenfalls erhoben Tiefes Schweigen herrſchte in der Verſammlung der Die Martier ſetzten ihre Beratung fort. Sie waren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0305" n="297"/><fw place="top" type="header">Die Freiheit des Willens.</fw><lb/> Leben einſetzen, um die Nachricht von der Ankunft der<lb/> Martier auf der Erde ſofort in die Heimat zu bringen.<lb/> Dies erfordert die <hi rendition="#g">Pflicht</hi> gegen das Vaterland und<lb/> gegen die Menſchheit. Jedes weitere Wort iſt über-<lb/> flüſſig. Mein Freund und ich werden mit Hilfe<lb/> unſres von Jhnen geborgenen Ballons ſobald als<lb/> möglich abreiſen. Wenn Sie wirklich jene erhabene<lb/> Geſinnung der Nume beſitzen, nach der die Freiheit<lb/> der Perſönlichkeit unbedingte Achtung erfordert, ſo er-<lb/> warte ich von Jhnen, daß Sie uns Jhre Beihilfe zu<lb/> unſrer Abreiſe nicht verſagen. Wir bitten, uns zu<lb/> entlaſſen.‟</p><lb/> <p>Grunthe und Saltner, der ſich ebenfalls erhoben<lb/> hatte, verließen ihre Plätze und wandten ſich nach der<lb/> Thür.</p><lb/> <p>Tiefes Schweigen herrſchte in der Verſammlung der<lb/> Martier. Die meiſten blickten finſter vor ſich hin,<lb/> nur die näheren Freunde der Menſchen zeigten ihnen<lb/> durch ihre Mienen, daß ſie ihr Verhalten billigten.<lb/> Saltner ſah im Fortgehen, daß ihm Se freundlich<lb/> mit den Augen folgte, während er von La vergeblich<lb/> noch einen Blick zu erhaſchen ſuchte. Schon hatte<lb/> Grunthe die Thür geöffnet. Niemand hielt die beiden<lb/> auf. Sie verließen den Saal.</p><lb/> <p>Die Martier ſetzten ihre Beratung fort. Sie waren<lb/> in ihrer Majorität ſichtlich durch den Mißerfolg ver-<lb/> ſtimmt, ja es wurden Stimmen laut, ob man die<lb/> Menſchen nicht auch gegen ihren Willen zur Reiſe nach<lb/> dem Mars zwingen könne. Der junge Kapitän Oß<lb/> warf die Frage auf, ob nicht den Menſchen das Recht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0305]
Die Freiheit des Willens.
Leben einſetzen, um die Nachricht von der Ankunft der
Martier auf der Erde ſofort in die Heimat zu bringen.
Dies erfordert die Pflicht gegen das Vaterland und
gegen die Menſchheit. Jedes weitere Wort iſt über-
flüſſig. Mein Freund und ich werden mit Hilfe
unſres von Jhnen geborgenen Ballons ſobald als
möglich abreiſen. Wenn Sie wirklich jene erhabene
Geſinnung der Nume beſitzen, nach der die Freiheit
der Perſönlichkeit unbedingte Achtung erfordert, ſo er-
warte ich von Jhnen, daß Sie uns Jhre Beihilfe zu
unſrer Abreiſe nicht verſagen. Wir bitten, uns zu
entlaſſen.‟
Grunthe und Saltner, der ſich ebenfalls erhoben
hatte, verließen ihre Plätze und wandten ſich nach der
Thür.
Tiefes Schweigen herrſchte in der Verſammlung der
Martier. Die meiſten blickten finſter vor ſich hin,
nur die näheren Freunde der Menſchen zeigten ihnen
durch ihre Mienen, daß ſie ihr Verhalten billigten.
Saltner ſah im Fortgehen, daß ihm Se freundlich
mit den Augen folgte, während er von La vergeblich
noch einen Blick zu erhaſchen ſuchte. Schon hatte
Grunthe die Thür geöffnet. Niemand hielt die beiden
auf. Sie verließen den Saal.
Die Martier ſetzten ihre Beratung fort. Sie waren
in ihrer Majorität ſichtlich durch den Mißerfolg ver-
ſtimmt, ja es wurden Stimmen laut, ob man die
Menſchen nicht auch gegen ihren Willen zur Reiſe nach
dem Mars zwingen könne. Der junge Kapitän Oß
warf die Frage auf, ob nicht den Menſchen das Recht
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