Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Der Kampf mit dem Luftschiff. nommenen Entdeckungsfahrten nach ihrem Manne an-getreten wurden. So sehr sie sich danach sehnte, hatte sie doch keine Zeit, ungeduldig zu werden, denn die Fülle der neuen Umgebung beschäftigte sie ausreichend. Die Gegenwart Ells gab ihr die erforderliche Zuversicht in den neuen Verhältnissen. Saltner mit Se, La und Fru waren bereits nach dem Mars abgegangen, aber unter den noch anwesenden Martiern befanden sich noch mehrere, mit denen sie sich deutsch unterhalten konnte, so vor allen der Vorsteher Ra, dessen Frau und der Arzt Hil. Von ihnen erhielt sie nicht nur Nachricht über die Verhältnisse des Mars, sondern auch Einzelheiten über die Schicksale der Gefährten ihres Mannes, die ihr Gemüt lebhaft bewegten. Man begab sich eben zu der üblichen Plauderstunde Jsma sah ihn erschrocken an. "Was ist geschehen?" rief sie. "Fassen Sie sich, liebste Freundin." "Hugo ist --?" "Nein, nein -- wir wissen nichts -- aber wir "Warum nicht?" "Das Luftschiff ist unbrauchbar geworden." "Um Gotteswillen!" "Der diabarische Apparat hat durch den über- Der Kampf mit dem Luftſchiff. nommenen Entdeckungsfahrten nach ihrem Manne an-getreten wurden. So ſehr ſie ſich danach ſehnte, hatte ſie doch keine Zeit, ungeduldig zu werden, denn die Fülle der neuen Umgebung beſchäftigte ſie ausreichend. Die Gegenwart Ells gab ihr die erforderliche Zuverſicht in den neuen Verhältniſſen. Saltner mit Se, La und Fru waren bereits nach dem Mars abgegangen, aber unter den noch anweſenden Martiern befanden ſich noch mehrere, mit denen ſie ſich deutſch unterhalten konnte, ſo vor allen der Vorſteher Ra, deſſen Frau und der Arzt Hil. Von ihnen erhielt ſie nicht nur Nachricht über die Verhältniſſe des Mars, ſondern auch Einzelheiten über die Schickſale der Gefährten ihres Mannes, die ihr Gemüt lebhaft bewegten. Man begab ſich eben zu der üblichen Plauderſtunde Jsma ſah ihn erſchrocken an. „Was iſt geſchehen?‟ rief ſie. „Faſſen Sie ſich, liebſte Freundin.‟ „Hugo iſt —?‟ „Nein, nein — wir wiſſen nichts — aber wir „Warum nicht?‟ „Das Luftſchiff iſt unbrauchbar geworden.‟ „Um Gotteswillen!‟ „Der diabariſche Apparat hat durch den über- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0427" n="419"/><fw place="top" type="header">Der Kampf mit dem Luftſchiff.</fw><lb/> nommenen Entdeckungsfahrten nach ihrem Manne an-<lb/> getreten wurden. So ſehr ſie ſich danach ſehnte, hatte<lb/> ſie doch keine Zeit, ungeduldig zu werden, denn die<lb/> Fülle der neuen Umgebung beſchäftigte ſie ausreichend.<lb/> Die Gegenwart Ells gab ihr die erforderliche Zuverſicht<lb/> in den neuen Verhältniſſen. Saltner mit Se, La und<lb/> Fru waren bereits nach dem Mars abgegangen, aber<lb/> unter den noch anweſenden Martiern befanden ſich<lb/> noch mehrere, mit denen ſie ſich deutſch unterhalten<lb/> konnte, ſo vor allen der Vorſteher Ra, deſſen Frau<lb/> und der Arzt Hil. Von ihnen erhielt ſie nicht nur<lb/> Nachricht über die Verhältniſſe des Mars, ſondern auch<lb/> Einzelheiten über die Schickſale der Gefährten ihres<lb/> Mannes, die ihr Gemüt lebhaft bewegten.</p><lb/> <p>Man begab ſich eben zu der üblichen Plauderſtunde<lb/> ins Empfangszimmer, wo Jsma und Ell jetzt die<lb/> Plätze einzunehmen pflegten, die für Grunthe und<lb/> Saltner eingerichtet waren, als Ell mit bekümmertem<lb/> Antlitz eintrat.</p><lb/> <p>Jsma ſah ihn erſchrocken an.</p><lb/> <p>„Was iſt geſchehen?‟ rief ſie.</p><lb/> <p>„Faſſen Sie ſich, liebſte Freundin.‟</p><lb/> <p>„Hugo iſt —?‟</p><lb/> <p>„Nein, nein — wir wiſſen nichts — aber wir<lb/> können ihn nicht ſuchen.‟</p><lb/> <p>„Warum nicht?‟</p><lb/> <p>„Das Luftſchiff iſt unbrauchbar geworden.‟</p><lb/> <p>„Um Gotteswillen!‟</p><lb/> <p>„Der diabariſche Apparat hat durch den über-<lb/> mäßigen Luftdruck bei unſerm zweiten Verteidigungs-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [419/0427]
Der Kampf mit dem Luftſchiff.
nommenen Entdeckungsfahrten nach ihrem Manne an-
getreten wurden. So ſehr ſie ſich danach ſehnte, hatte
ſie doch keine Zeit, ungeduldig zu werden, denn die
Fülle der neuen Umgebung beſchäftigte ſie ausreichend.
Die Gegenwart Ells gab ihr die erforderliche Zuverſicht
in den neuen Verhältniſſen. Saltner mit Se, La und
Fru waren bereits nach dem Mars abgegangen, aber
unter den noch anweſenden Martiern befanden ſich
noch mehrere, mit denen ſie ſich deutſch unterhalten
konnte, ſo vor allen der Vorſteher Ra, deſſen Frau
und der Arzt Hil. Von ihnen erhielt ſie nicht nur
Nachricht über die Verhältniſſe des Mars, ſondern auch
Einzelheiten über die Schickſale der Gefährten ihres
Mannes, die ihr Gemüt lebhaft bewegten.
Man begab ſich eben zu der üblichen Plauderſtunde
ins Empfangszimmer, wo Jsma und Ell jetzt die
Plätze einzunehmen pflegten, die für Grunthe und
Saltner eingerichtet waren, als Ell mit bekümmertem
Antlitz eintrat.
Jsma ſah ihn erſchrocken an.
„Was iſt geſchehen?‟ rief ſie.
„Faſſen Sie ſich, liebſte Freundin.‟
„Hugo iſt —?‟
„Nein, nein — wir wiſſen nichts — aber wir
können ihn nicht ſuchen.‟
„Warum nicht?‟
„Das Luftſchiff iſt unbrauchbar geworden.‟
„Um Gotteswillen!‟
„Der diabariſche Apparat hat durch den über-
mäßigen Luftdruck bei unſerm zweiten Verteidigungs-
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