Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.Achtunddreißigstes Kapitel. mitzuteilen, daß ein kriegerischer Widerstand gegen dieMartier aussichtslos sei. Wenn er entfloh? Aber den Rand der Schlucht konnte er nicht mehr erreichen ohne gesehen zu werden. Und auf der flachen Ebene war kein Versteck. Doch vielleicht im Schiffe selbst? Es war wenigstens das einzige, was er versuchen konnte. Es gab da verschiedene Seitenräume -- frei- lich, man würde sie wohl bei der Untersuchung be- treten. Sein Blick fiel auf den Fußboden. Hier war eine Fallthür. Zum Glück kannte er jetzt den üblichen Mechanismus des Verschlusses. Er kroch in den untern Raum, der offenbar zur Aufbewahrung von Vorräten diente. Jetzt war er leer bis auf einige Haufen eines heuähnlichen Stoffes, den Saltner nicht kannte. Aber er hatte keine Wahl, er kroch in eine Ecke und ver- steckte sich. Wenn man das Heu, oder was es war, nicht durchwühlte, konnte man ihn nicht finden. Jnzwischen war der Wagen angelangt und die Er verließ sein Versteck. Alles war still. Vor- Achtunddreißigſtes Kapitel. mitzuteilen, daß ein kriegeriſcher Widerſtand gegen dieMartier ausſichtslos ſei. Wenn er entfloh? Aber den Rand der Schlucht konnte er nicht mehr erreichen ohne geſehen zu werden. Und auf der flachen Ebene war kein Verſteck. Doch vielleicht im Schiffe ſelbſt? Es war wenigſtens das einzige, was er verſuchen konnte. Es gab da verſchiedene Seitenräume — frei- lich, man würde ſie wohl bei der Unterſuchung be- treten. Sein Blick fiel auf den Fußboden. Hier war eine Fallthür. Zum Glück kannte er jetzt den üblichen Mechanismus des Verſchluſſes. Er kroch in den untern Raum, der offenbar zur Aufbewahrung von Vorräten diente. Jetzt war er leer bis auf einige Haufen eines heuähnlichen Stoffes, den Saltner nicht kannte. Aber er hatte keine Wahl, er kroch in eine Ecke und ver- ſteckte ſich. Wenn man das Heu, oder was es war, nicht durchwühlte, konnte man ihn nicht finden. Jnzwiſchen war der Wagen angelangt und die Er verließ ſein Verſteck. Alles war ſtill. Vor- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0186" n="178"/><fw place="top" type="header">Achtunddreißigſtes Kapitel.</fw><lb/> mitzuteilen, daß ein kriegeriſcher Widerſtand gegen die<lb/> Martier ausſichtslos ſei. Wenn er entfloh? Aber<lb/> den Rand der Schlucht konnte er nicht mehr erreichen<lb/> ohne geſehen zu werden. Und auf der flachen Ebene<lb/> war kein Verſteck. Doch vielleicht im Schiffe ſelbſt?<lb/> Es war wenigſtens das einzige, was er verſuchen<lb/> konnte. Es gab da verſchiedene Seitenräume — frei-<lb/> lich, man würde ſie wohl bei der Unterſuchung be-<lb/> treten. Sein Blick fiel auf den Fußboden. Hier war<lb/> eine Fallthür. Zum Glück kannte er jetzt den üblichen<lb/> Mechanismus des Verſchluſſes. Er kroch in den untern<lb/> Raum, der offenbar zur Aufbewahrung von Vorräten<lb/> diente. Jetzt war er leer bis auf einige Haufen eines<lb/> heuähnlichen Stoffes, den Saltner nicht kannte. Aber<lb/> er hatte keine Wahl, er kroch in eine Ecke und ver-<lb/> ſteckte ſich. Wenn man das Heu, oder was es war,<lb/> nicht durchwühlte, konnte man ihn nicht finden.</p><lb/> <p>Jnzwiſchen war der Wagen angelangt und die<lb/> Martier ſtiegen aus. Es waren nur vier Männer<lb/> und eine Frau. Sie betrachtete zufrieden die Aſchen-<lb/> reſtchen der Geſchoſſe, ſtiegen in das Schiff und über-<lb/> zeugten ſich, daß es vollkommen unverſehrt war.<lb/> Keines der feinen Jnſtrumente hatte einen Schaden<lb/> erlitten. Saltner hörte, wie ſie das Schiff wieder<lb/> verließen. Schon glaubte er ſich gerettet. Er lauſchte<lb/> aufmerkſam, konnte aber nur hören, daß eine Unter-<lb/> haltung geführt und Anweiſungen erteilt wurden, ohne<lb/> daß er die Worte zu verſtehen vermochte. Dann ver-<lb/> nahm er deutlich, wie der Wagen ſich wieder entfernte.</p><lb/> <p>Er verließ ſein Verſteck. Alles war ſtill. Vor-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0186]
Achtunddreißigſtes Kapitel.
mitzuteilen, daß ein kriegeriſcher Widerſtand gegen die
Martier ausſichtslos ſei. Wenn er entfloh? Aber
den Rand der Schlucht konnte er nicht mehr erreichen
ohne geſehen zu werden. Und auf der flachen Ebene
war kein Verſteck. Doch vielleicht im Schiffe ſelbſt?
Es war wenigſtens das einzige, was er verſuchen
konnte. Es gab da verſchiedene Seitenräume — frei-
lich, man würde ſie wohl bei der Unterſuchung be-
treten. Sein Blick fiel auf den Fußboden. Hier war
eine Fallthür. Zum Glück kannte er jetzt den üblichen
Mechanismus des Verſchluſſes. Er kroch in den untern
Raum, der offenbar zur Aufbewahrung von Vorräten
diente. Jetzt war er leer bis auf einige Haufen eines
heuähnlichen Stoffes, den Saltner nicht kannte. Aber
er hatte keine Wahl, er kroch in eine Ecke und ver-
ſteckte ſich. Wenn man das Heu, oder was es war,
nicht durchwühlte, konnte man ihn nicht finden.
Jnzwiſchen war der Wagen angelangt und die
Martier ſtiegen aus. Es waren nur vier Männer
und eine Frau. Sie betrachtete zufrieden die Aſchen-
reſtchen der Geſchoſſe, ſtiegen in das Schiff und über-
zeugten ſich, daß es vollkommen unverſehrt war.
Keines der feinen Jnſtrumente hatte einen Schaden
erlitten. Saltner hörte, wie ſie das Schiff wieder
verließen. Schon glaubte er ſich gerettet. Er lauſchte
aufmerkſam, konnte aber nur hören, daß eine Unter-
haltung geführt und Anweiſungen erteilt wurden, ohne
daß er die Worte zu verſtehen vermochte. Dann ver-
nahm er deutlich, wie der Wagen ſich wieder entfernte.
Er verließ ſein Verſteck. Alles war ſtill. Vor-
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