den Niederungen halten wir alle Wärme fest und geben keine wieder heraus. Dafür sorgen die großen pelz- verbrämten Blätter unsrer Riesenbäume. Aber Sie sind an das Klima nicht gewöhnt, es ist vielleicht besser, wenn Sie während des Fahrens sich in das Tuch hüllen. Erlauben Sie."
Ell nahm Jsma das Schirmröhrchen aus der Hand und zog an dem Ringe, welcher das eine Ende ab- schloß. Eine kleine Rolle, nicht größer als ein Zeige- finger, schob sich heraus, scheinbar schwarz; aber unter Jsmas Händen entfaltete sich das Röllchen zu einer großen Decke, in die man den ganzen Körper einhüllen konnte. Das Gewebe war ganz weich, locker und voll- ständig unsichtbar, die eingewebten dunklen Fäden, dienten nur dazu, überhaupt erkennen zu lassen, wo das Tuch sich befand und wie weit es reichte. Jsma hüllte sich behaglich hinein, und man bemerkte nicht, daß sie überhaupt ein Tuch umgeschlagen hatte; ihre Toilette blieb vollständig sichtbar.
"Das ist ja wie das Zelt der Fee Paribanu", sagte sie lächelnd. "Aber wie bekommt man denn das Tuch wieder in das Futteral?"
"Man knüllt es einfach in der Hand zusammen und stopft es hinein. Diesen Lisfäden ist es ganz gleichgiltig, wie sie zu liegen kommen, man kann sie zusammenpressen wie Luft."
"Jetzt ist es erst behaglich", sagte Jsma. "Und wie still und schön. Das ist ja wie in unserm Walde, nur Felsen scheint es nicht zu geben. Aber soviel Wasser! Und ich denke, der Mars ist so wasserarm?"
Achtundzwanzigſtes Kapitel.
den Niederungen halten wir alle Wärme feſt und geben keine wieder heraus. Dafür ſorgen die großen pelz- verbrämten Blätter unſrer Rieſenbäume. Aber Sie ſind an das Klima nicht gewöhnt, es iſt vielleicht beſſer, wenn Sie während des Fahrens ſich in das Tuch hüllen. Erlauben Sie.‟
Ell nahm Jsma das Schirmröhrchen aus der Hand und zog an dem Ringe, welcher das eine Ende ab- ſchloß. Eine kleine Rolle, nicht größer als ein Zeige- finger, ſchob ſich heraus, ſcheinbar ſchwarz; aber unter Jsmas Händen entfaltete ſich das Röllchen zu einer großen Decke, in die man den ganzen Körper einhüllen konnte. Das Gewebe war ganz weich, locker und voll- ſtändig unſichtbar, die eingewebten dunklen Fäden, dienten nur dazu, überhaupt erkennen zu laſſen, wo das Tuch ſich befand und wie weit es reichte. Jsma hüllte ſich behaglich hinein, und man bemerkte nicht, daß ſie überhaupt ein Tuch umgeſchlagen hatte; ihre Toilette blieb vollſtändig ſichtbar.
„Das iſt ja wie das Zelt der Fee Paribanu‟, ſagte ſie lächelnd. „Aber wie bekommt man denn das Tuch wieder in das Futteral?‟
„Man knüllt es einfach in der Hand zuſammen und ſtopft es hinein. Dieſen Lisfäden iſt es ganz gleichgiltig, wie ſie zu liegen kommen, man kann ſie zuſammenpreſſen wie Luft.‟
„Jetzt iſt es erſt behaglich‟, ſagte Jsma. „Und wie ſtill und ſchön. Das iſt ja wie in unſerm Walde, nur Felſen ſcheint es nicht zu geben. Aber ſoviel Waſſer! Und ich denke, der Mars iſt ſo waſſerarm?‟
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Achtundzwanzigſtes Kapitel.
den Niederungen halten wir alle Wärme feſt und geben
keine wieder heraus. Dafür ſorgen die großen pelz-
verbrämten Blätter unſrer Rieſenbäume. Aber Sie ſind
an das Klima nicht gewöhnt, es iſt vielleicht beſſer,
wenn Sie während des Fahrens ſich in das Tuch hüllen.
Erlauben Sie.‟
Ell nahm Jsma das Schirmröhrchen aus der Hand
und zog an dem Ringe, welcher das eine Ende ab-
ſchloß. Eine kleine Rolle, nicht größer als ein Zeige-
finger, ſchob ſich heraus, ſcheinbar ſchwarz; aber unter
Jsmas Händen entfaltete ſich das Röllchen zu einer
großen Decke, in die man den ganzen Körper einhüllen
konnte. Das Gewebe war ganz weich, locker und voll-
ſtändig unſichtbar, die eingewebten dunklen Fäden,
dienten nur dazu, überhaupt erkennen zu laſſen, wo
das Tuch ſich befand und wie weit es reichte. Jsma
hüllte ſich behaglich hinein, und man bemerkte nicht,
daß ſie überhaupt ein Tuch umgeſchlagen hatte; ihre
Toilette blieb vollſtändig ſichtbar.
„Das iſt ja wie das Zelt der Fee Paribanu‟, ſagte
ſie lächelnd. „Aber wie bekommt man denn das Tuch
wieder in das Futteral?‟
„Man knüllt es einfach in der Hand zuſammen
und ſtopft es hinein. Dieſen Lisfäden iſt es ganz
gleichgiltig, wie ſie zu liegen kommen, man kann ſie
zuſammenpreſſen wie Luft.‟
„Jetzt iſt es erſt behaglich‟, ſagte Jsma. „Und
wie ſtill und ſchön. Das iſt ja wie in unſerm Walde,
nur Felſen ſcheint es nicht zu geben. Aber ſoviel
Waſſer! Und ich denke, der Mars iſt ſo waſſerarm?‟
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/36>, abgerufen am 21.11.2024.
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