Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Hamburg, 1890.Aladdins Wunderlampe. Wir hatten uns nach dem Abendessen um den "Und was würden Sie wählen?" sagte er, das "Den Mantel natürlich, den Mantel," rief meine "Und zu den Mahlzeiten wieder zu Hause sein;" fiel "Still!" drohte Alander. "Du nimmst Dir doch Aladdins Wunderlampe. Wir hatten uns nach dem Abendeſſen um den „Und was würden Sie wählen?“ ſagte er, das „Den Mantel natürlich, den Mantel,“ rief meine „Und zu den Mahlzeiten wieder zu Hauſe ſein;“ fiel „Still!“ drohte Alander. „Du nimmſt Dir doch <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0064" n="[58]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Aladdins Wunderlampe.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ir hatten uns nach dem Abendeſſen um den<lb/> runden Tiſch in der gemütlichen Ecke geſetzt,<lb/> und der Profeſſor Alander bot mir ſeine Cigarren an,<lb/> während unſere Frauen ihre Handarbeiten auswickelten.</p><lb/> <p>„Und was würden Sie wählen?“ ſagte er, das<lb/> Geſpräch fortſetzend, zu meiner Frau, „die Tarnkappe,<lb/> oder den Mantel des Dr. Fauſt, oder den unerſchöpf-<lb/> lichen Beutel Fortunats, oder den Apfel vom Baum<lb/> des Lebens, oder —“</p><lb/> <p>„Den Mantel natürlich, den Mantel,“ rief meine<lb/> Frau. „Dann könnte man doch einmal ſich ſatt reiſen —“</p><lb/> <p>„Und zu den Mahlzeiten wieder zu Hauſe ſein;“ fiel<lb/> Alanders junge Gattin lächelnd ein. „Das wäre ja<lb/> ganz nach Deinem Geſchmack, Georg.“</p><lb/> <p>„Still!“ drohte Alander. „Du nimmſt Dir doch<lb/> die Tarnkappe — überall dabei ſein und unſichtbar zu-<lb/> ſchauen, das iſt ſo etwas für unſere Frauen. Und<lb/> Sie“ — wendete er ſich zu mir — „als Hypochonder,<lb/> mit dem gefährlichen Druck bald rechts und bald links,<lb/> bekommen den heilſamen Apfel, da bleibt für mich das<lb/> große Portemonnaie, und das iſt mir gerade recht.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[58]/0064]
Aladdins Wunderlampe.
Wir hatten uns nach dem Abendeſſen um den
runden Tiſch in der gemütlichen Ecke geſetzt,
und der Profeſſor Alander bot mir ſeine Cigarren an,
während unſere Frauen ihre Handarbeiten auswickelten.
„Und was würden Sie wählen?“ ſagte er, das
Geſpräch fortſetzend, zu meiner Frau, „die Tarnkappe,
oder den Mantel des Dr. Fauſt, oder den unerſchöpf-
lichen Beutel Fortunats, oder den Apfel vom Baum
des Lebens, oder —“
„Den Mantel natürlich, den Mantel,“ rief meine
Frau. „Dann könnte man doch einmal ſich ſatt reiſen —“
„Und zu den Mahlzeiten wieder zu Hauſe ſein;“ fiel
Alanders junge Gattin lächelnd ein. „Das wäre ja
ganz nach Deinem Geſchmack, Georg.“
„Still!“ drohte Alander. „Du nimmſt Dir doch
die Tarnkappe — überall dabei ſein und unſichtbar zu-
ſchauen, das iſt ſo etwas für unſere Frauen. Und
Sie“ — wendete er ſich zu mir — „als Hypochonder,
mit dem gefährlichen Druck bald rechts und bald links,
bekommen den heilſamen Apfel, da bleibt für mich das
große Portemonnaie, und das iſt mir gerade recht.“
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