Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Hamburg, 1890.Aladdins Wunderlampe. "Jhre Aufzählung von Zauber-Requisiten war sehr "Um Himmelswillen, was würden Sie da für Unfug "Dann würde ich mir's eben wünschen müssen," "Ließen Sie natürlich liegen --" "Und wärst der unglücklichste Mensch der Welt, dem "Das sehe ich nicht ein. Denn erstens könnte "Könnten Sie sich ja vorher den nötigen Ver- "Erlauben Sie," sagte ich. "Jch meine das Ding Aladdins Wunderlampe. „Jhre Aufzählung von Zauber-Requiſiten war ſehr „Um Himmelswillen, was würden Sie da für Unfug „Dann würde ich mir’s eben wünſchen müſſen,“ „Ließen Sie natürlich liegen —“ „Und wärſt der unglücklichſte Menſch der Welt, dem „Das ſehe ich nicht ein. Denn erſtens könnte „Könnten Sie ſich ja vorher den nötigen Ver- „Erlauben Sie,“ ſagte ich. „Jch meine das Ding <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0065" n="59"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Aladdins Wunderlampe.</hi> </fw><lb/> <p>„Jhre Aufzählung von Zauber-Requiſiten war ſehr<lb/> unvollſtändig,“ entgegnete ich. „Mit dieſen beſchränkten<lb/> Qualitäten bin ich nicht zufrieden. Wenn ich einmal<lb/> in den Hexenſchatz greifen könnte, ſo wählte ich irgend<lb/> ein Mittel, wodurch mir jeder Wunſch erfüllt würde—“</p><lb/> <p>„Um Himmelswillen, was würden Sie da für Unfug<lb/> anrichten,“ unterbrach mich Frau Alander und rückte<lb/> ein Stück zur Seite; „dann ſitze ich nicht mehr neben<lb/> Jhnen —“</p><lb/> <p>„Dann würde ich mir’s eben wünſchen müſſen,“<lb/> ſagte ich und hob ihr das herabgefallene Zwirnknäuel<lb/> auf. „Und das Knäuel —“</p><lb/> <p>„Ließen Sie natürlich liegen —“</p><lb/> <p>„Und wärſt der unglücklichſte Menſch der Welt, dem<lb/> jede Laune erfüllt wird und der keine Wünſche mehr<lb/> hat,“ bemerkte meine Frau.</p><lb/> <p>„Das ſehe ich nicht ein. Denn erſtens könnte<lb/> ich ja jede etwaige Thorheit wieder reparieren, und<lb/> zweitens —“</p><lb/> <p>„Könnten Sie ſich ja vorher den nötigen Ver-<lb/> ſtand wünſchen,“ meinte Alander trocken.</p><lb/> <p>„Erlauben Sie,“ ſagte ich. „Jch meine das Ding<lb/> nicht ſo, daß jeder flüchtige Gedanke mir gleich zur<lb/> That werden ſollte; nein, ich würde mir einen Apparat<lb/> wählen, der erſt nach einer gewiſſen Überlegung benützt<lb/> werden kann, der mir etwa einen gewaltigen, aber doch<lb/> nicht allmächtigen Geiſt dienſtbar machte — dadurch<lb/> ſchon wäre eine wohlthätige Einſchränkung gegeben —<lb/> ich will einmal ſagen, Aladdins Wunderlampe.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0065]
Aladdins Wunderlampe.
„Jhre Aufzählung von Zauber-Requiſiten war ſehr
unvollſtändig,“ entgegnete ich. „Mit dieſen beſchränkten
Qualitäten bin ich nicht zufrieden. Wenn ich einmal
in den Hexenſchatz greifen könnte, ſo wählte ich irgend
ein Mittel, wodurch mir jeder Wunſch erfüllt würde—“
„Um Himmelswillen, was würden Sie da für Unfug
anrichten,“ unterbrach mich Frau Alander und rückte
ein Stück zur Seite; „dann ſitze ich nicht mehr neben
Jhnen —“
„Dann würde ich mir’s eben wünſchen müſſen,“
ſagte ich und hob ihr das herabgefallene Zwirnknäuel
auf. „Und das Knäuel —“
„Ließen Sie natürlich liegen —“
„Und wärſt der unglücklichſte Menſch der Welt, dem
jede Laune erfüllt wird und der keine Wünſche mehr
hat,“ bemerkte meine Frau.
„Das ſehe ich nicht ein. Denn erſtens könnte
ich ja jede etwaige Thorheit wieder reparieren, und
zweitens —“
„Könnten Sie ſich ja vorher den nötigen Ver-
ſtand wünſchen,“ meinte Alander trocken.
„Erlauben Sie,“ ſagte ich. „Jch meine das Ding
nicht ſo, daß jeder flüchtige Gedanke mir gleich zur
That werden ſollte; nein, ich würde mir einen Apparat
wählen, der erſt nach einer gewiſſen Überlegung benützt
werden kann, der mir etwa einen gewaltigen, aber doch
nicht allmächtigen Geiſt dienſtbar machte — dadurch
ſchon wäre eine wohlthätige Einſchränkung gegeben —
ich will einmal ſagen, Aladdins Wunderlampe.“
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