Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Hamburg, 1890.Aladdins Wunderlampe. "Und dann?" fragte unsere liebenswürdige Wirtin. "Dann stellte ich Jhnen meinen Geist zur Ver- "Sie meinen hoffentlich den Geist der Lampe. Gut, Alander lächelte still für sich uud nahm von seinem "Die Lampe ist da," sagte er, "ich bitte um den "Was haben Sie da für ein seltenes Stück?" rief "Es ist heute erst für das Museum zum Kauf an- "Und woher stammt die Lampe?" "Man hat sie im Tigris gefunden, daran ist kein Wir betrachteten die Lampe, die meine Frau in der "Jm Tigris gefunden?" sagte sie. "Daran lag ja "Stand Aladdins Palast." "Aber die Lampe ist offenbar viel älter und nicht "Das beweist nichts," sagte ich. "Aladdin entnahm Aladdins Wunderlampe. „Und dann?“ fragte unſere liebenswürdige Wirtin. „Dann ſtellte ich Jhnen meinen Geiſt zur Ver- „Sie meinen hoffentlich den Geiſt der Lampe. Gut, Alander lächelte ſtill für ſich uud nahm von ſeinem „Die Lampe iſt da,“ ſagte er, „ich bitte um den „Was haben Sie da für ein ſeltenes Stück?“ rief „Es iſt heute erſt für das Muſeum zum Kauf an- „Und woher ſtammt die Lampe?“ „Man hat ſie im Tigris gefunden, daran iſt kein Wir betrachteten die Lampe, die meine Frau in der „Jm Tigris gefunden?“ ſagte ſie. „Daran lag ja „Stand Aladdins Palaſt.“ „Aber die Lampe iſt offenbar viel älter und nicht „Das beweiſt nichts,“ ſagte ich. „Aladdin entnahm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="60"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Aladdins Wunderlampe.</hi> </fw><lb/> <p>„Und dann?“ fragte unſere liebenswürdige Wirtin.</p><lb/> <p>„Dann ſtellte ich Jhnen meinen Geiſt zur Ver-<lb/> fügung.“</p><lb/> <p>„Sie meinen hoffentlich den Geiſt der Lampe. Gut,<lb/> ſo wollen wir uns einen hübſchen Wunſch überlegen.“</p><lb/> <p>Alander lächelte ſtill für ſich uud nahm von ſeinem<lb/> Schreibtiſche einen Gegenſtand, den er auf den Tiſch<lb/> ſtellte. Es war eine kleine antike Lampe von Kupfer<lb/> mit ſeltſamen Verzierungen.</p><lb/> <p>„Die Lampe iſt da,“ ſagte er, „ich bitte um den<lb/> Geiſt.“</p><lb/> <p>„Was haben Sie da für ein ſeltenes Stück?“ rief<lb/> meine Frau, nach der Lampe greifend. „Das habe ich<lb/> ja noch nie bei Jhnen geſehen.“</p><lb/> <p>„Es iſt heute erſt für das Muſeum zum Kauf an-<lb/> geboten; ich hatte ſelbſt noch nicht Zeit zur näheren<lb/> Unterſuchung.“</p><lb/> <p>„Und woher ſtammt die Lampe?“</p><lb/> <p>„Man hat ſie im Tigris gefunden, daran iſt kein<lb/> Zweifel, die Belege ſind ſicher.“</p><lb/> <p>Wir betrachteten die Lampe, die meine Frau in der<lb/> Hand hielt.</p><lb/> <p>„Jm Tigris gefunden?“ ſagte ſie. „Daran lag ja<lb/> doch wohl Bagdad, und in Bagdad —“</p><lb/> <p>„Stand Aladdins Palaſt.“</p><lb/> <p>„Aber die Lampe iſt offenbar viel älter und nicht<lb/> arabiſchen Urſprungs.“</p><lb/> <p>„Das beweiſt nichts,“ ſagte ich. „Aladdin entnahm<lb/> die Lampe bekanntlich im Auftrage des afrikaniſchen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0066]
Aladdins Wunderlampe.
„Und dann?“ fragte unſere liebenswürdige Wirtin.
„Dann ſtellte ich Jhnen meinen Geiſt zur Ver-
fügung.“
„Sie meinen hoffentlich den Geiſt der Lampe. Gut,
ſo wollen wir uns einen hübſchen Wunſch überlegen.“
Alander lächelte ſtill für ſich uud nahm von ſeinem
Schreibtiſche einen Gegenſtand, den er auf den Tiſch
ſtellte. Es war eine kleine antike Lampe von Kupfer
mit ſeltſamen Verzierungen.
„Die Lampe iſt da,“ ſagte er, „ich bitte um den
Geiſt.“
„Was haben Sie da für ein ſeltenes Stück?“ rief
meine Frau, nach der Lampe greifend. „Das habe ich
ja noch nie bei Jhnen geſehen.“
„Es iſt heute erſt für das Muſeum zum Kauf an-
geboten; ich hatte ſelbſt noch nicht Zeit zur näheren
Unterſuchung.“
„Und woher ſtammt die Lampe?“
„Man hat ſie im Tigris gefunden, daran iſt kein
Zweifel, die Belege ſind ſicher.“
Wir betrachteten die Lampe, die meine Frau in der
Hand hielt.
„Jm Tigris gefunden?“ ſagte ſie. „Daran lag ja
doch wohl Bagdad, und in Bagdad —“
„Stand Aladdins Palaſt.“
„Aber die Lampe iſt offenbar viel älter und nicht
arabiſchen Urſprungs.“
„Das beweiſt nichts,“ ſagte ich. „Aladdin entnahm
die Lampe bekanntlich im Auftrage des afrikaniſchen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |