Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. hahn zur Hand gewesen wäre: der hat einen Hebebaum inder Faust, und da er ein starker flinker Bursche ist, so hat er Platz um sie gemacht. Aber der Birkhahn scheint wieder was Andres im Schilde zu führen: er rudert links 'naus auf den Streckelberg zu, und da müssen nun Euer Gestrengen Befehl geben, ob ich die Plazedur anfangen und die Jungfer mit meinen sechs Knechten greifen soll -- es sind, wie Euer Gestrengen befohlen, unsre hahnbüchen- sten sechs Kerle, und sie werden fertig mit ganz Coserow, wenn's sein muß. Wittich. Sie sollen die Bauersleute abhalten von der Jungfer, und sollen die Jungfer hierher geleiten, aber ohne sie an- zurühren. Wer sie mit der Hand berührt, dem wird die Hand abgehauen. Wulf. Von wegen der Hexerei, das ist schon richtig, aber etwas schwierig! Wittich (mit dem Stock aufstoßend). Rasch! Wulf. Rasch. (Ab.) (Rüdiger will ihm nach). Wittich. Was willst Du thun, Rüdiger? Die Bernſteinhexe. hahn zur Hand geweſen waͤre: der hat einen Hebebaum inder Fauſt, und da er ein ſtarker flinker Burſche iſt, ſo hat er Platz um ſie gemacht. Aber der Birkhahn ſcheint wieder was Andres im Schilde zu fuͤhren: er rudert links ’naus auf den Streckelberg zu, und da muͤſſen nun Euer Geſtrengen Befehl geben, ob ich die Plazedur anfangen und die Jungfer mit meinen ſechs Knechten greifen ſoll — es ſind, wie Euer Geſtrengen befohlen, unſre hahnbuͤchen- ſten ſechs Kerle, und ſie werden fertig mit ganz Coſerow, wenn’s ſein muß. Wittich. Sie ſollen die Bauersleute abhalten von der Jungfer, und ſollen die Jungfer hierher geleiten, aber ohne ſie an- zuruͤhren. Wer ſie mit der Hand beruͤhrt, dem wird die Hand abgehauen. Wulf. Von wegen der Hexerei, das iſt ſchon richtig, aber etwas ſchwierig! Wittich (mit dem Stock aufſtoßend). Raſch! Wulf. Raſch. (Ab.) (Ruͤdiger will ihm nach). Wittich. Was willſt Du thun, Ruͤdiger? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#WUL"> <p><pb facs="#f0109" n="103"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> hahn zur Hand geweſen waͤre: der hat einen Hebebaum in<lb/> der Fauſt, und da er ein ſtarker flinker Burſche iſt, ſo<lb/> hat er Platz um ſie gemacht. Aber der Birkhahn ſcheint<lb/> wieder was Andres im Schilde zu fuͤhren: er rudert links<lb/> ’naus auf den Streckelberg zu, und da muͤſſen nun Euer<lb/> Geſtrengen Befehl geben, ob ich die Plazedur anfangen<lb/> und die Jungfer mit meinen ſechs Knechten greifen ſoll —<lb/> es ſind, wie Euer Geſtrengen befohlen, unſre hahnbuͤchen-<lb/> ſten ſechs Kerle, und ſie werden fertig mit ganz Coſerow,<lb/> wenn’s ſein muß.</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie ſollen die Bauersleute abhalten von der Jungfer,<lb/> und ſollen die Jungfer hierher geleiten, aber ohne ſie an-<lb/> zuruͤhren. Wer ſie mit der Hand beruͤhrt, dem wird die<lb/> Hand abgehauen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wulf.</hi> </speaker><lb/> <p>Von wegen der Hexerei, das iſt ſchon richtig, aber<lb/> etwas ſchwierig!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich</hi> </speaker> <stage>(mit dem Stock aufſtoßend).</stage><lb/> <p>Raſch!</p> </sp><lb/> <sp who="#WUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wulf.</hi> </speaker><lb/> <p>Raſch.</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp><lb/> <stage>(Ruͤdiger will ihm nach).</stage><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Was willſt Du thun, Ruͤdiger?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0109]
Die Bernſteinhexe.
hahn zur Hand geweſen waͤre: der hat einen Hebebaum in
der Fauſt, und da er ein ſtarker flinker Burſche iſt, ſo
hat er Platz um ſie gemacht. Aber der Birkhahn ſcheint
wieder was Andres im Schilde zu fuͤhren: er rudert links
’naus auf den Streckelberg zu, und da muͤſſen nun Euer
Geſtrengen Befehl geben, ob ich die Plazedur anfangen
und die Jungfer mit meinen ſechs Knechten greifen ſoll —
es ſind, wie Euer Geſtrengen befohlen, unſre hahnbuͤchen-
ſten ſechs Kerle, und ſie werden fertig mit ganz Coſerow,
wenn’s ſein muß.
Wittich.
Sie ſollen die Bauersleute abhalten von der Jungfer,
und ſollen die Jungfer hierher geleiten, aber ohne ſie an-
zuruͤhren. Wer ſie mit der Hand beruͤhrt, dem wird die
Hand abgehauen.
Wulf.
Von wegen der Hexerei, das iſt ſchon richtig, aber
etwas ſchwierig!
Wittich (mit dem Stock aufſtoßend).
Raſch!
Wulf.
Raſch. (Ab.)
(Ruͤdiger will ihm nach).
Wittich.
Was willſt Du thun, Ruͤdiger?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/109 |
Zitationshilfe: | Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/109>, abgerufen am 16.02.2025. |