Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. Consul. Hast Du ihr jemals Bernstein oder sonst etwas heimlich aus der Truhe entwendet? Jlse. Nein! Nein! Consul. Hast Du sie jemals mit Bernstein vom Streckelberge kommen sehn? Jlse. Niemals! Consul. Niemals große Bernsteinstücke bei ihr bemerkt? Jlse. Niemals! Schweidler. Das kann sie nicht, denn wir haben unsern Schatz vor aller Welt verborgen! Consul. Still! -- Und hast Du Zeichen und Gewissensscrupel, daß die Jungfer mit Hexenkünsten vertraut gewesen? Jlse (schluchzend). Ach Gott, ach Gott, freilich! Freilich! Schweidler. Unglückliche Magd! Die Bernſteinhexe. Conſul. Haſt Du ihr jemals Bernſtein oder ſonſt etwas heimlich aus der Truhe entwendet? Jlſe. Nein! Nein! Conſul. Haſt Du ſie jemals mit Bernſtein vom Streckelberge kommen ſehn? Jlſe. Niemals! Conſul. Niemals große Bernſteinſtuͤcke bei ihr bemerkt? Jlſe. Niemals! Schweidler. Das kann ſie nicht, denn wir haben unſern Schatz vor aller Welt verborgen! Conſul. Still! — Und haſt Du Zeichen und Gewiſſensſcrupel, daß die Jungfer mit Hexenkuͤnſten vertraut geweſen? Jlſe (ſchluchzend). Ach Gott, ach Gott, freilich! Freilich! Schweidler. Ungluͤckliche Magd! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0196" n="190"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> <sp who="#SAM"> <speaker> <hi rendition="#b">Conſul.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt Du ihr jemals Bernſtein oder ſonſt etwas heimlich<lb/> aus der Truhe entwendet?</p> </sp><lb/> <sp who="#ILS"> <speaker> <hi rendition="#b">Jlſe.</hi> </speaker><lb/> <p>Nein! Nein!</p> </sp><lb/> <sp who="#SAM"> <speaker> <hi rendition="#b">Conſul.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt Du ſie jemals mit Bernſtein vom Streckelberge<lb/> kommen ſehn?</p> </sp><lb/> <sp who="#ILS"> <speaker> <hi rendition="#b">Jlſe.</hi> </speaker><lb/> <p>Niemals!</p> </sp><lb/> <sp who="#SAM"> <speaker> <hi rendition="#b">Conſul.</hi> </speaker><lb/> <p>Niemals große Bernſteinſtuͤcke bei ihr bemerkt?</p> </sp><lb/> <sp who="#ILS"> <speaker> <hi rendition="#b">Jlſe.</hi> </speaker><lb/> <p>Niemals!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schweidler.</hi> </speaker><lb/> <p>Das kann ſie nicht, denn wir haben unſern Schatz vor<lb/> aller Welt verborgen!</p> </sp><lb/> <sp who="#SAM"> <speaker> <hi rendition="#b">Conſul.</hi> </speaker><lb/> <p>Still! — Und haſt Du Zeichen und Gewiſſensſcrupel,<lb/> daß die Jungfer mit Hexenkuͤnſten vertraut geweſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ILS"> <speaker> <hi rendition="#b">Jlſe</hi> </speaker> <stage>(ſchluchzend).</stage><lb/> <p>Ach Gott, ach Gott, freilich! Freilich!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schweidler.</hi> </speaker><lb/> <p>Ungluͤckliche Magd!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0196]
Die Bernſteinhexe.
Conſul.
Haſt Du ihr jemals Bernſtein oder ſonſt etwas heimlich
aus der Truhe entwendet?
Jlſe.
Nein! Nein!
Conſul.
Haſt Du ſie jemals mit Bernſtein vom Streckelberge
kommen ſehn?
Jlſe.
Niemals!
Conſul.
Niemals große Bernſteinſtuͤcke bei ihr bemerkt?
Jlſe.
Niemals!
Schweidler.
Das kann ſie nicht, denn wir haben unſern Schatz vor
aller Welt verborgen!
Conſul.
Still! — Und haſt Du Zeichen und Gewiſſensſcrupel,
daß die Jungfer mit Hexenkuͤnſten vertraut geweſen?
Jlſe (ſchluchzend).
Ach Gott, ach Gott, freilich! Freilich!
Schweidler.
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Zitationshilfe: | Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/196>, abgerufen am 16.02.2025. |