Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.gen wird, auf, und sagte mit seinem gewöhnlichen welthi¬ gen wird, auf, und ſagte mit ſeinem gewöhnlichen welthi¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0182" n="172"/> gen wird, auf, und ſagte mit ſeinem gewöhnlichen welthi¬<lb/> ſtoriſchen Lächeln: Meine Herren, das iſt keine Revolte,<lb/> das iſt eine Revolution. — Wie ein Kanonenſchuß don¬<lb/> nerte das Wort durch Paris; er, der alle Vorleſungen der<lb/> revolutionären Profeſſoren beſucht hatte, er mußte es<lb/> wiſſen, wie das Collegium hieß. Nun iſt der Name<lb/> da und nun läßt ſich Paris todtſchlagen, bis dieſer Na¬<lb/> me von allen Thürmen flaggt. Heiß brennt die Juli¬<lb/> ſonne und ſaugt gierig das Blut auf, heiß ſchlagen die<lb/> die Herzen, wir haben eben das Stadthaus wieder ge¬<lb/> wonnen, das Haus, wo die ehernen Männer der neun¬<lb/> ziger Jahre ſaßen; in einem Winkel deſſelben ſchreib'<lb/> ich Dir; an dem Fenſter, wo ich ſitze, ſtürzten ſich einſt<lb/> die Männer des Thermidor hinunter. Hurrah, Freund,<lb/> von hier geh' ich, um die letzten Schergen des dummen<lb/> Herrſchers aus dem Louvre vertreiben zu helfen, neben<lb/> mir regiert Lafayette, und ſeine Arme, die Hundert¬<lb/> tauſende des Volks, geben dem alten morſchen Thron<lb/> der Bourbonen, dem Thron der herkömmlichen Bevor¬<lb/> zugung, den letzten Stoß; morgen machen wir eine Re¬<lb/> gierung, eine luſtige Republik. — O großer Gott, ſeit<lb/> Jahren dank' ich dir heut' zum erſten Male für deine<lb/> Welt, ja ſie iſt ſchön; der alte Unflath wird unter die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0182]
gen wird, auf, und ſagte mit ſeinem gewöhnlichen welthi¬
ſtoriſchen Lächeln: Meine Herren, das iſt keine Revolte,
das iſt eine Revolution. — Wie ein Kanonenſchuß don¬
nerte das Wort durch Paris; er, der alle Vorleſungen der
revolutionären Profeſſoren beſucht hatte, er mußte es
wiſſen, wie das Collegium hieß. Nun iſt der Name
da und nun läßt ſich Paris todtſchlagen, bis dieſer Na¬
me von allen Thürmen flaggt. Heiß brennt die Juli¬
ſonne und ſaugt gierig das Blut auf, heiß ſchlagen die
die Herzen, wir haben eben das Stadthaus wieder ge¬
wonnen, das Haus, wo die ehernen Männer der neun¬
ziger Jahre ſaßen; in einem Winkel deſſelben ſchreib'
ich Dir; an dem Fenſter, wo ich ſitze, ſtürzten ſich einſt
die Männer des Thermidor hinunter. Hurrah, Freund,
von hier geh' ich, um die letzten Schergen des dummen
Herrſchers aus dem Louvre vertreiben zu helfen, neben
mir regiert Lafayette, und ſeine Arme, die Hundert¬
tauſende des Volks, geben dem alten morſchen Thron
der Bourbonen, dem Thron der herkömmlichen Bevor¬
zugung, den letzten Stoß; morgen machen wir eine Re¬
gierung, eine luſtige Republik. — O großer Gott, ſeit
Jahren dank' ich dir heut' zum erſten Male für deine
Welt, ja ſie iſt ſchön; der alte Unflath wird unter die
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