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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.

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etwas lernen. Ich weiß nicht was das Volk in mir
für eine Wirthschaft treibt, es geberdet sich manchmal
wie eine mit der Regierung unzufriedne Nation. Ich
hoffe, das Studiren wird sie beschwichtigen. Ich gäbe
viel darum, wenn ich jetzt unseres kleinen Cupido Chro¬
nik hier hätte. Wenn einmal Jemand mit einem zu
leichten Wagen hieher fährt, so pack' ihm doch das Ding
auf. Was macht Kupido? Sitzt er noch in den Ber¬
gen bei seiner idyllischen Landschöne? Sein letzter Brief
war wie die Sage eines wandernden Minstrels; der
Junge lauft im Lande umher, schöne Mädchen zu suchen.
Ich fürchte er wird nächstens einmal der Polizei in die
Hände fallen, und uns Schande machen, was man
so Schande nennt.

Heute wäre so ein rechter Phantasietag, wenn wir
beisammen wären; es regnet und stürmt und dunkel¬
glühende Grogschatten ziehen vorüber. Aber ich will
dem Salamander abschwören, er stört mich jetzt, denn
ich bin mitten in einer Liebesintrigue. Höre wie das
kam!

Ich saß vorn im Sperrsitz des Theaters und sah
der Gaukelei zu. Ein junges Soubrettchen machte mir
Spaß, sie war so nett und fix und rund und drall:

etwas lernen. Ich weiß nicht was das Volk in mir
für eine Wirthſchaft treibt, es geberdet ſich manchmal
wie eine mit der Regierung unzufriedne Nation. Ich
hoffe, das Studiren wird ſie beſchwichtigen. Ich gäbe
viel darum, wenn ich jetzt unſeres kleinen Cupido Chro¬
nik hier hätte. Wenn einmal Jemand mit einem zu
leichten Wagen hieher fährt, ſo pack' ihm doch das Ding
auf. Was macht Kupido? Sitzt er noch in den Ber¬
gen bei ſeiner idylliſchen Landſchöne? Sein letzter Brief
war wie die Sage eines wandernden Minſtrels; der
Junge lauft im Lande umher, ſchöne Mädchen zu ſuchen.
Ich fürchte er wird nächſtens einmal der Polizei in die
Hände fallen, und uns Schande machen, was man
ſo Schande nennt.

Heute wäre ſo ein rechter Phantaſietag, wenn wir
beiſammen wären; es regnet und ſtürmt und dunkel¬
glühende Grogſchatten ziehen vorüber. Aber ich will
dem Salamander abſchwören, er ſtört mich jetzt, denn
ich bin mitten in einer Liebesintrigue. Höre wie das
kam!

Ich ſaß vorn im Sperrſitz des Theaters und ſah
der Gaukelei zu. Ein junges Soubrettchen machte mir
Spaß, ſie war ſo nett und fix und rund und drall:

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[9/0019] etwas lernen. Ich weiß nicht was das Volk in mir für eine Wirthſchaft treibt, es geberdet ſich manchmal wie eine mit der Regierung unzufriedne Nation. Ich hoffe, das Studiren wird ſie beſchwichtigen. Ich gäbe viel darum, wenn ich jetzt unſeres kleinen Cupido Chro¬ nik hier hätte. Wenn einmal Jemand mit einem zu leichten Wagen hieher fährt, ſo pack' ihm doch das Ding auf. Was macht Kupido? Sitzt er noch in den Ber¬ gen bei ſeiner idylliſchen Landſchöne? Sein letzter Brief war wie die Sage eines wandernden Minſtrels; der Junge lauft im Lande umher, ſchöne Mädchen zu ſuchen. Ich fürchte er wird nächſtens einmal der Polizei in die Hände fallen, und uns Schande machen, was man ſo Schande nennt. Heute wäre ſo ein rechter Phantaſietag, wenn wir beiſammen wären; es regnet und ſtürmt und dunkel¬ glühende Grogſchatten ziehen vorüber. Aber ich will dem Salamander abſchwören, er ſtört mich jetzt, denn ich bin mitten in einer Liebesintrigue. Höre wie das kam! Ich ſaß vorn im Sperrſitz des Theaters und ſah der Gaukelei zu. Ein junges Soubrettchen machte mir Spaß, ſie war ſo nett und fix und rund und drall:

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0101_1833/19>, abgerufen am 23.11.2024.