Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬ Die Menschheit muß doch viel stehende Gebrechen Ihr schreibt so dürftig wie für einen Bettelmann. Bessert Euch! -- Ade. Ich habe hier Schröders Hamlet gesehen. Früher Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬ Die Menſchheit muß doch viel ſtehende Gebrechen Ihr ſchreibt ſo dürftig wie für einen Bettelmann. Beſſert Euch! — Ade. Ich habe hier Schröders Hamlet geſehen. Früher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0023" n="13"/> <p>Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬<lb/> ſches auftreiben kann, ſo hab' ich mich an ältere fran¬<lb/> zöſiſche und engliſche Schriftſteller gemacht, wie <hi rendition="#aq">le Sage,</hi><lb/><hi rendition="#g">Lorenz Sterne</hi> ꝛc. Es iſt merkwürdig, wie ihre<lb/> Satire beinahe ganz noch auf unſere Zeit paßt.</p><lb/> <p>Die Menſchheit muß doch viel ſtehende Gebrechen<lb/> haben.</p><lb/> <p>Ihr ſchreibt ſo dürftig wie für einen Bettelmann.<lb/> Gebt mir doch nicht ſo karge Tropfen, Ihr wißt ja, wie<lb/> ich die vollen Gläſer liebe. Vom Kupido gar nichts,<lb/> und doch will und muß ich mit dem Kleinen in Ver¬<lb/> bindung bleiben.</p><lb/> <p>Beſſert Euch! — Ade.</p><lb/> <p>Ich habe hier Schröders Hamlet geſehen. Früher<lb/> glaubte ich, dies ſei eine Bearbeitung des Shakespear¬<lb/> ſchen, nun weiß ich aber, daß es ein Schröderſches<lb/> Original-Trauerſpiel oder Schau- oder Luſtſpiel oder<lb/> weiß Gott, was für ein Spiel iſt, in welchem nur ei¬<lb/> nige Stellen vorkommen, welche auf eine Verwandt¬<lb/> ſchaft mit Shakespeare hindeuten. <hi rendition="#g">Laertes</hi> ſagt ein¬<lb/> mal: Als Sohn und Bruder hab' ich genug, aber als<lb/> Edelmann noch nicht! — Nun ich habe in jeder Hin¬<lb/> ſicht genug — Nochmals Ade.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬
ſches auftreiben kann, ſo hab' ich mich an ältere fran¬
zöſiſche und engliſche Schriftſteller gemacht, wie le Sage,
Lorenz Sterne ꝛc. Es iſt merkwürdig, wie ihre
Satire beinahe ganz noch auf unſere Zeit paßt.
Die Menſchheit muß doch viel ſtehende Gebrechen
haben.
Ihr ſchreibt ſo dürftig wie für einen Bettelmann.
Gebt mir doch nicht ſo karge Tropfen, Ihr wißt ja, wie
ich die vollen Gläſer liebe. Vom Kupido gar nichts,
und doch will und muß ich mit dem Kleinen in Ver¬
bindung bleiben.
Beſſert Euch! — Ade.
Ich habe hier Schröders Hamlet geſehen. Früher
glaubte ich, dies ſei eine Bearbeitung des Shakespear¬
ſchen, nun weiß ich aber, daß es ein Schröderſches
Original-Trauerſpiel oder Schau- oder Luſtſpiel oder
weiß Gott, was für ein Spiel iſt, in welchem nur ei¬
nige Stellen vorkommen, welche auf eine Verwandt¬
ſchaft mit Shakespeare hindeuten. Laertes ſagt ein¬
mal: Als Sohn und Bruder hab' ich genug, aber als
Edelmann noch nicht! — Nun ich habe in jeder Hin¬
ſicht genug — Nochmals Ade.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |