Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.fare einer Trompete. Cölestin hob wirklich mit froh- Der Graf rief indeß nach Cölestin, er solle eine fare einer Trompete. Cöleſtin hob wirklich mit froh- Der Graf rief indeß nach Cöleſtin, er ſolle eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="91"/> fare einer Trompete. Cöleſtin hob wirklich mit froh-<lb/> lockender Miene ſein Licht hinter dem Ofen hervor,<lb/> der Schmied — denn dies war wirklich der ſo<lb/> plötzlich erſchienene Mann — ſprang mit einem<lb/> Satze zum Fenſter. Valerius, im Anſchauen deſſel-<lb/> ben verloren, ſah ihn das blitzende graue Auge<lb/> wie einen Pfeil hinabſchießen — „es wird Graf<lb/> Stanislaus endlich ſein,“ ſchrie der Graf; ein flüch-<lb/> tiges Licht der Befriedigung flog über das Antlitz<lb/> des Schmiedes und er nickte leicht mit dem Kopfe.<lb/> Darauf ging er raſchen Schrittes zum Stuhle der<lb/> alten Gräfin, nahm ſeine dunkelrothe Pelzmütze ab,<lb/> bückte ſich tief und küßte den Saum ihres ſchwar-<lb/> zen Gewandes. Sein dichter Buſch brauner Haare,<lb/> hie und da ſchon mit grauen vermiſcht, fiel ihm<lb/> dabei in’s Geſicht, und er murmelte einige unver-<lb/> ſtändliche Worte.</p><lb/> <p>Der Graf rief indeß nach Cöleſtin, er ſolle eine<lb/> Flaſche Champagner und einen der Gefangenen her-<lb/> beibringen. Die Bedienten ſchleppten einen der Kü-<lb/> raſſire in den Saal. Er fiel um Gnade flehend<lb/> vor dem Grafen auf die Kniee, und aus einem<lb/> mit Haaren verwachſenen ſchwarzen Geſichte ſahen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0101]
fare einer Trompete. Cöleſtin hob wirklich mit froh-
lockender Miene ſein Licht hinter dem Ofen hervor,
der Schmied — denn dies war wirklich der ſo
plötzlich erſchienene Mann — ſprang mit einem
Satze zum Fenſter. Valerius, im Anſchauen deſſel-
ben verloren, ſah ihn das blitzende graue Auge
wie einen Pfeil hinabſchießen — „es wird Graf
Stanislaus endlich ſein,“ ſchrie der Graf; ein flüch-
tiges Licht der Befriedigung flog über das Antlitz
des Schmiedes und er nickte leicht mit dem Kopfe.
Darauf ging er raſchen Schrittes zum Stuhle der
alten Gräfin, nahm ſeine dunkelrothe Pelzmütze ab,
bückte ſich tief und küßte den Saum ihres ſchwar-
zen Gewandes. Sein dichter Buſch brauner Haare,
hie und da ſchon mit grauen vermiſcht, fiel ihm
dabei in’s Geſicht, und er murmelte einige unver-
ſtändliche Worte.
Der Graf rief indeß nach Cöleſtin, er ſolle eine
Flaſche Champagner und einen der Gefangenen her-
beibringen. Die Bedienten ſchleppten einen der Kü-
raſſire in den Saal. Er fiel um Gnade flehend
vor dem Grafen auf die Kniee, und aus einem
mit Haaren verwachſenen ſchwarzen Geſichte ſahen
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