Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.Valerius befand sich auf einer ähnlichen Wald- Valerius nahm lächelnd einige Bissen Brot. Wo ist Joel? Und wo sind wir eigentlich? 5 *
Valerius befand ſich auf einer ähnlichen Wald- Valerius nahm lächelnd einige Biſſen Brot. Wo iſt Joel? Und wo ſind wir eigentlich? 5 *
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Valerius befand ſich auf einer ähnlichen Wald-
lichtung, wie er heut Nacht geſehen, in ſeinen Man-
tel gehüllt lag er an einem verglimmenden Feuer,
hinter ihm ein langer ſtarker Baumſtamm. Dieſer
hatte ihm zum Kiſſen gedient, wie er vermuthete,
denn der Nacken ſchmerzte ihm gewaltig von dem
kurzen Schlafe. Magyac ſaß vor ihm an der Erde,
und ſcharrte einige Kartoffeln aus der Aſche, die er
zum Frühſtück geröſtet hatte. Dann zog er ein Stück
Schwarzbrot aus der einen Taſche ſeines Pelzes, und
eine Schnapsflaſche aus der andern, und legte Alles
vor Valerius hin, indem er ihn mit einem halb ver-
ſchmitzten, halb ſchmerzlichen Lächeln aufforderte, ſich
des Frühſtücks zu bedienen.
Valerius nahm lächelnd einige Biſſen Brot.
Trinkt getroſt, Herr, ſagte Thaddäus, es iſt Wein
vom Grafen, im Lärm der Abreiſe hab’ ich meine
Flaſche leer und wieder voll gemacht — der alte
Schurke, wenn nicht ſeine Mutter wäre, die der hei-
lige Adalbert erhalten möge. —
Wo iſt Joel? Und wo ſind wir eigentlich?
Thaddäus deutete auf einen Winkel des Gebäudes,
unter deſſen Dache ſie ſich befanden — da lag der
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