Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.lässig, Geschichte zu machen, da wir doch nur klei- Jst es denn wirklich größer, ein Held zu sein, Großer Gott! im nächsten Jahrzehend ist die läſſig, Geſchichte zu machen, da wir doch nur klei- Jſt es denn wirklich größer, ein Held zu ſein, Großer Gott! im nächſten Jahrzehend iſt die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="132"/> läſſig, Geſchichte zu machen, da wir doch nur klei-<lb/> nen Kindern gleichen, die mit lächerlicher Mühe<lb/> und Sorgfalt ihr Kartenhäuschen aufbauen — ein<lb/> leichter Windzug wirft es um. Und wir wiſſen<lb/> es nicht, von wannen der Wind kam, noch wohin<lb/> er geht. —</p><lb/> <p>Jſt es denn wirklich größer, ein Held zu ſein,<lb/> Nationen zu bewegen, Völkerſchickſale geſtalten zu<lb/> helfen, als daheim zu bleiben bei den Seinen, und<lb/> ihrem kleinen Glücke, ihren unſcheinbaren Freuden<lb/> Kraft und Thätigkeit zu widmen? Haben die ſoge-<lb/> nannten Philiſter nicht am Ende Recht, daß wir<lb/> uns um keine andern Dinge kümmern ſollen, als<lb/> um jene, die uns zunächſt betreffen? Während ich<lb/> kämpfe und ringe für eines Volkes Freiheit, weil<lb/> ich den Begriff der Freiheit für etwas Großes halte,<lb/> verſchmachten vielleicht die Meinen in Angſt und<lb/> Mangel und Kummer — iſt denn nun auch wirk-<lb/> lich dieſer Begriff der Freiheit größer als alle ande-<lb/> ren? iſt es tugendhaft, Alles Andere darüber zu<lb/> vernachläſſigen?</p><lb/> <p>Großer Gott! im nächſten Jahrzehend iſt die<lb/> Entwickelung der Menſchen vielleicht in ganz ande-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0142]
läſſig, Geſchichte zu machen, da wir doch nur klei-
nen Kindern gleichen, die mit lächerlicher Mühe
und Sorgfalt ihr Kartenhäuschen aufbauen — ein
leichter Windzug wirft es um. Und wir wiſſen
es nicht, von wannen der Wind kam, noch wohin
er geht. —
Jſt es denn wirklich größer, ein Held zu ſein,
Nationen zu bewegen, Völkerſchickſale geſtalten zu
helfen, als daheim zu bleiben bei den Seinen, und
ihrem kleinen Glücke, ihren unſcheinbaren Freuden
Kraft und Thätigkeit zu widmen? Haben die ſoge-
nannten Philiſter nicht am Ende Recht, daß wir
uns um keine andern Dinge kümmern ſollen, als
um jene, die uns zunächſt betreffen? Während ich
kämpfe und ringe für eines Volkes Freiheit, weil
ich den Begriff der Freiheit für etwas Großes halte,
verſchmachten vielleicht die Meinen in Angſt und
Mangel und Kummer — iſt denn nun auch wirk-
lich dieſer Begriff der Freiheit größer als alle ande-
ren? iſt es tugendhaft, Alles Andere darüber zu
vernachläſſigen?
Großer Gott! im nächſten Jahrzehend iſt die
Entwickelung der Menſchen vielleicht in ganz ande-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |