Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.nicht mehr zu finden, er ließ sich keine Zeit, nach Die Fürstin ging im Saale auf und nieder, Valerius hörte eine Zeitlang hin, und folgte nicht mehr zu finden, er ließ ſich keine Zeit, nach Die Fürſtin ging im Saale auf und nieder, Valerius hörte eine Zeitlang hin, und folgte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0181" n="171"/> nicht mehr zu finden, er ließ ſich keine Zeit, nach<lb/> dem Namen dieſer Erſcheinung zu fragen, die ihm<lb/> intereſſant war.</p><lb/> <p>Die Fürſtin ging im Saale auf und nieder,<lb/> umringt von einer Menge polniſcher Herren. Jhre<lb/> Schönheit hatte die lebhaften Männer angezogen,<lb/> und ihr gewandter Geiſt ſpielte mit den feurigen<lb/> Huldigungen, welche dieſe Nation mit dem ihr eignen<lb/> ritterlichen Ungeſtüm darbrachte, und immer eifriger<lb/> darbrachte, je ſpröder, leichter und vornehmer die<lb/> Fürſtin dergleichen aufnahm. Keiner ſah ſich ſon-<lb/> derlich beachtet, Jeder war zuverſichtlich, und ihr<lb/> Eifer, die Aufmerkſamkeit der reizenden Frau zu<lb/> feſſeln, wurde immer lebhafter, je weniger Conſtan-<lb/> tie davon Notiz nahm. So bildete ſich jene ſtür-<lb/> miſche Unterhaltung um ſie her, wo im Grunde<lb/> Niemand Antheil an dem Gegenſtande des Geſprächs<lb/> nimmt, obwohl Alle dafür zu glühen ſcheinen, jene<lb/> Unterhaltung des Egoismus, wo nur Jeder hervor-<lb/> zutreten trachtet. —</p><lb/> <p>Valerius hörte eine Zeitlang hin, und folgte<lb/> mechaniſch der Gruppe; die Fürſtin ſah ihn nicht,<lb/> und es ſchien ihm, als läge ein ungewöhnlicher Ernſt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0181]
nicht mehr zu finden, er ließ ſich keine Zeit, nach
dem Namen dieſer Erſcheinung zu fragen, die ihm
intereſſant war.
Die Fürſtin ging im Saale auf und nieder,
umringt von einer Menge polniſcher Herren. Jhre
Schönheit hatte die lebhaften Männer angezogen,
und ihr gewandter Geiſt ſpielte mit den feurigen
Huldigungen, welche dieſe Nation mit dem ihr eignen
ritterlichen Ungeſtüm darbrachte, und immer eifriger
darbrachte, je ſpröder, leichter und vornehmer die
Fürſtin dergleichen aufnahm. Keiner ſah ſich ſon-
derlich beachtet, Jeder war zuverſichtlich, und ihr
Eifer, die Aufmerkſamkeit der reizenden Frau zu
feſſeln, wurde immer lebhafter, je weniger Conſtan-
tie davon Notiz nahm. So bildete ſich jene ſtür-
miſche Unterhaltung um ſie her, wo im Grunde
Niemand Antheil an dem Gegenſtande des Geſprächs
nimmt, obwohl Alle dafür zu glühen ſcheinen, jene
Unterhaltung des Egoismus, wo nur Jeder hervor-
zutreten trachtet. —
Valerius hörte eine Zeitlang hin, und folgte
mechaniſch der Gruppe; die Fürſtin ſah ihn nicht,
und es ſchien ihm, als läge ein ungewöhnlicher Ernſt
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