Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.zogener Mütze stand. Es war ein altes zerhacktes Ein Theil der Versammlung, die nicht eben zogener Mütze ſtand. Es war ein altes zerhacktes Ein Theil der Verſammlung, die nicht eben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0191" n="181"/> zogener Mütze ſtand. Es war ein altes zerhacktes<lb/> Geſicht, ein rother Säbelhieb lief wie ein Blutſtrich<lb/> über daſſelbe. Er lächelte vertraulich, als Valerius<lb/> vorbeiſchritt, und flüſterte ihm in’s Ohr: Herr, das<lb/> lohnte ja nicht der Mühe.</p><lb/> <p>Ein Theil der Verſammlung, die nicht eben<lb/> zahlreich zu ſein ſchien, blieb noch im Hofe zurück,<lb/> wahrſcheinlich, um kein Aufſehn durch ihre Menge<lb/> zu erregen. Der erſte Theil, mit welchem Valerius<lb/> fortſchritt, zertheilte ſich ebenfalls am Ende der<lb/> Sackgaſſe, und dieſer ſchlug auf gut Glück den<lb/> erſten beſten Weg ein, denn er hielt es nicht für<lb/> rathſam, hier zu fragen. Es iſt immer gefährlicher<lb/> zu Viel zu wiſſen, als zu wenig. Ein Bauer war<lb/> ihm gefolgt, und es ſchien ihm, als ob er ſchon<lb/> am Thore aufmerkſam von demſelben Geſellen<lb/> betrachtet worden ſei. Der Mond trat eben in eine<lb/> Lücke der Häuſer, und das Geſicht des Bauers<lb/> beugte ſich plötzlich vor das ſeine. Es war Slodo-<lb/> zek, der ihn forſchend anſah, und gleich darauf wie<lb/> ein Pfeil einem Trupp der Uebrigen nachſtürzte,<lb/> deren Schritte man noch in der Ferne hörte. Vale-<lb/> rius erkannte das Drängende der Gefahr, und ging<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0191]
zogener Mütze ſtand. Es war ein altes zerhacktes
Geſicht, ein rother Säbelhieb lief wie ein Blutſtrich
über daſſelbe. Er lächelte vertraulich, als Valerius
vorbeiſchritt, und flüſterte ihm in’s Ohr: Herr, das
lohnte ja nicht der Mühe.
Ein Theil der Verſammlung, die nicht eben
zahlreich zu ſein ſchien, blieb noch im Hofe zurück,
wahrſcheinlich, um kein Aufſehn durch ihre Menge
zu erregen. Der erſte Theil, mit welchem Valerius
fortſchritt, zertheilte ſich ebenfalls am Ende der
Sackgaſſe, und dieſer ſchlug auf gut Glück den
erſten beſten Weg ein, denn er hielt es nicht für
rathſam, hier zu fragen. Es iſt immer gefährlicher
zu Viel zu wiſſen, als zu wenig. Ein Bauer war
ihm gefolgt, und es ſchien ihm, als ob er ſchon
am Thore aufmerkſam von demſelben Geſellen
betrachtet worden ſei. Der Mond trat eben in eine
Lücke der Häuſer, und das Geſicht des Bauers
beugte ſich plötzlich vor das ſeine. Es war Slodo-
zek, der ihn forſchend anſah, und gleich darauf wie
ein Pfeil einem Trupp der Uebrigen nachſtürzte,
deren Schritte man noch in der Ferne hörte. Vale-
rius erkannte das Drängende der Gefahr, und ging
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