Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.nen, wir halten sie aufrecht, Volk und Armee Valerius war nicht recht bei der Sache, der nen, wir halten ſie aufrecht, Volk und Armee Valerius war nicht recht bei der Sache, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0219" n="209"/> nen, wir halten ſie aufrecht, Volk und Armee<lb/> ſind für uns.</p><lb/> <p>Valerius war nicht recht bei der Sache, der<lb/> alte Graf und manches Andere beſchäftigte ihn.<lb/> Der junge entzündete Pole bemerkte es indeſſen<lb/> nicht, er disputirte noch eifrig weiter, und ſie<lb/> ſchritten in der langen Zimmerreihe auf und ab.<lb/> Es fiel Valerius auf, in dem vom Geſellſchafts-<lb/> ſalon entfernteſten Zimmern größere Pracht, behag-<lb/> lichere Einrichtung zu finden. Jm letzten Gemache,<lb/> das ohne eignes Licht und nur von dem daranſto-<lb/> ßenden beleuchtet war, ſtand ein prächtiges Bett,<lb/> geheimnißvoll verſteckt von rothſeidnen Vorhän-<lb/> gen. Es ſtieg eine flüſternde, behagliche Ahnung<lb/> auf in ihm, er lüftete die Gardine im Vorüber-<lb/> gehn ein wenig, und erblickte an der Wand ein<lb/> kleines Gemälde. Die Dämmerung ließ es nicht<lb/> genau ſehen, aber Valerius glaubte es zu erkennen.<lb/> Auf Grünſchloß hatte er einſt ein kleines Bild ge-<lb/> malt: es ſtellte eine Gebirgslandſchaft dar, an dem<lb/> Bach im Vordergrunde ſitzt ein Bauermädchen und<lb/> ſieht mit ſehnſüchtigem Blicke in die Bergſchluchten<lb/> hinein, wo ſie ſich öffnen, und das Bild ſich in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0219]
nen, wir halten ſie aufrecht, Volk und Armee
ſind für uns.
Valerius war nicht recht bei der Sache, der
alte Graf und manches Andere beſchäftigte ihn.
Der junge entzündete Pole bemerkte es indeſſen
nicht, er disputirte noch eifrig weiter, und ſie
ſchritten in der langen Zimmerreihe auf und ab.
Es fiel Valerius auf, in dem vom Geſellſchafts-
ſalon entfernteſten Zimmern größere Pracht, behag-
lichere Einrichtung zu finden. Jm letzten Gemache,
das ohne eignes Licht und nur von dem daranſto-
ßenden beleuchtet war, ſtand ein prächtiges Bett,
geheimnißvoll verſteckt von rothſeidnen Vorhän-
gen. Es ſtieg eine flüſternde, behagliche Ahnung
auf in ihm, er lüftete die Gardine im Vorüber-
gehn ein wenig, und erblickte an der Wand ein
kleines Gemälde. Die Dämmerung ließ es nicht
genau ſehen, aber Valerius glaubte es zu erkennen.
Auf Grünſchloß hatte er einſt ein kleines Bild ge-
malt: es ſtellte eine Gebirgslandſchaft dar, an dem
Bach im Vordergrunde ſitzt ein Bauermädchen und
ſieht mit ſehnſüchtigem Blicke in die Bergſchluchten
hinein, wo ſie ſich öffnen, und das Bild ſich in
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