Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.der schlaflosen Nacht mit einem garstigen Gefäng- Hier gehen in goldnen Sälen Die Menschen hin und her, Sie haben nur zu wählen, Was das Vergnüglichste wär'. Hier weint ein blasser Vater Jn dunkler Abend-Noth, Es fehlt ihm Trost und Rather, Die Kinder schreien nach Brod. Hier wandeln Liebesleute Jn dunkler Straße hin, Sie kichern vor lauter Freude, Vor fröhlichem Lebenssinn. Hier sitzt in trüber Kammer Der Gefangne mit seiner Qual, Mit seinem einsamen Jammer, Mit der schwarzen Gedanken Zahl. Und ob dem Allen schweben Himmel und Sterne still -- Dies ist das Menschenleben, Es kommt, wie's eben will. der ſchlafloſen Nacht mit einem garſtigen Gefäng- Hier gehen in goldnen Sälen Die Menſchen hin und her, Sie haben nur zu wählen, Was das Vergnüglichſte wär’. Hier weint ein blaſſer Vater Jn dunkler Abend-Noth, Es fehlt ihm Troſt und Rather, Die Kinder ſchreien nach Brod. Hier wandeln Liebesleute Jn dunkler Straße hin, Sie kichern vor lauter Freude, Vor fröhlichem Lebensſinn. Hier ſitzt in trüber Kammer Der Gefangne mit ſeiner Qual, Mit ſeinem einſamen Jammer, Mit der ſchwarzen Gedanken Zahl. Und ob dem Allen ſchweben Himmel und Sterne ſtill — Dies iſt das Menſchenleben, Es kommt, wie’s eben will. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0144" n="136"/> der ſchlafloſen Nacht mit einem garſtigen Gefäng-<lb/> nißſchluſſe:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Hier gehen in goldnen Sälen</l><lb/> <l>Die Menſchen hin und her,</l><lb/> <l>Sie haben nur zu wählen,</l><lb/> <l>Was das Vergnüglichſte wär’.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Hier weint ein blaſſer Vater</l><lb/> <l>Jn dunkler Abend-Noth,</l><lb/> <l>Es fehlt ihm Troſt und Rather,</l><lb/> <l>Die Kinder ſchreien nach Brod.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Hier wandeln Liebesleute</l><lb/> <l>Jn dunkler Straße hin,</l><lb/> <l>Sie kichern vor lauter Freude,</l><lb/> <l>Vor fröhlichem Lebensſinn.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Hier ſitzt in trüber Kammer</l><lb/> <l>Der Gefangne mit ſeiner Qual,</l><lb/> <l>Mit ſeinem einſamen Jammer,</l><lb/> <l>Mit der ſchwarzen Gedanken Zahl.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Und ob dem Allen ſchweben</l><lb/> <l>Himmel und Sterne ſtill —</l><lb/> <l>Dies iſt das Menſchenleben,</l><lb/> <l>Es kommt, wie’s eben will.</l> </lg> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0144]
der ſchlafloſen Nacht mit einem garſtigen Gefäng-
nißſchluſſe:
Hier gehen in goldnen Sälen
Die Menſchen hin und her,
Sie haben nur zu wählen,
Was das Vergnüglichſte wär’.
Hier weint ein blaſſer Vater
Jn dunkler Abend-Noth,
Es fehlt ihm Troſt und Rather,
Die Kinder ſchreien nach Brod.
Hier wandeln Liebesleute
Jn dunkler Straße hin,
Sie kichern vor lauter Freude,
Vor fröhlichem Lebensſinn.
Hier ſitzt in trüber Kammer
Der Gefangne mit ſeiner Qual,
Mit ſeinem einſamen Jammer,
Mit der ſchwarzen Gedanken Zahl.
Und ob dem Allen ſchweben
Himmel und Sterne ſtill —
Dies iſt das Menſchenleben,
Es kommt, wie’s eben will.
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