Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.So geht alles Sinnen und Trachten der Welt Hippolyt! Bleibt uns Bewußtsein für neue Wel- So geht alles Sinnen und Trachten der Welt Hippolyt! Bleibt uns Bewußtſein für neue Wel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0289" n="281"/> <p>So geht alles Sinnen und Trachten der Welt<lb/> am Ende immer wieder in ein Handdrücken aus,<lb/> in ein Streicheln der Mädchen-Wange — der un-<lb/> ruhigſte Kopf ruht am Ende aus auf eines Mäd-<lb/> chens Schooße.</p><lb/> <p>Hippolyt! Bleibt uns Bewußtſein für neue Wel-<lb/> ten, dann finden wir uns auf ein und demſelben<lb/> Sterne wieder, wir gehören zuſammen, auch wenn<lb/> wir entgegengeſetzte Pole geweſen ſind auf dieſer<lb/> Welt. Stirb wohl! Hippolyt! O wie natürlich iſt<lb/> der Wunſch eines Menſchen, daß unſre Seele eine<lb/> Erinnerung, einen Zuſammenhang trüge in neue<lb/> Zuſtände, wenn der Leib ausgeſpannt wird für im-<lb/> mer. Was von Gott in uns war, jauchzte ſich<lb/> dann geläutert entgegen. Hippolyt, ach, ich kann’s<lb/> nicht in Worte ordnen — ſtirb wohl!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [281/0289]
So geht alles Sinnen und Trachten der Welt
am Ende immer wieder in ein Handdrücken aus,
in ein Streicheln der Mädchen-Wange — der un-
ruhigſte Kopf ruht am Ende aus auf eines Mäd-
chens Schooße.
Hippolyt! Bleibt uns Bewußtſein für neue Wel-
ten, dann finden wir uns auf ein und demſelben
Sterne wieder, wir gehören zuſammen, auch wenn
wir entgegengeſetzte Pole geweſen ſind auf dieſer
Welt. Stirb wohl! Hippolyt! O wie natürlich iſt
der Wunſch eines Menſchen, daß unſre Seele eine
Erinnerung, einen Zuſammenhang trüge in neue
Zuſtände, wenn der Leib ausgeſpannt wird für im-
mer. Was von Gott in uns war, jauchzte ſich
dann geläutert entgegen. Hippolyt, ach, ich kann’s
nicht in Worte ordnen — ſtirb wohl!
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