Geschläge allgemein: denn die andern Italiäner nah- hen sich ihres Landsmanns an, und spektakelten fürch- terlich. Die Gothaer standen aber mir bei, und die Italiäner wurden aufs Haupt geschlagen und zur Stube hinausgeschmissen. -- In Halle war dieser Auftritt schon bekannt worden, ehe ich dahin zu- rück kam.
Am folgenden Tage besah ich die Gothaische Wachtparade, wo mich die Hrn. Major und Haupt- mann von Henning sehr freundlich behandelten. Letzterer ist ein Bruder des Hrn. von Henning, welcher Kapitain beim Hallischen Regiment ist. Ich habe ihn bei meiner Rückreise noch einmal besucht, wie er mir erlaubt hatte.
Auf [ - 3 Zeichen fehlen][ - 3 Zeichen fehlen]se [ - 3 Zeichen fehlen] Hersfe[ - 3 Zeichen fehlen] fiel nichts vor. In Hersfeld wollen [ - 2 Zeichen fehlen]ch einen meiner ehemaligen Ordens- brüder besuchen N[ - 2 Zeichen fehlen]ens Klemens, für den ich mich einmal in G[ - 3 Zeichen fehlen][ - 3 Zeichen fehlen][ - 3 Zeichen fehlen]hätig verwendet hatte. Ich trat in sein Haus [ - 3 Zeichen fehlen] sahe da eine alte Ma- donna, [ - 4 Zeichen fehlen] mir seine Mutter zu seyn schien, in in der That aber seine Frau war. Nachdem ich mein Anliegen, den Hr. Klemens zu sprechen, angebracht, und Madame mich von oben bis unten aus stark be- gafft hatte, führte sie mich endlich an eine Thür, trat aber vor mir hinein, kam dann zurück, und erlaubte mir, auch einzutreten. Klemens empfing mich so kalt, als immer Hr. Schnaubert in
Geſchlaͤge allgemein: denn die andern Italiaͤner nah- hen ſich ihres Landsmanns an, und ſpektakelten fuͤrch- terlich. Die Gothaer ſtanden aber mir bei, und die Italiaͤner wurden aufs Haupt geſchlagen und zur Stube hinausgeſchmiſſen. — In Halle war dieſer Auftritt ſchon bekannt worden, ehe ich dahin zu- ruͤck kam.
Am folgenden Tage beſah ich die Gothaiſche Wachtparade, wo mich die Hrn. Major und Haupt- mann von Henning ſehr freundlich behandelten. Letzterer iſt ein Bruder des Hrn. von Henning, welcher Kapitain beim Halliſchen Regiment iſt. Ich habe ihn bei meiner Ruͤckreiſe noch einmal beſucht, wie er mir erlaubt hatte.
Auf [ – 3 Zeichen fehlen][ – 3 Zeichen fehlen]ſe [ – 3 Zeichen fehlen] Hersfe[ – 3 Zeichen fehlen] fiel nichts vor. In Hersfeld wollen [ – 2 Zeichen fehlen]ch einen meiner ehemaligen Ordens- bruͤder beſuchen N[ – 2 Zeichen fehlen]ens Klemens, fuͤr den ich mich einmal in G[ – 3 Zeichen fehlen][ – 3 Zeichen fehlen][ – 3 Zeichen fehlen]haͤtig verwendet hatte. Ich trat in ſein Haus [ – 3 Zeichen fehlen] ſahe da eine alte Ma- donna, [ – 4 Zeichen fehlen] mir ſeine Mutter zu ſeyn ſchien, in in der That aber ſeine Frau war. Nachdem ich mein Anliegen, den Hr. Klemens zu ſprechen, angebracht, und Madame mich von oben bis unten aus ſtark be- gafft hatte, fuͤhrte ſie mich endlich an eine Thuͤr, trat aber vor mir hinein, kam dann zuruͤck, und erlaubte mir, auch einzutreten. Klemens empfing mich ſo kalt, als immer Hr. Schnaubert in
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Geſchlaͤge allgemein: denn die andern Italiaͤner nah-
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terlich. Die Gothaer ſtanden aber mir bei, und
die Italiaͤner wurden aufs Haupt geſchlagen und zur
Stube hinausgeſchmiſſen. — In Halle war dieſer
Auftritt ſchon bekannt worden, ehe ich dahin zu-
ruͤck kam.
Am folgenden Tage beſah ich die Gothaiſche
Wachtparade, wo mich die Hrn. Major und Haupt-
mann von Henning ſehr freundlich behandelten.
Letzterer iſt ein Bruder des Hrn. von Henning,
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habe ihn bei meiner Ruͤckreiſe noch einmal beſucht,
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Anliegen, den Hr. Klemens zu ſprechen, angebracht,
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gafft hatte, fuͤhrte ſie mich endlich an eine Thuͤr,
trat aber vor mir hinein, kam dann zuruͤck, und
erlaubte mir, auch einzutreten. Klemens empfing
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 330[340]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/342>, abgerufen am 24.11.2024.
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