Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.Und was gewinnt man mit dem ganzen Brast Ich habe die vorhin erzählten Begebenheiten ein Crucifix vorhielt, mit der Vermahnung, sich an diesem zu spiegeln. k) "England liegt jämmerlich danieder: Bigotterie und Pfaffen haben den König -- Jakob II -- zu Grun- de gerichtet. -- Besser ist es, sich an die irdische, als himmlische Sternseherei zu halten: und so -- bleibt es wahr: Frömmelei und Pfaffen führen alle diejenigen, die sich von ihnen beherr- schen lassen, unvermeidlich ins Elend." -- Dies schrieb die endlich selbst gewitzigte Königin, Chri- stine von Schweden an Olivekrans über die Thronrevolution in England. Man lese die Memoires concernant Christine, Reine de Suede. T. II. pag. 295. und 297. -- Eben so bedaurte Friedrich der Grosse jedes Land, dessen Regent ein Freund der Pfaffen und der Pfafferei sey. Zweiter Theil. Aa
Und was gewinnt man mit dem ganzen Braſt Ich habe die vorhin erzaͤhlten Begebenheiten ein Crucifix vorhielt, mit der Vermahnung, ſich an dieſem zu ſpiegeln. k) „England liegt jaͤmmerlich danieder: Bigotterie und Pfaffen haben den Koͤnig — Jakob II — zu Grun- de gerichtet. — Beſſer iſt es, ſich an die irdiſche, als himmliſche Sternſeherei zu halten: und ſo — bleibt es wahr: Froͤmmelei und Pfaffen fuͤhren alle diejenigen, die ſich von ihnen beherr- ſchen laſſen, unvermeidlich ins Elend.“ — Dies ſchrieb die endlich ſelbſt gewitzigte Koͤnigin, Chri- ſtine von Schweden an Olivekrans uͤber die Thronrevolution in England. Man leſe die Mémoires concernant Chriſtine, Reine de Suede. T. II. pag. 295. und 297. — Eben ſo bedaurte Friedrich der Groſſe jedes Land, deſſen Regent ein Freund der Pfaffen und der Pfafferei ſey. Zweiter Theil. Aa
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Und was gewinnt man mit dem ganzen Braſt
von — — ſogenannter reiner Lehre? Nirgend
ſieht man auf dieſe eifriger, als in Italien, Portu-
gal und Spanien: und wo herrſcht oͤffentliche Sicher-
heit, National-Induſtrie, Commerz und Wohl-
ſtand weniger als dort? Kurz, je naͤher bei der Kir-
che, — ſo ſagt der Englaͤnder — deſto ferner von
Gott, und je naͤher bei Rom — ſo ſagt der Katho-
lik — deſto aͤrgerer Chriſt k)! — Doch zuruͤck
zu mir!
Ich habe die vorhin erzaͤhlten Begebenheiten
auch noch anfuͤhren wollen, weil ſie in Halle damals
ſehr bekannt waren, und weil ſie doch auch zu mei-
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k) „England liegt jaͤmmerlich danieder: Bigotterie und
Pfaffen haben den Koͤnig — Jakob II — zu Grun-
de gerichtet. — Beſſer iſt es, ſich an die irdiſche, als
himmliſche Sternſeherei zu halten: und ſo — bleibt es
wahr: Froͤmmelei und Pfaffen fuͤhren alle
diejenigen, die ſich von ihnen beherr-
ſchen laſſen, unvermeidlich ins Elend.“ —
Dies ſchrieb die endlich ſelbſt gewitzigte Koͤnigin, Chri-
ſtine von Schweden an Olivekrans uͤber die
Thronrevolution in England. Man leſe die Mémoires
concernant Chriſtine, Reine de Suede. T. II.
pag. 295. und 297. — Eben ſo bedaurte Friedrich
der Groſſe jedes Land, deſſen Regent ein Freund
der Pfaffen und der Pfafferei ſey.
i) ein Crucifix vorhielt, mit der Vermahnung, ſich an
dieſem zu ſpiegeln.
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