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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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ner Geschichte gehören. Wenn ich sie aber auch weg-
gelassen hätte, so würde doch an dummen Streichen
von meiner Seite kein Mangel gewesen seyn, und
der Beweis, der praktische Beweis, daß Besoffen-
heit allemal schlimme beschimpfende Folgen hat, wür-
de doch seine hinlängliche Vollständigkeit auch in mei-
nem Buche gehabt haben. Aber niemand soll mir
vorwerfen, daß ich etwas wesentliches, das mich
angehe, absichtlich ausgelassen, oder bemäntelt habe.
Das bin ich dem Publikum, und besonders jenen
schuldig, welche bei mir übel weggekommen sind.
Das freie unbefangene Geständniß meiner eignen
Thorheiten muß die Freimüthigkeit rechtfertigen, mit
welcher ich die dummen Streiche Anderer angeführt
und gerügt habe. Ich bin wirklich nach und nach
von dergleichen Possen, besonders von dem un-
bändigen Saufen zurückgekommen; doch davon wei-
ter unten.

Ein und dreißigstes Kapitel.

Militärische Metamorphose. Wiederum Liebelei. Patrioten-
Spektakel in Holland. Kirchenparade. Folgen des Kir-
chenzwangs. Avis an die Prediger.



Bei meiner Zurückkunft nach Halle, war die Exer-
cierzeit angegangen, und weil alle Quartiere belegt

ner Geſchichte gehoͤren. Wenn ich ſie aber auch weg-
gelaſſen haͤtte, ſo wuͤrde doch an dummen Streichen
von meiner Seite kein Mangel geweſen ſeyn, und
der Beweis, der praktiſche Beweis, daß Beſoffen-
heit allemal ſchlimme beſchimpfende Folgen hat, wuͤr-
de doch ſeine hinlaͤngliche Vollſtaͤndigkeit auch in mei-
nem Buche gehabt haben. Aber niemand ſoll mir
vorwerfen, daß ich etwas weſentliches, das mich
angehe, abſichtlich ausgelaſſen, oder bemaͤntelt habe.
Das bin ich dem Publikum, und beſonders jenen
ſchuldig, welche bei mir uͤbel weggekommen ſind.
Das freie unbefangene Geſtaͤndniß meiner eignen
Thorheiten muß die Freimuͤthigkeit rechtfertigen, mit
welcher ich die dummen Streiche Anderer angefuͤhrt
und geruͤgt habe. Ich bin wirklich nach und nach
von dergleichen Poſſen, beſonders von dem un-
baͤndigen Saufen zuruͤckgekommen; doch davon wei-
ter unten.

Ein und dreißigſtes Kapitel.

Militaͤriſche Metamorphoſe. Wiederum Liebelei. Patrioten-
Spektakel in Holland. Kirchenparade. Folgen des Kir-
chenzwangs. Avis an die Prediger.



Bei meiner Zuruͤckkunft nach Halle, war die Exer-
cierzeit angegangen, und weil alle Quartiere belegt

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[360[362]/0364] ner Geſchichte gehoͤren. Wenn ich ſie aber auch weg- gelaſſen haͤtte, ſo wuͤrde doch an dummen Streichen von meiner Seite kein Mangel geweſen ſeyn, und der Beweis, der praktiſche Beweis, daß Beſoffen- heit allemal ſchlimme beſchimpfende Folgen hat, wuͤr- de doch ſeine hinlaͤngliche Vollſtaͤndigkeit auch in mei- nem Buche gehabt haben. Aber niemand ſoll mir vorwerfen, daß ich etwas weſentliches, das mich angehe, abſichtlich ausgelaſſen, oder bemaͤntelt habe. Das bin ich dem Publikum, und beſonders jenen ſchuldig, welche bei mir uͤbel weggekommen ſind. Das freie unbefangene Geſtaͤndniß meiner eignen Thorheiten muß die Freimuͤthigkeit rechtfertigen, mit welcher ich die dummen Streiche Anderer angefuͤhrt und geruͤgt habe. Ich bin wirklich nach und nach von dergleichen Poſſen, beſonders von dem un- baͤndigen Saufen zuruͤckgekommen; doch davon wei- ter unten. Ein und dreißigſtes Kapitel. Militaͤriſche Metamorphoſe. Wiederum Liebelei. Patrioten- Spektakel in Holland. Kirchenparade. Folgen des Kir- chenzwangs. Avis an die Prediger. Bei meiner Zuruͤckkunft nach Halle, war die Exer- cierzeit angegangen, und weil alle Quartiere belegt

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 360[362]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/364>, abgerufen am 24.11.2024.