seltsame Erscheinung. Um den Grund davon [ - 3 Zeichen fehlen]- zufinden, legte ich mich auf Erkundigung, und hörte: daß die Bewohner jener Gegend Neufrän- kisch gesinnet seyen, ob sie gleich Unterthanen des Kaisers wären; und da wäre es schon recht, daß man sie etwas züchtige und die Folgen des Krieges mitempfinden lasse. Die Angabe dieses Grundes schien mir damals nur so ersonnen; aber in der Folge habe ich gefunden, daß sie nur gar zu ge- gründet war. Auch die Unterthanen in diesen Ge- genden litten vielen willkührlichen Druck, wie bey- nahe alle auf den Gränzen Frankreichs. Es war also natürlich, daß das Entgegenstreben dieses Lan- des sich zunächst auf alle die Gränznachbarn ver- breitete, welche den Grund des allgemeinen Auf- standes in Frankreich durch eigne Erfahrung in ihrem Lande kennen gelernt hatten. Es konnte demnach nicht anders seyn, als daß man auch ähn- liche Wirkung da finden mußte, wo ähnliche Ur- sache vorausgegangen war. -- Und wer steht uns da[ - 2 Zeichen fehlen]r, daß dieß nicht noch weiter greifen wird! Den Krieg der Neufränkischen Waffen kann man beendigen, aber nicht den Krieg ihres Systems. Dieß hat so viel unversöhnliche Verbündete, als es Despotisch-Bedrückte giebt, und helle warme Menschenfreunde, zumal in Ländern von Fürsten, welche es behaglicher finden, den Schlendrian des
ſeltſame Erſcheinung. Um den Grund davon [ – 3 Zeichen fehlen]- zufinden, legte ich mich auf Erkundigung, und hoͤrte: daß die Bewohner jener Gegend Neufraͤn- kiſch geſinnet ſeyen, ob ſie gleich Unterthanen des Kaiſers waͤren; und da waͤre es ſchon recht, daß man ſie etwas zuͤchtige und die Folgen des Krieges mitempfinden laſſe. Die Angabe dieſes Grundes ſchien mir damals nur ſo erſonnen; aber in der Folge habe ich gefunden, daß ſie nur gar zu ge- gruͤndet war. Auch die Unterthanen in dieſen Ge- genden litten vielen willkuͤhrlichen Druck, wie bey- nahe alle auf den Graͤnzen Frankreichs. Es war alſo natuͤrlich, daß das Entgegenſtreben dieſes Lan- des ſich zunaͤchſt auf alle die Graͤnznachbarn ver- breitete, welche den Grund des allgemeinen Auf- ſtandes in Frankreich durch eigne Erfahrung in ihrem Lande kennen gelernt hatten. Es konnte demnach nicht anders ſeyn, als daß man auch aͤhn- liche Wirkung da finden mußte, wo aͤhnliche Ur- ſache vorausgegangen war. — Und wer ſteht uns da[ – 2 Zeichen fehlen]r, daß dieß nicht noch weiter greifen wird! Den Krieg der Neufraͤnkiſchen Waffen kann man beendigen, aber nicht den Krieg ihres Syſtems. Dieß hat ſo viel unverſoͤhnliche Verbuͤndete, als es Deſpotiſch-Bedruͤckte giebt, und helle warme Menſchenfreunde, zumal in Laͤndern von Fuͤrſten, welche es behaglicher finden, den Schlendrian des
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ſeltſame Erſcheinung. Um den Grund davon ___-
zufinden, legte ich mich auf Erkundigung, und
hoͤrte: daß die Bewohner jener Gegend Neufraͤn-
kiſch geſinnet ſeyen, ob ſie gleich Unterthanen des
Kaiſers waͤren; und da waͤre es ſchon recht, daß
man ſie etwas zuͤchtige und die Folgen des Krieges
mitempfinden laſſe. Die Angabe dieſes Grundes
ſchien mir damals nur ſo erſonnen; aber in der
Folge habe ich gefunden, daß ſie nur gar zu ge-
gruͤndet war. Auch die Unterthanen in dieſen Ge-
genden litten vielen willkuͤhrlichen Druck, wie bey-
nahe alle auf den Graͤnzen Frankreichs. Es war
alſo natuͤrlich, daß das Entgegenſtreben dieſes Lan-
des ſich zunaͤchſt auf alle die Graͤnznachbarn ver-
breitete, welche den Grund des allgemeinen Auf-
ſtandes in Frankreich durch eigne Erfahrung in
ihrem Lande kennen gelernt hatten. Es konnte
demnach nicht anders ſeyn, als daß man auch aͤhn-
liche Wirkung da finden mußte, wo aͤhnliche Ur-
ſache vorausgegangen war. — Und wer ſteht uns
da__r, daß dieß nicht noch weiter greifen wird!
Den Krieg der Neufraͤnkiſchen Waffen kann man
beendigen, aber nicht den Krieg ihres Syſtems.
Dieß hat ſo viel unverſoͤhnliche Verbuͤndete, als
es Deſpotiſch-Bedruͤckte giebt, und helle warme
Menſchenfreunde, zumal in Laͤndern von Fuͤrſten,
welche es behaglicher finden, den Schlendrian des
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/116>, abgerufen am 18.12.2024.
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