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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Salz verzehrt; denn das Brod war uns auch aus-
gegangen; und zwar hier zum erstenmal fühlten
wir Brodmangel, der uns nach dieser Zeit noch
oft betroffen und bitter gequält hat, wie die Folge
dieser Erzählung ausweisen wird.

Das Dorf Brehain la ville, und alle
andre in dessen Nähe, sahen bald aus, wie Räu-
berhölen; selbst das Dorf nicht ausgenommen,
worin unser König logirte.

Endlich, als es bald dunkel war, kamen die
Zelter an, worin wir uns durchnaß und überaus
besudelt niederlegten, und auf dem nassen Boden
und Stroh eine garstige Nacht hinbrachten. Die
Bursche, welche auf der Wache waren, gingen
des Nachts von ihrem Posten in die Dörfer auf
Beute.

Das abscheuliche kältende Wetter und das
schlechte nasse Lager hatten die Folge, daß schon
am andern Tage gar viele Soldaten zurück in
die Spitäler gebracht werden mußten, weil sie
das Fieber hatten, und nicht mehr mitmarschieren
konnten.

Ob unsre Vorgesezten das Rauben und Plün-
dern nicht verboten, und diesem Unwesen nicht Ein-
halt gethan haben? Allerdings haben das viele
gethan, aber nicht alle, und die, welche es noch
thaten -- je nun, die sahen nicht alles, oder sie

Salz verzehrt; denn das Brod war uns auch aus-
gegangen; und zwar hier zum erſtenmal fuͤhlten
wir Brodmangel, der uns nach dieſer Zeit noch
oft betroffen und bitter gequaͤlt hat, wie die Folge
dieſer Erzaͤhlung ausweiſen wird.

Das Dorf Brehain la ville, und alle
andre in deſſen Naͤhe, ſahen bald aus, wie Raͤu-
berhoͤlen; ſelbſt das Dorf nicht ausgenommen,
worin unſer Koͤnig logirte.

Endlich, als es bald dunkel war, kamen die
Zelter an, worin wir uns durchnaß und uͤberaus
beſudelt niederlegten, und auf dem naſſen Boden
und Stroh eine garſtige Nacht hinbrachten. Die
Burſche, welche auf der Wache waren, gingen
des Nachts von ihrem Poſten in die Doͤrfer auf
Beute.

Das abſcheuliche kaͤltende Wetter und das
ſchlechte naſſe Lager hatten die Folge, daß ſchon
am andern Tage gar viele Soldaten zuruͤck in
die Spitaͤler gebracht werden mußten, weil ſie
das Fieber hatten, und nicht mehr mitmarſchieren
konnten.

Ob unſre Vorgeſezten das Rauben und Pluͤn-
dern nicht verboten, und dieſem Unweſen nicht Ein-
halt gethan haben? Allerdings haben das viele
gethan, aber nicht alle, und die, welche es noch
thaten — je nun, die ſahen nicht alles, oder ſie

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[110/0122] Salz verzehrt; denn das Brod war uns auch aus- gegangen; und zwar hier zum erſtenmal fuͤhlten wir Brodmangel, der uns nach dieſer Zeit noch oft betroffen und bitter gequaͤlt hat, wie die Folge dieſer Erzaͤhlung ausweiſen wird. Das Dorf Brehain la ville, und alle andre in deſſen Naͤhe, ſahen bald aus, wie Raͤu- berhoͤlen; ſelbſt das Dorf nicht ausgenommen, worin unſer Koͤnig logirte. Endlich, als es bald dunkel war, kamen die Zelter an, worin wir uns durchnaß und uͤberaus beſudelt niederlegten, und auf dem naſſen Boden und Stroh eine garſtige Nacht hinbrachten. Die Burſche, welche auf der Wache waren, gingen des Nachts von ihrem Poſten in die Doͤrfer auf Beute. Das abſcheuliche kaͤltende Wetter und das ſchlechte naſſe Lager hatten die Folge, daß ſchon am andern Tage gar viele Soldaten zuruͤck in die Spitaͤler gebracht werden mußten, weil ſie das Fieber hatten, und nicht mehr mitmarſchieren konnten. Ob unſre Vorgeſezten das Rauben und Pluͤn- dern nicht verboten, und dieſem Unweſen nicht Ein- halt gethan haben? Allerdings haben das viele gethan, aber nicht alle, und die, welche es noch thaten — je nun, die ſahen nicht alles, oder ſie

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/122>, abgerufen am 24.11.2024.