Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.hatten alle eine Schnurre -- mit den Säbeln auf In Nordeck wohnt der Kammerherr von Wir waren noch eine gute Stunde von Gießen, *) Es wundert mich daher sehr, daß ein Göchhausen in Eisenach,
in seiner abgeschmackten Sudeley von Wanderungen, so viel Aufhebens macht von der Anhänglichkeit der Hessen an ihrem Landgrafen, und von der Billigung, womit sie alles guthei- ßen sollen, was er unternehme, u. s. w. um sich vom Gegen- theile zu uberzeugen, darf man nur das erste beste Wirths- haus in Hessenland besuchen. Satyren oder Ironien von Göch- hausens Art -- wen treffen die am schimpflichsten? Ein edler Mann verabscheuet die Hohl- und Krummwege des [ - 3 Zeichen fehlen]- [ - 2 Zeichen fehlen]en. -- hatten alle eine Schnurre — mit den Saͤbeln auf In Nordeck wohnt der Kammerherr von Wir waren noch eine gute Stunde von Gießen, *) Es wundert mich daher ſehr, daß ein Goͤchhauſen in Eiſenach,
in ſeiner abgeſchmackten Sudeley von Wanderungen, ſo viel Aufhebens macht von der Anhaͤnglichkeit der Heſſen an ihrem Landgrafen, und von der Billigung, womit ſie alles guthei- ßen ſollen, was er unternehme, u. ſ. w. um ſich vom Gegen- theile zu uberzeugen, darf man nur das erſte beſte Wirths- haus in Heſſenland beſuchen. Satyren oder Ironien von Goͤch- hauſens Art — wen treffen die am ſchimpflichſten? Ein edler Mann verabſcheuet die Hohl- und Krummwege des [ – 3 Zeichen fehlen]- [ – 2 Zeichen fehlen]en. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="11"/> hatten alle eine Schnurre — mit den Saͤbeln auf<lb/> den Tiſch, daß die Splitter davon fuhren. Aber<lb/> die Heſſen, die vor Soldaten ſich eben nicht fuͤrch-<lb/> ten, verbaten ſich das Schimpfen; und als unſere<lb/> Leute dennoch fortmachten, und ſogar einige Kruͤge<lb/> und Glaͤſer zerſchmiſſen, griffen die Buͤrger zu,<lb/> und es wuͤrde eine derbe Pruͤgeley geſezt haben,<lb/> wenn nicht ein Offizier dazu gekommen waͤre, und<lb/> den Friedensſtifter gemacht haͤtte. <note place="foot" n="*)">Es wundert mich daher ſehr, daß ein Goͤchhauſen in Eiſenach,<lb/> in ſeiner abgeſchmackten Sudeley von Wanderungen, ſo viel<lb/> Aufhebens macht von der Anhaͤnglichkeit der Heſſen an ihrem<lb/> Landgrafen, und von der Billigung, womit ſie alles guthei-<lb/> ßen ſollen, was er unternehme, u. ſ. w. um ſich vom Gegen-<lb/> theile zu uberzeugen, darf man nur das erſte beſte Wirths-<lb/> haus in Heſſenland beſuchen. Satyren oder Ironien von Goͤch-<lb/> hauſens Art — wen treffen die am ſchimpflichſten? Ein edler<lb/> Mann verabſcheuet die Hohl- und Krummwege des <gap unit="chars" quantity="3"/>-<lb/><gap unit="chars" quantity="2"/>en. —</note></p><lb/> <p>In <hi rendition="#g">Nordeck</hi> wohnt der Kammerherr von<lb/><hi rendition="#g">Rhau</hi> auf einem Schloſſe, das einen hohen Berg<lb/> bekroͤnt, und eine ganz vortrefliche Ausſicht hat.<lb/> Ich beſuchte ihn, und beſſern Rheinwein, als ich<lb/> hier trank, habe ich ſeitdem nicht wieder getrunken.<lb/> Es war Nierſteiner von 1748. Gute Gaben aus<lb/> den Haͤnden guter Menſchen erquicken doppelt.</p><lb/> <p>Wir waren noch eine gute Stunde von Gießen,<lb/> als ſchon Studenten und Buͤrger uns haufenweiſe<lb/> entgegen zogen. Ohne Ruhm zu melden, muß ich ſa-<lb/> gen, daß ich an dieſem Entgegenzuge vielen Antheil<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0023]
hatten alle eine Schnurre — mit den Saͤbeln auf
den Tiſch, daß die Splitter davon fuhren. Aber
die Heſſen, die vor Soldaten ſich eben nicht fuͤrch-
ten, verbaten ſich das Schimpfen; und als unſere
Leute dennoch fortmachten, und ſogar einige Kruͤge
und Glaͤſer zerſchmiſſen, griffen die Buͤrger zu,
und es wuͤrde eine derbe Pruͤgeley geſezt haben,
wenn nicht ein Offizier dazu gekommen waͤre, und
den Friedensſtifter gemacht haͤtte. *)
In Nordeck wohnt der Kammerherr von
Rhau auf einem Schloſſe, das einen hohen Berg
bekroͤnt, und eine ganz vortrefliche Ausſicht hat.
Ich beſuchte ihn, und beſſern Rheinwein, als ich
hier trank, habe ich ſeitdem nicht wieder getrunken.
Es war Nierſteiner von 1748. Gute Gaben aus
den Haͤnden guter Menſchen erquicken doppelt.
Wir waren noch eine gute Stunde von Gießen,
als ſchon Studenten und Buͤrger uns haufenweiſe
entgegen zogen. Ohne Ruhm zu melden, muß ich ſa-
gen, daß ich an dieſem Entgegenzuge vielen Antheil
*) Es wundert mich daher ſehr, daß ein Goͤchhauſen in Eiſenach,
in ſeiner abgeſchmackten Sudeley von Wanderungen, ſo viel
Aufhebens macht von der Anhaͤnglichkeit der Heſſen an ihrem
Landgrafen, und von der Billigung, womit ſie alles guthei-
ßen ſollen, was er unternehme, u. ſ. w. um ſich vom Gegen-
theile zu uberzeugen, darf man nur das erſte beſte Wirths-
haus in Heſſenland beſuchen. Satyren oder Ironien von Goͤch-
hauſens Art — wen treffen die am ſchimpflichſten? Ein edler
Mann verabſcheuet die Hohl- und Krummwege des ___-
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