wandern, und mir daselbst einen guten Tag zu machen. Bisher hatten die Soldaten wenig kaufen können, weil nichts zu kaufen da war, und so konnten sie ihre Löhnung aufsparen, und hatten daher alle Geld mehr als gewöhnlich. Aber im Lager bey Luxemburg war das Geld bald alle; indeß man hatte Ersatz dafür. Es ist eine herrliche Sache, wenn man sich nach ausgestandner großer Noth und Mangel endlich einmal wieder sätigen und pflegen kann!
In diesem Lager wurde nun auch die Nachricht allgemein bekannt, daß der General Cüstine in Deutschland eingefallen wäre, und Maynz erobert hätte. Daraus schlossen nun die Verständigern, daß der Krieg noch kein Ende haben würde; und unser ganzes Volk wurde mit Schreck und Entsetzen er- füllt: die Fortsetzung des Krieges, besonders ei- nes Krieges gegen die Franzosen, war in den Au- gen der klügern Preußen nun das höchste Uebel.
Ehe ich weiter gehe, mögte ich hier fragen: ob es nicht rathsamer gewesen wäre, wenn die Preußen damals die Niederlande besezt, und diese gegen Dümouriez thätiger beschüzt hätten, als her- nach die Kaiserlichen es konnten? Das deutsche Reich war zwar von Cüstine angegriffen, aber der Einfall, den man von Dümouriez zum Vor- aus sehen konnte, war, wegen der Nähe an Frank-
wandern, und mir daſelbſt einen guten Tag zu machen. Bisher hatten die Soldaten wenig kaufen koͤnnen, weil nichts zu kaufen da war, und ſo konnten ſie ihre Loͤhnung aufſparen, und hatten daher alle Geld mehr als gewoͤhnlich. Aber im Lager bey Luxemburg war das Geld bald alle; indeß man hatte Erſatz dafuͤr. Es iſt eine herrliche Sache, wenn man ſich nach ausgeſtandner großer Noth und Mangel endlich einmal wieder ſaͤtigen und pflegen kann!
In dieſem Lager wurde nun auch die Nachricht allgemein bekannt, daß der General Cuͤſtine in Deutſchland eingefallen waͤre, und Maynz erobert haͤtte. Daraus ſchloſſen nun die Verſtaͤndigern, daß der Krieg noch kein Ende haben wuͤrde; und unſer ganzes Volk wurde mit Schreck und Entſetzen er- fuͤllt: die Fortſetzung des Krieges, beſonders ei- nes Krieges gegen die Franzoſen, war in den Au- gen der kluͤgern Preußen nun das hoͤchſte Uebel.
Ehe ich weiter gehe, moͤgte ich hier fragen: ob es nicht rathſamer geweſen waͤre, wenn die Preußen damals die Niederlande beſezt, und dieſe gegen Duͤmouriez thaͤtiger beſchuͤzt haͤtten, als her- nach die Kaiſerlichen es konnten? Das deutſche Reich war zwar von Cuͤſtine angegriffen, aber der Einfall, den man von Duͤmouriez zum Vor- aus ſehen konnte, war, wegen der Naͤhe an Frank-
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wandern, und mir daſelbſt einen guten Tag zu
machen. Bisher hatten die Soldaten wenig kaufen
koͤnnen, weil nichts zu kaufen da war, und ſo
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daher alle Geld mehr als gewoͤhnlich. Aber im
Lager bey Luxemburg war das Geld bald alle;
indeß man hatte Erſatz dafuͤr. Es iſt eine herrliche
Sache, wenn man ſich nach ausgeſtandner großer
Noth und Mangel endlich einmal wieder ſaͤtigen
und pflegen kann!
In dieſem Lager wurde nun auch die Nachricht
allgemein bekannt, daß der General Cuͤſtine in
Deutſchland eingefallen waͤre, und Maynz erobert
haͤtte. Daraus ſchloſſen nun die Verſtaͤndigern, daß
der Krieg noch kein Ende haben wuͤrde; und unſer
ganzes Volk wurde mit Schreck und Entſetzen er-
fuͤllt: die Fortſetzung des Krieges, beſonders ei-
nes Krieges gegen die Franzoſen, war in den Au-
gen der kluͤgern Preußen nun das hoͤchſte Uebel.
Ehe ich weiter gehe, moͤgte ich hier fragen: ob es
nicht rathſamer geweſen waͤre, wenn die Preußen
damals die Niederlande beſezt, und dieſe gegen
Duͤmouriez thaͤtiger beſchuͤzt haͤtten, als her-
nach die Kaiſerlichen es konnten? Das deutſche
Reich war zwar von Cuͤſtine angegriffen, aber
der Einfall, den man von Duͤmouriez zum Vor-
aus ſehen konnte, war, wegen der Naͤhe an Frank-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/250>, abgerufen am 18.12.2024.
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