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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Art herum, worunter auch einige nicht sehr erbau-
liche sind, besonders die von einer gewissen reichen
und schönen Mamsell, welche aus bloßer Eitelkeit
-- denn weder Liebe noch Eigennutz konnte sie be-
wogen haben, die traurigen Reste einer rüstigen
Konstitution zu genießen -- also aus bloßer Eitel-
keit einem jungen, reichen und schönen Liebhaber,
mit dem sie versprochen war, und von dem sie aufs
zärtlichste geliebt wurde, Hörner aufsezte. Ob
man alle Frauenzimmer durch Wollust verführen
könne, weiß ich nicht: daß aber alle der Eitelkeit
und dem Eigennutz weichen, davon belehrt uns, au-
ßer der alten und neuen Geschichte, die tägliche
Erfahrung. --

Daß die verliebten Späße unsern Herren die
Beutel derb geleert haben, versteht sich von selbst.
Den Schönen zu gefallen, mußten Bälle gegeben
und andre Lustigkeiten angestellt werden; und da-
mals durfte kein Hr. Offizier, wie zu Halle, mit
12 gl. zu Balle kommen: das Ding kostete un-
gleich mehr. Wer überhaupt dort herum brilliren
wollte, mußte schwer Geld haben.

Die Herren Regimentsquartiermeister müssen
öfters den Offizieren aushelfen, wenn die Kasse
leer ist. Der königliche Befehl will freylich, daß
sie keinem Offizier etwas vorausgeben, und wenn
sie es thun, sie sich hernach nicht an den Gehalt

Art herum, worunter auch einige nicht ſehr erbau-
liche ſind, beſonders die von einer gewiſſen reichen
und ſchoͤnen Mamſell, welche aus bloßer Eitelkeit
— denn weder Liebe noch Eigennutz konnte ſie be-
wogen haben, die traurigen Reſte einer ruͤſtigen
Konſtitution zu genießen — alſo aus bloßer Eitel-
keit einem jungen, reichen und ſchoͤnen Liebhaber,
mit dem ſie verſprochen war, und von dem ſie aufs
zaͤrtlichſte geliebt wurde, Hoͤrner aufſezte. Ob
man alle Frauenzimmer durch Wolluſt verfuͤhren
koͤnne, weiß ich nicht: daß aber alle der Eitelkeit
und dem Eigennutz weichen, davon belehrt uns, au-
ßer der alten und neuen Geſchichte, die taͤgliche
Erfahrung. —

Daß die verliebten Spaͤße unſern Herren die
Beutel derb geleert haben, verſteht ſich von ſelbſt.
Den Schoͤnen zu gefallen, mußten Baͤlle gegeben
und andre Luſtigkeiten angeſtellt werden; und da-
mals durfte kein Hr. Offizier, wie zu Halle, mit
12 gl. zu Balle kommen: das Ding koſtete un-
gleich mehr. Wer uͤberhaupt dort herum brilliren
wollte, mußte ſchwer Geld haben.

Die Herren Regimentsquartiermeiſter muͤſſen
oͤfters den Offizieren aushelfen, wenn die Kaſſe
leer iſt. Der koͤnigliche Befehl will freylich, daß
ſie keinem Offizier etwas vorausgeben, und wenn
ſie es thun, ſie ſich hernach nicht an den Gehalt

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[301/0313] Art herum, worunter auch einige nicht ſehr erbau- liche ſind, beſonders die von einer gewiſſen reichen und ſchoͤnen Mamſell, welche aus bloßer Eitelkeit — denn weder Liebe noch Eigennutz konnte ſie be- wogen haben, die traurigen Reſte einer ruͤſtigen Konſtitution zu genießen — alſo aus bloßer Eitel- keit einem jungen, reichen und ſchoͤnen Liebhaber, mit dem ſie verſprochen war, und von dem ſie aufs zaͤrtlichſte geliebt wurde, Hoͤrner aufſezte. Ob man alle Frauenzimmer durch Wolluſt verfuͤhren koͤnne, weiß ich nicht: daß aber alle der Eitelkeit und dem Eigennutz weichen, davon belehrt uns, au- ßer der alten und neuen Geſchichte, die taͤgliche Erfahrung. — Daß die verliebten Spaͤße unſern Herren die Beutel derb geleert haben, verſteht ſich von ſelbſt. Den Schoͤnen zu gefallen, mußten Baͤlle gegeben und andre Luſtigkeiten angeſtellt werden; und da- mals durfte kein Hr. Offizier, wie zu Halle, mit 12 gl. zu Balle kommen: das Ding koſtete un- gleich mehr. Wer uͤberhaupt dort herum brilliren wollte, mußte ſchwer Geld haben. Die Herren Regimentsquartiermeiſter muͤſſen oͤfters den Offizieren aushelfen, wenn die Kaſſe leer iſt. Der koͤnigliche Befehl will freylich, daß ſie keinem Offizier etwas vorausgeben, und wenn ſie es thun, ſie ſich hernach nicht an den Gehalt

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/313>, abgerufen am 31.10.2024.