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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Karl, den Dicken, abgesezt, und kein Kluger
hat es misbilliget. Die Dänen foderten von ihrem
Christiern dem Zweyten Rechenschaft, und
sezten ihn ab. -- Kurz, die Geschichte, wie der
gesunde Menschenverstand lehrt, daß bey jeder wohl
und rechtmäßig eingerichteten Menschenregierung
der Regent seinen Untergebnen verantwortlich blei-
ben muß, indem es wider die Pflicht eines jeden
und aller seyn würde, sich unbedingt und wider das
natürliche Recht zur Freyheit jemanden zur will-
kührlichen Behandlung ohne alle Rücksprache zu
unterwerfen *).

Ich ließ mich damals noch weitläufiger über diese
wichtige und zu der Zeit sehr interessante Materie
aus. Ein Offizier von der Kavallerie, ein Ritt-
meister, saß in einiger Entfernung von mir und
schien eben auf meine Reden nicht sehr zu merken.
Einige Tage hernach kam ein Reuter und bat mich,
zu seinem Herrn nach Rödelheim zu kommen. Hier
fand ich meinen Rittmeister, den ich nicht nennen
will, um ihn nicht in den Verdacht der Jakobinerey

*) So sprach ich damals, und daß ich recht gesprochen habe,
lehrt jezt auch der Antimachiavel, oder über die
Gränzen des bürgerlichen Gehorsams
, von Pro-
fessor Jakob, (Halle in der Renaerschen Buchhandlung,
zweyte Aufl. 1796.) nebst dessen Auszug aus Sidneys Be-
trachtungen über die Regierungsformen --
(Erfurt, bey Bollmer, 1795.)

Karl, den Dicken, abgeſezt, und kein Kluger
hat es misbilliget. Die Daͤnen foderten von ihrem
Chriſtiern dem Zweyten Rechenſchaft, und
ſezten ihn ab. — Kurz, die Geſchichte, wie der
geſunde Menſchenverſtand lehrt, daß bey jeder wohl
und rechtmaͤßig eingerichteten Menſchenregierung
der Regent ſeinen Untergebnen verantwortlich blei-
ben muß, indem es wider die Pflicht eines jeden
und aller ſeyn wuͤrde, ſich unbedingt und wider das
natuͤrliche Recht zur Freyheit jemanden zur will-
kuͤhrlichen Behandlung ohne alle Ruͤckſprache zu
unterwerfen *).

Ich ließ mich damals noch weitlaͤufiger uͤber dieſe
wichtige und zu der Zeit ſehr intereſſante Materie
aus. Ein Offizier von der Kavallerie, ein Ritt-
meiſter, ſaß in einiger Entfernung von mir und
ſchien eben auf meine Reden nicht ſehr zu merken.
Einige Tage hernach kam ein Reuter und bat mich,
zu ſeinem Herrn nach Roͤdelheim zu kommen. Hier
fand ich meinen Rittmeiſter, den ich nicht nennen
will, um ihn nicht in den Verdacht der Jakobinerey

*) So ſprach ich damals, und daß ich recht geſprochen habe,
lehrt jezt auch der Antimachiavel, oder uͤber die
Graͤnzen des buͤrgerlichen Gehorſams
, von Pro-
feſſor Jakob, (Halle in der Renaerſchen Buchhandlung,
zweyte Aufl. 1796.) nebſt deſſen Auszug aus Sidneys Be-
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[310/0322] Karl, den Dicken, abgeſezt, und kein Kluger hat es misbilliget. Die Daͤnen foderten von ihrem Chriſtiern dem Zweyten Rechenſchaft, und ſezten ihn ab. — Kurz, die Geſchichte, wie der geſunde Menſchenverſtand lehrt, daß bey jeder wohl und rechtmaͤßig eingerichteten Menſchenregierung der Regent ſeinen Untergebnen verantwortlich blei- ben muß, indem es wider die Pflicht eines jeden und aller ſeyn wuͤrde, ſich unbedingt und wider das natuͤrliche Recht zur Freyheit jemanden zur will- kuͤhrlichen Behandlung ohne alle Ruͤckſprache zu unterwerfen *). Ich ließ mich damals noch weitlaͤufiger uͤber dieſe wichtige und zu der Zeit ſehr intereſſante Materie aus. Ein Offizier von der Kavallerie, ein Ritt- meiſter, ſaß in einiger Entfernung von mir und ſchien eben auf meine Reden nicht ſehr zu merken. Einige Tage hernach kam ein Reuter und bat mich, zu ſeinem Herrn nach Roͤdelheim zu kommen. Hier fand ich meinen Rittmeiſter, den ich nicht nennen will, um ihn nicht in den Verdacht der Jakobinerey *) So ſprach ich damals, und daß ich recht geſprochen habe, lehrt jezt auch der Antimachiavel, oder uͤber die Graͤnzen des buͤrgerlichen Gehorſams, von Pro- feſſor Jakob, (Halle in der Renaerſchen Buchhandlung, zweyte Aufl. 1796.) nebſt deſſen Auszug aus Sidneys Be- trachtungen uͤber die Regierungsformen — (Erfurt, bey Bollmer, 1795.)

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/322>, abgerufen am 21.11.2024.