zu bringen, nebst noch einigen andern Offizieren. Diesen Herren mußte ich mein ganzes System, so wie ich mir es damals geformt hatte, weitläufig bey einem Glase Rheinwein erklären. Sie schie- nen mit meiner Behauptung und Auseinandersetzung zufrieden, nur warnten sie mich, behutsam damit zu seyn: denn von preußischer Seite, meynten sie, müsse man sich wenigstens noch immer stellen, als wenn man schrecklich böse auf die Buben wäre, welche ihren König hingerichtet hätten u. s. w. --
Unsere Armee hatte, wie ich schon gesagt habe, an allem entsetzlichen Verlust gelitten, besonders an Mannschaft. Der Verfasser der Briefe über unsern Feldzug berechnet den Verlust eines einzigen Regiments (Packt 4. S. 136 ff.) und giebt ihn vom 14ten Jul 1792 bis den [1]ten März 1793 auf 369 Todte an. Dieses Regiment hatte aber, wie ich weiß, unter allen beynahe noch am wenigsten gelitten. Geht man nun die ganze preußische Ar- mee gegen die Neufranken durch, so kann man sich ohngefähr einen Begriff von dem ungeheuren Ver- luste machen, welchen diese Armee innerhalb zehn Monaten gelitten hat.
Man mußte daher schlechterdings die Regimen- ter wieder suchen vollzählig zu machen, und dazu wurden die jungen Leute von den Depots genom- men. Diese Depots sind, so zu sagen, die Pflanz-
zu bringen, nebſt noch einigen andern Offizieren. Dieſen Herren mußte ich mein ganzes Syſtem, ſo wie ich mir es damals geformt hatte, weitlaͤufig bey einem Glaſe Rheinwein erklaͤren. Sie ſchie- nen mit meiner Behauptung und Auseinanderſetzung zufrieden, nur warnten ſie mich, behutſam damit zu ſeyn: denn von preußiſcher Seite, meynten ſie, muͤſſe man ſich wenigſtens noch immer ſtellen, als wenn man ſchrecklich boͤſe auf die Buben waͤre, welche ihren Koͤnig hingerichtet haͤtten u. ſ. w. —
Unſere Armee hatte, wie ich ſchon geſagt habe, an allem entſetzlichen Verluſt gelitten, beſonders an Mannſchaft. Der Verfaſſer der Briefe uͤber unſern Feldzug berechnet den Verluſt eines einzigen Regiments (Packt 4. S. 136 ff.) und giebt ihn vom 14ten Jul 1792 bis den [1]ten Maͤrz 1793 auf 369 Todte an. Dieſes Regiment hatte aber, wie ich weiß, unter allen beynahe noch am wenigſten gelitten. Geht man nun die ganze preußiſche Ar- mee gegen die Neufranken durch, ſo kann man ſich ohngefaͤhr einen Begriff von dem ungeheuren Ver- luſte machen, welchen dieſe Armee innerhalb zehn Monaten gelitten hat.
Man mußte daher ſchlechterdings die Regimen- ter wieder ſuchen vollzaͤhlig zu machen, und dazu wurden die jungen Leute von den Depots genom- men. Dieſe Depots ſind, ſo zu ſagen, die Pflanz-
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zu bringen, nebſt noch einigen andern Offizieren.
Dieſen Herren mußte ich mein ganzes Syſtem, ſo
wie ich mir es damals geformt hatte, weitlaͤufig
bey einem Glaſe Rheinwein erklaͤren. Sie ſchie-
nen mit meiner Behauptung und Auseinanderſetzung
zufrieden, nur warnten ſie mich, behutſam damit
zu ſeyn: denn von preußiſcher Seite, meynten ſie,
muͤſſe man ſich wenigſtens noch immer ſtellen, als
wenn man ſchrecklich boͤſe auf die Buben waͤre,
welche ihren Koͤnig hingerichtet haͤtten u. ſ. w. —
Unſere Armee hatte, wie ich ſchon geſagt habe,
an allem entſetzlichen Verluſt gelitten, beſonders
an Mannſchaft. Der Verfaſſer der Briefe uͤber
unſern Feldzug berechnet den Verluſt eines einzigen
Regiments (Packt 4. S. 136 ff.) und giebt ihn
vom 14ten Jul 1792 bis den 1ten Maͤrz 1793 auf
369 Todte an. Dieſes Regiment hatte aber, wie
ich weiß, unter allen beynahe noch am wenigſten
gelitten. Geht man nun die ganze preußiſche Ar-
mee gegen die Neufranken durch, ſo kann man ſich
ohngefaͤhr einen Begriff von dem ungeheuren Ver-
luſte machen, welchen dieſe Armee innerhalb zehn
Monaten gelitten hat.
Man mußte daher ſchlechterdings die Regimen-
ter wieder ſuchen vollzaͤhlig zu machen, und dazu
wurden die jungen Leute von den Depots genom-
men. Dieſe Depots ſind, ſo zu ſagen, die Pflanz-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/323>, abgerufen am 21.11.2024.
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