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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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wegen seiner Enge -- denn kaum konnten wir auf-
recht darin stehen, und nur krumm darin liegen --
ein wahres Marter-Lager war, von außen mit
Brettern und Wachen so verrammelt und besezt,
als wenn wir Verbrecher von der verworfensten
Klasse gewesen wären. Auch von daher kam es,
daß der hiesige Hr. General eine schöne Quant[i]tät
Ketten dem hiesigen Hn. Obristen von Taufen-
berg nach Hirschfeld mitzunehmen befahl, mit dem
Bedeuten, uns solche bei dem geringsten Anstand
anlegen zu lassen. Sehr wahrscheinlich würden
wir mit einer solchen Grausamkeit heimgeschickt wor-
den seyn, wenn nicht der Preußische Obristleutnant,
Hr. von Schwerin, dessen Andenken wir wegen
seiner ungeheuchelten Menschenfreundlichkeit auf
immer verehren werden, es nicht hintertrieben hätte,
durch die Vorstellung: "daß wir Menschen,
vernünftigen Gehorsams gewohnt, aber unge-
wohnt einer erniedrigenden Behandlung wären.
Selbst dieser Herr von Schwerin rieth uns, daß
im Fall wir Mißhandlungen zu ertragen haben soll-
ten, wir uns geradezu an das Königliche Preußi-
sche Gouvernement in Mainz wenden möchten:
denn er wüßte, daß man uns von dort aus mit
aller Schonung behandelt wissen wolle; und es sey
gewiß, daß unser auf Ehrenbreitstein ausgestan-
denes Elend unbekannt geblieben sey: sonst hätte

wegen ſeiner Enge — denn kaum konnten wir auf-
recht darin ſtehen, und nur krumm darin liegen —
ein wahres Marter-Lager war, von außen mit
Brettern und Wachen ſo verrammelt und beſezt,
als wenn wir Verbrecher von der verworfenſten
Klaſſe geweſen waͤren. Auch von daher kam es,
daß der hieſige Hr. General eine ſchoͤne Quant[i]taͤt
Ketten dem hieſigen Hn. Obriſten von Taufen-
berg nach Hirſchfeld mitzunehmen befahl, mit dem
Bedeuten, uns ſolche bei dem geringſten Anſtand
anlegen zu laſſen. Sehr wahrſcheinlich wuͤrden
wir mit einer ſolchen Grauſamkeit heimgeſchickt wor-
den ſeyn, wenn nicht der Preußiſche Obriſtleutnant,
Hr. von Schwerin, deſſen Andenken wir wegen
ſeiner ungeheuchelten Menſchenfreundlichkeit auf
immer verehren werden, es nicht hintertrieben haͤtte,
durch die Vorſtellung: „daß wir Menſchen,
vernuͤnftigen Gehorſams gewohnt, aber unge-
wohnt einer erniedrigenden Behandlung waͤren.
Selbſt dieſer Herr von Schwerin rieth uns, daß
im Fall wir Mißhandlungen zu ertragen haben ſoll-
ten, wir uns geradezu an das Koͤnigliche Preußi-
ſche Gouvernement in Mainz wenden moͤchten:
denn er wuͤßte, daß man uns von dort aus mit
aller Schonung behandelt wiſſen wolle; und es ſey
gewiß, daß unſer auf Ehrenbreitſtein ausgeſtan-
denes Elend unbekannt geblieben ſey: ſonſt haͤtte

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[400/0412] wegen ſeiner Enge — denn kaum konnten wir auf- recht darin ſtehen, und nur krumm darin liegen — ein wahres Marter-Lager war, von außen mit Brettern und Wachen ſo verrammelt und beſezt, als wenn wir Verbrecher von der verworfenſten Klaſſe geweſen waͤren. Auch von daher kam es, daß der hieſige Hr. General eine ſchoͤne Quantitaͤt Ketten dem hieſigen Hn. Obriſten von Taufen- berg nach Hirſchfeld mitzunehmen befahl, mit dem Bedeuten, uns ſolche bei dem geringſten Anſtand anlegen zu laſſen. Sehr wahrſcheinlich wuͤrden wir mit einer ſolchen Grauſamkeit heimgeſchickt wor- den ſeyn, wenn nicht der Preußiſche Obriſtleutnant, Hr. von Schwerin, deſſen Andenken wir wegen ſeiner ungeheuchelten Menſchenfreundlichkeit auf immer verehren werden, es nicht hintertrieben haͤtte, durch die Vorſtellung: „daß wir Menſchen, vernuͤnftigen Gehorſams gewohnt, aber unge- wohnt einer erniedrigenden Behandlung waͤren. Selbſt dieſer Herr von Schwerin rieth uns, daß im Fall wir Mißhandlungen zu ertragen haben ſoll- ten, wir uns geradezu an das Koͤnigliche Preußi- ſche Gouvernement in Mainz wenden moͤchten: denn er wuͤßte, daß man uns von dort aus mit aller Schonung behandelt wiſſen wolle; und es ſey gewiß, daß unſer auf Ehrenbreitſtein ausgeſtan- denes Elend unbekannt geblieben ſey: ſonſt haͤtte

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/412>, abgerufen am 21.11.2024.