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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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und kalvinistischer Rechthaberey und besonders von
seiner Impertinenz gegen die Lutheraner noch im-
mer in ungesegnetem Andenken.

Man hatte mich auch, wie ich in Forst hörte,
und wie man mir hernach in Heidelberg bestätigte,
wegen meiner Aeußerungen über die Pfälzische Re-
formirte Geistlichkeit, und besonders über die Hei-
delbergische Quasi-Universität bey dem Herzog
von Braunschweig
verklagen und für die --
Injurien Genugthuung fodern wollen. Die Her-
ren trugen das Geschäft dem ehrlichen Kirchenrath
Mieg auf, der aber die ganze Sache nicht nur
ablehnte, sondern auch selbst ganz widerrieth. Er
hatte gemeynt: ich hätte sie bey dem Publikum be-
langt, und nun müßten sie auch hier ihre Sache
ausmachen, dabey aber nicht vergessen, daß Lauk-
hard repliciren würde, und daß das Lezte alsdann
ärger werden könnte, als das Erste. Der Unschul-
dige könne sich mit seiner Unschuld trösten, und der
Schuldige -- mit einem, Vater, ich habe gesündi-
get! bessern! -- Die Herren können froh seyn, daß
noch Einer unter ihnen so gescheid war, als Herr
Mieg: denn wenn sie geklagt hätten, so würden
sie durch neue Thatsachen nur noch mehr seyn be-
schimpft und belacht worden. Der Herzog von
Braunschweig
ist überdieß viel zu klug, als
daß er eine Klage von dieser Art hätte annehmen und

und kalviniſtiſcher Rechthaberey und beſonders von
ſeiner Impertinenz gegen die Lutheraner noch im-
mer in ungeſegnetem Andenken.

Man hatte mich auch, wie ich in Forſt hoͤrte,
und wie man mir hernach in Heidelberg beſtaͤtigte,
wegen meiner Aeußerungen uͤber die Pfaͤlziſche Re-
formirte Geiſtlichkeit, und beſonders uͤber die Hei-
delbergiſche Quaſi-Univerſitaͤt bey dem Herzog
von Braunſchweig
verklagen und fuͤr die —
Injurien Genugthuung fodern wollen. Die Her-
ren trugen das Geſchaͤft dem ehrlichen Kirchenrath
Mieg auf, der aber die ganze Sache nicht nur
ablehnte, ſondern auch ſelbſt ganz widerrieth. Er
hatte gemeynt: ich haͤtte ſie bey dem Publikum be-
langt, und nun muͤßten ſie auch hier ihre Sache
ausmachen, dabey aber nicht vergeſſen, daß Lauk-
hard repliciren wuͤrde, und daß das Lezte alsdann
aͤrger werden koͤnnte, als das Erſte. Der Unſchul-
dige koͤnne ſich mit ſeiner Unſchuld troͤſten, und der
Schuldige — mit einem, Vater, ich habe geſuͤndi-
get! beſſern! — Die Herren koͤnnen froh ſeyn, daß
noch Einer unter ihnen ſo geſcheid war, als Herr
Mieg: denn wenn ſie geklagt haͤtten, ſo wuͤrden
ſie durch neue Thatſachen nur noch mehr ſeyn be-
ſchimpft und belacht worden. Der Herzog von
Braunſchweig
iſt uͤberdieß viel zu klug, als
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[431/0443] und kalviniſtiſcher Rechthaberey und beſonders von ſeiner Impertinenz gegen die Lutheraner noch im- mer in ungeſegnetem Andenken. Man hatte mich auch, wie ich in Forſt hoͤrte, und wie man mir hernach in Heidelberg beſtaͤtigte, wegen meiner Aeußerungen uͤber die Pfaͤlziſche Re- formirte Geiſtlichkeit, und beſonders uͤber die Hei- delbergiſche Quaſi-Univerſitaͤt bey dem Herzog von Braunſchweig verklagen und fuͤr die — Injurien Genugthuung fodern wollen. Die Her- ren trugen das Geſchaͤft dem ehrlichen Kirchenrath Mieg auf, der aber die ganze Sache nicht nur ablehnte, ſondern auch ſelbſt ganz widerrieth. Er hatte gemeynt: ich haͤtte ſie bey dem Publikum be- langt, und nun muͤßten ſie auch hier ihre Sache ausmachen, dabey aber nicht vergeſſen, daß Lauk- hard repliciren wuͤrde, und daß das Lezte alsdann aͤrger werden koͤnnte, als das Erſte. Der Unſchul- dige koͤnne ſich mit ſeiner Unſchuld troͤſten, und der Schuldige — mit einem, Vater, ich habe geſuͤndi- get! beſſern! — Die Herren koͤnnen froh ſeyn, daß noch Einer unter ihnen ſo geſcheid war, als Herr Mieg: denn wenn ſie geklagt haͤtten, ſo wuͤrden ſie durch neue Thatſachen nur noch mehr ſeyn be- ſchimpft und belacht worden. Der Herzog von Braunſchweig iſt uͤberdieß viel zu klug, als daß er eine Klage von dieſer Art haͤtte annehmen und

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/443>, abgerufen am 21.11.2024.