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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Armeen, und ihrer großmüthigen Behandlung der
feindlichen Unterthanen noch keine Probe hatte." *)

"Von Ew. Hochfürstl. Durchlaucht angestamm-
ter Herzensgüte und väterlichen Gesinnungen ge-
gen das Land völlig überzeugt, sind wir weit ent-
fernt, Ihnen zu einer Zeit Vorwürfe zu machen,
wo uns vielmehr die Nothwendigkeit zu thätiger
Hülfe auffodert: -- Allein eben diese väterliche
Gesinnungen machen uns so kühn, unsre Klage ge-
gen eine Klasse von Menschen vorzutragen, die wir
nicht anders, als für die Quelle sowohl dieses, als
des meisten andern Unglücks ansehen können."

"Während dem der größte Theil der Untertha-
nen im Schweiß seines Angesichts sich abmüden
muß, sein Leben kümmerlich hinzubringen; wäh-
rend dem vorzüglich in unsrer Stadt alle fleißige
Bürger über Mangel der Nahrung und des Ver-
dienstes und über die immer zunehmende Steige-
rung der nöthigsten Lebensbedürfnisse seufzen, --
sehen wir einen Haufen müßiger Edelleute
sich um Ew. Durchlaucht lagern, das Mark und
den Schweiß des Landes durch ungeheure Besol-

*) Also waren die Franzosen anfänglich brav, braver, als die
lügenhaften Zeitungssudler; und daß die Franzosen das nicht
blieben, an wem lag das?

Armeen, und ihrer großmuͤthigen Behandlung der
feindlichen Unterthanen noch keine Probe hatte.“ *)

„Von Ew. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht angeſtamm-
ter Herzensguͤte und vaͤterlichen Geſinnungen ge-
gen das Land voͤllig uͤberzeugt, ſind wir weit ent-
fernt, Ihnen zu einer Zeit Vorwuͤrfe zu machen,
wo uns vielmehr die Nothwendigkeit zu thaͤtiger
Huͤlfe auffodert: — Allein eben dieſe vaͤterliche
Geſinnungen machen uns ſo kuͤhn, unſre Klage ge-
gen eine Klaſſe von Menſchen vorzutragen, die wir
nicht anders, als fuͤr die Quelle ſowohl dieſes, als
des meiſten andern Ungluͤcks anſehen koͤnnen.“

„Waͤhrend dem der groͤßte Theil der Untertha-
nen im Schweiß ſeines Angeſichts ſich abmuͤden
muß, ſein Leben kuͤmmerlich hinzubringen; waͤh-
rend dem vorzuͤglich in unſrer Stadt alle fleißige
Buͤrger uͤber Mangel der Nahrung und des Ver-
dienſtes und uͤber die immer zunehmende Steige-
rung der noͤthigſten Lebensbeduͤrfniſſe ſeufzen, —
ſehen wir einen Haufen muͤßiger Edelleute
ſich um Ew. Durchlaucht lagern, das Mark und
den Schweiß des Landes durch ungeheure Beſol-

*) Alſo waren die Franzoſen anfaͤnglich brav, braver, als die
luͤgenhaften Zeitungsſudler; und daß die Franzoſen das nicht
blieben, an wem lag das?
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[459/0471] Armeen, und ihrer großmuͤthigen Behandlung der feindlichen Unterthanen noch keine Probe hatte.“ *) „Von Ew. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht angeſtamm- ter Herzensguͤte und vaͤterlichen Geſinnungen ge- gen das Land voͤllig uͤberzeugt, ſind wir weit ent- fernt, Ihnen zu einer Zeit Vorwuͤrfe zu machen, wo uns vielmehr die Nothwendigkeit zu thaͤtiger Huͤlfe auffodert: — Allein eben dieſe vaͤterliche Geſinnungen machen uns ſo kuͤhn, unſre Klage ge- gen eine Klaſſe von Menſchen vorzutragen, die wir nicht anders, als fuͤr die Quelle ſowohl dieſes, als des meiſten andern Ungluͤcks anſehen koͤnnen.“ „Waͤhrend dem der groͤßte Theil der Untertha- nen im Schweiß ſeines Angeſichts ſich abmuͤden muß, ſein Leben kuͤmmerlich hinzubringen; waͤh- rend dem vorzuͤglich in unſrer Stadt alle fleißige Buͤrger uͤber Mangel der Nahrung und des Ver- dienſtes und uͤber die immer zunehmende Steige- rung der noͤthigſten Lebensbeduͤrfniſſe ſeufzen, — ſehen wir einen Haufen muͤßiger Edelleute ſich um Ew. Durchlaucht lagern, das Mark und den Schweiß des Landes durch ungeheure Beſol- *) Alſo waren die Franzoſen anfaͤnglich brav, braver, als die luͤgenhaften Zeitungsſudler; und daß die Franzoſen das nicht blieben, an wem lag das?

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/471>, abgerufen am 22.11.2024.