tion gewaltsam herbeyzogen -- ist klar am Tage und bedarf keines Beweises: das gestehen sogar die Herren Girtanner und Consorten, und dann muß es doch wohl so seyn. Die schändlichen Menschen Artois, Conde, Provence, Lamballe, Po- lignac und hundert andre traten die Nation so lan- ge mit Füßen, bis diese endlich das fürchterliche Joch abschüttelte, und bis das Gebäude des Despotis- mus über diese Unmenschen selbst zusammenstürzte.
Nun rennten diese elenden Menschen aus ihrem Lande und posaunten in der ganzen Welt herum aus: Frankreichs Verfassung sey zu Grunde gerich- tet: in Frankreich herrsche Anarchie; und wenn nicht alle Monarchen hier hälfen Einhalt thun: so stände ihnen das Nämliche bevor. -- Sie fanden hin und wieder Gehör, und durch ihre scheuslichen Lügen und verdrehte Nachrichten zogen sie mehrere Großen in ihre Parthey, bis endlich ihr Zweck er- reicht war, das ist, bis sie einen Krieg angezettelt hatten, welcher für ihr Vaterland und für ganz Europa so schrecklich geworden ist.
Als ich in Koblenz war, fragte ich mehrmals nach den Angelegenheiten LudwigsXVI. und der Regierung von Frankreich, bekam aber nirgends befriedigende Antwort.
Hier ist mein Gespräch mit Hn. Gronard von Caen!
tion gewaltſam herbeyzogen — iſt klar am Tage und bedarf keines Beweiſes: das geſtehen ſogar die Herren Girtanner und Conſorten, und dann muß es doch wohl ſo ſeyn. Die ſchaͤndlichen Menſchen Artois, Condé, Provence, Lamballe, Po- lignac und hundert andre traten die Nation ſo lan- ge mit Fuͤßen, bis dieſe endlich das fuͤrchterliche Joch abſchuͤttelte, und bis das Gebaͤude des Deſpotis- mus uͤber dieſe Unmenſchen ſelbſt zuſammenſtuͤrzte.
Nun rennten dieſe elenden Menſchen aus ihrem Lande und poſaunten in der ganzen Welt herum aus: Frankreichs Verfaſſung ſey zu Grunde gerich- tet: in Frankreich herrſche Anarchie; und wenn nicht alle Monarchen hier haͤlfen Einhalt thun: ſo ſtaͤnde ihnen das Naͤmliche bevor. — Sie fanden hin und wieder Gehoͤr, und durch ihre ſcheuslichen Luͤgen und verdrehte Nachrichten zogen ſie mehrere Großen in ihre Parthey, bis endlich ihr Zweck er- reicht war, das iſt, bis ſie einen Krieg angezettelt hatten, welcher fuͤr ihr Vaterland und fuͤr ganz Europa ſo ſchrecklich geworden iſt.
Als ich in Koblenz war, fragte ich mehrmals nach den Angelegenheiten LudwigsXVI. und der Regierung von Frankreich, bekam aber nirgends befriedigende Antwort.
Hier iſt mein Geſpraͤch mit Hn. Gronard von Caen!
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tion gewaltſam herbeyzogen — iſt klar am Tage
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die Herren Girtanner und Conſorten, und dann
muß es doch wohl ſo ſeyn. Die ſchaͤndlichen Menſchen
Artois, Condé, Provence, Lamballe, Po-
lignac und hundert andre traten die Nation ſo lan-
ge mit Fuͤßen, bis dieſe endlich das fuͤrchterliche Joch
abſchuͤttelte, und bis das Gebaͤude des Deſpotis-
mus uͤber dieſe Unmenſchen ſelbſt zuſammenſtuͤrzte.
Nun rennten dieſe elenden Menſchen aus ihrem
Lande und poſaunten in der ganzen Welt herum
aus: Frankreichs Verfaſſung ſey zu Grunde gerich-
tet: in Frankreich herrſche Anarchie; und wenn
nicht alle Monarchen hier haͤlfen Einhalt thun: ſo
ſtaͤnde ihnen das Naͤmliche bevor. — Sie fanden
hin und wieder Gehoͤr, und durch ihre ſcheuslichen
Luͤgen und verdrehte Nachrichten zogen ſie mehrere
Großen in ihre Parthey, bis endlich ihr Zweck er-
reicht war, das iſt, bis ſie einen Krieg angezettelt
hatten, welcher fuͤr ihr Vaterland und fuͤr ganz
Europa ſo ſchrecklich geworden iſt.
Als ich in Koblenz war, fragte ich mehrmals
nach den Angelegenheiten Ludwigs XVI. und
der Regierung von Frankreich, bekam aber nirgends
befriedigende Antwort.
Hier iſt mein Geſpraͤch mit Hn. Gronard von
Caen!
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/59>, abgerufen am 04.12.2024.
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