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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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mich angefüllt. Das thut aber nichts: ich werde fort-
fahren, für euer Wohl, für die Sache der Freyheit,
für die Sache der ganzen Menschheit zu kämpfen, so
lange ich athme. Sie sollen auftreten die Verläum-
der, und mich einer schlechten Handlung überzeugen!
Sie sollen sie nahmhaft machen die Verbrechen, die
sie mir andichten; und dann Bürger, dann jaget
mich als einen Schurken aus eurer Mitte!" --

So sprach -- Schneider! Aber so spricht
nicht der Mann, der da weis, daß das wahr ist,
was man schlecht von ihm spricht. Verläumdung
war das Meiste! Kabale war es von Priestern und
Höflingen! Wie hätte er sonst auch so große Sitt-
lichkeit von den Volksbeamten öffentlich fodern
können! "Leset die Geschichte aller Freystaaten,
rieth er, und ihr werdet finden, daß Männer von
den größten Talenten, wenn sie nicht auch stren-
ge Sitten hatten, am Ende Verräther ihres
Vaterlandes wurden. Die Sache ist aus der Na-
tur der Dinge leicht erklärbar. Der Wollüstling
hat viele Bedürfnisse: viele Bedürfnisse erzeugen
Schulden: Schulden erzeugen Niederträchtigkei-
ten: Niederträchtigkeiten erzeugen Verzweiflung:
Verzweiflung erzeugt Meineid und Hochverrath.
-- Erinnert euch an Alcibiades und Aristi-
des. Jener war lüderlich und verrieth sein
Vaterland; dieser war streng in seinem Wandel,

mich angefuͤllt. Das thut aber nichts: ich werde fort-
fahren, fuͤr euer Wohl, fuͤr die Sache der Freyheit,
fuͤr die Sache der ganzen Menſchheit zu kaͤmpfen, ſo
lange ich athme. Sie ſollen auftreten die Verlaͤum-
der, und mich einer ſchlechten Handlung uͤberzeugen!
Sie ſollen ſie nahmhaft machen die Verbrechen, die
ſie mir andichten; und dann Buͤrger, dann jaget
mich als einen Schurken aus eurer Mitte!“ —

So ſprach — Schneider! Aber ſo ſpricht
nicht der Mann, der da weis, daß das wahr iſt,
was man ſchlecht von ihm ſpricht. Verlaͤumdung
war das Meiſte! Kabale war es von Prieſtern und
Hoͤflingen! Wie haͤtte er ſonſt auch ſo große Sitt-
lichkeit von den Volksbeamten oͤffentlich fodern
koͤnnen! „Leſet die Geſchichte aller Freyſtaaten,
rieth er, und ihr werdet finden, daß Maͤnner von
den groͤßten Talenten, wenn ſie nicht auch ſtren-
ge Sitten hatten, am Ende Verraͤther ihres
Vaterlandes wurden. Die Sache iſt aus der Na-
tur der Dinge leicht erklaͤrbar. Der Wolluͤſtling
hat viele Beduͤrfniſſe: viele Beduͤrfniſſe erzeugen
Schulden: Schulden erzeugen Niedertraͤchtigkei-
ten: Niedertraͤchtigkeiten erzeugen Verzweiflung:
Verzweiflung erzeugt Meineid und Hochverrath.
— Erinnert euch an Alcibiades und Ariſti-
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Vaterland; dieſer war ſtreng in ſeinem Wandel,

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[217/0221] mich angefuͤllt. Das thut aber nichts: ich werde fort- fahren, fuͤr euer Wohl, fuͤr die Sache der Freyheit, fuͤr die Sache der ganzen Menſchheit zu kaͤmpfen, ſo lange ich athme. Sie ſollen auftreten die Verlaͤum- der, und mich einer ſchlechten Handlung uͤberzeugen! Sie ſollen ſie nahmhaft machen die Verbrechen, die ſie mir andichten; und dann Buͤrger, dann jaget mich als einen Schurken aus eurer Mitte!“ — So ſprach — Schneider! Aber ſo ſpricht nicht der Mann, der da weis, daß das wahr iſt, was man ſchlecht von ihm ſpricht. Verlaͤumdung war das Meiſte! Kabale war es von Prieſtern und Hoͤflingen! Wie haͤtte er ſonſt auch ſo große Sitt- lichkeit von den Volksbeamten oͤffentlich fodern koͤnnen! „Leſet die Geſchichte aller Freyſtaaten, rieth er, und ihr werdet finden, daß Maͤnner von den groͤßten Talenten, wenn ſie nicht auch ſtren- ge Sitten hatten, am Ende Verraͤther ihres Vaterlandes wurden. Die Sache iſt aus der Na- tur der Dinge leicht erklaͤrbar. Der Wolluͤſtling hat viele Beduͤrfniſſe: viele Beduͤrfniſſe erzeugen Schulden: Schulden erzeugen Niedertraͤchtigkei- ten: Niedertraͤchtigkeiten erzeugen Verzweiflung: Verzweiflung erzeugt Meineid und Hochverrath. — Erinnert euch an Alcibiades und Ariſti- des. Jener war luͤderlich und verrieth ſein Vaterland; dieſer war ſtreng in ſeinem Wandel,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/221>, abgerufen am 27.11.2024.