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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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von diesen Reden zu seiner Zeit im Auszuge an-
führen.

Zur Ermunterung der bessern Denkungsart in
der Religion wurden diejenigen Bischöfe und Pfar-
rer, welche sich besonders durch Lehre und Volks-
unterricht auszeichneten, öffentlich in der Assem-
blee
gelobt, und sie erhielten Belohnungen, wel-
che ihnen durch Dekrete zugesichert wurden: dieje-
nigen aber, welche die Anhänglichkeit an den
Papst predigten, wurden ihrer Stellen entsezt.
Das Wort Papisme (Papismus) erhielt um diese
Zeit eine ganz besondere Bedeutung. Bisher war
es von den Protestanten blos gebraucht worden,
um die katholische Religion dadurch zu bezeichnen:
zur Zeit der Revolution hieß es die Meynung,
daß der h. Vater zu Rom das Haupt der katholi-
schen Kirche sey.

Ludwig XVI. hat alle jene Dekrete, welche
bis beynahe an seinen Sturz (den 10ten Aug. 1792)
wegen der Geistlichkeit, des Gottesdienstes und
der Religion gegeben wurden, selbst gutgeheißen,
und durch seine Unterschrift zu wirklichen Gesetzen
erhoben; und doch hat er, nachdem er von seiner
Höhe gestürzt war, heilig versichert, daß er die
Eingriffe der Nation in die Rechte der Geistlichkeit
jederzeit verflucht und verabscheut habe, und daß
er die Sanktion dieser gottlosen Befehle für seine

von dieſen Reden zu ſeiner Zeit im Auszuge an-
fuͤhren.

Zur Ermunterung der beſſern Denkungsart in
der Religion wurden diejenigen Biſchoͤfe und Pfar-
rer, welche ſich beſonders durch Lehre und Volks-
unterricht auszeichneten, oͤffentlich in der Aſſem-
blée
gelobt, und ſie erhielten Belohnungen, wel-
che ihnen durch Dekrete zugeſichert wurden: dieje-
nigen aber, welche die Anhaͤnglichkeit an den
Papſt predigten, wurden ihrer Stellen entſezt.
Das Wort Papisme (Papismus) erhielt um dieſe
Zeit eine ganz beſondere Bedeutung. Bisher war
es von den Protestanten blos gebraucht worden,
um die katholiſche Religion dadurch zu bezeichnen:
zur Zeit der Revolution hieß es die Meynung,
daß der h. Vater zu Rom das Haupt der katholi-
ſchen Kirche ſey.

Ludwig XVI. hat alle jene Dekrete, welche
bis beynahe an ſeinen Sturz (den 10ten Aug. 1792)
wegen der Geiſtlichkeit, des Gottesdienſtes und
der Religion gegeben wurden, ſelbſt gutgeheißen,
und durch ſeine Unterſchrift zu wirklichen Geſetzen
erhoben; und doch hat er, nachdem er von ſeiner
Hoͤhe geſtuͤrzt war, heilig verſichert, daß er die
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[246/0250] von dieſen Reden zu ſeiner Zeit im Auszuge an- fuͤhren. Zur Ermunterung der beſſern Denkungsart in der Religion wurden diejenigen Biſchoͤfe und Pfar- rer, welche ſich beſonders durch Lehre und Volks- unterricht auszeichneten, oͤffentlich in der Aſſem- blée gelobt, und ſie erhielten Belohnungen, wel- che ihnen durch Dekrete zugeſichert wurden: dieje- nigen aber, welche die Anhaͤnglichkeit an den Papſt predigten, wurden ihrer Stellen entſezt. Das Wort Papisme (Papismus) erhielt um dieſe Zeit eine ganz beſondere Bedeutung. Bisher war es von den Protestanten blos gebraucht worden, um die katholiſche Religion dadurch zu bezeichnen: zur Zeit der Revolution hieß es die Meynung, daß der h. Vater zu Rom das Haupt der katholi- ſchen Kirche ſey. Ludwig XVI. hat alle jene Dekrete, welche bis beynahe an ſeinen Sturz (den 10ten Aug. 1792) wegen der Geiſtlichkeit, des Gottesdienſtes und der Religion gegeben wurden, ſelbſt gutgeheißen, und durch ſeine Unterſchrift zu wirklichen Geſetzen erhoben; und doch hat er, nachdem er von ſeiner Hoͤhe geſtuͤrzt war, heilig verſichert, daß er die Eingriffe der Nation in die Rechte der Geiſtlichkeit jederzeit verflucht und verabſcheut habe, und daß er die Sanktion dieſer gottloſen Befehle fuͤr ſeine

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/250>, abgerufen am 22.11.2024.