repräsentanten, die Truppen der revolutionären Armee aus jenen Provinzen wegzubringen, wovon ich weiterhin reden werde.
Wir kamen gegen Abend, ich glaube, es war den 22ten Jäuner, nach Lyon. Meine Begleiter gingen nach ihren Kasernen, ich aber zum Kriegs- kommissär, dem ich meineu Paß, und das Zeug- niß, das mir Landrin gegeben hatte, vorwies, und ihn bat, mir doch an die Hand zu geben, wie ich mich in Zukunft verhalten sollte. Er gab mir meine Zettel auf Brod, Fleisch, Wein und Quar- tier, und für das Uebrige bestellte er mich auf den andern Morgen.
Drey und zwanzigstes Kapitel.
Lyon.
Lyon hieß damals Commune Affranchie, weil diese Stadt so zu sagen aus den Händen der Aristokra- ten, wie aus einer Sklaverey, gerissen, und der Freyheit wieder gegeben war. Sie hat diesen Na- men auch so lange behalten, als die Jakobiner den Meister öffentlich spielten; nachher wurde der alte Namen Lyon wieder hervorgesucht.
repraͤſentanten, die Truppen der revolutionaͤren Armee aus jenen Provinzen wegzubringen, wovon ich weiterhin reden werde.
Wir kamen gegen Abend, ich glaube, es war den 22ten Jaͤuner, nach Lyon. Meine Begleiter gingen nach ihren Kaſernen, ich aber zum Kriegs- kommiſſaͤr, dem ich meineu Paß, und das Zeug- niß, das mir Landrin gegeben hatte, vorwies, und ihn bat, mir doch an die Hand zu geben, wie ich mich in Zukunft verhalten ſollte. Er gab mir meine Zettel auf Brod, Fleiſch, Wein und Quar- tier, und fuͤr das Uebrige beſtellte er mich auf den andern Morgen.
Drey und zwanzigſtes Kapitel.
Lyon.
Lyon hieß damals Commune Affranchie, weil dieſe Stadt ſo zu ſagen aus den Haͤnden der Ariſtokra- ten, wie aus einer Sklaverey, geriſſen, und der Freyheit wieder gegeben war. Sie hat dieſen Na- men auch ſo lange behalten, als die Jakobiner den Meiſter oͤffentlich ſpielten; nachher wurde der alte Namen Lyon wieder hervorgeſucht.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0346"n="342"/>
repraͤſentanten, die Truppen der revolutionaͤren<lb/>
Armee aus jenen Provinzen wegzubringen, wovon<lb/>
ich weiterhin reden werde.</p><lb/><p>Wir kamen gegen Abend, ich glaube, es war<lb/>
den 22ten Jaͤuner, nach Lyon. Meine Begleiter<lb/>
gingen nach ihren Kaſernen, ich aber zum Kriegs-<lb/>
kommiſſaͤr, dem ich meineu Paß, und das Zeug-<lb/>
niß, das mir <hirendition="#g">Landrin</hi> gegeben hatte, vorwies,<lb/>
und ihn bat, mir doch an die Hand zu geben, wie<lb/>
ich mich in Zukunft verhalten ſollte. Er gab mir<lb/>
meine Zettel auf Brod, Fleiſch, Wein und Quar-<lb/>
tier, und fuͤr das Uebrige beſtellte er mich auf den<lb/>
andern Morgen.</p></div><lb/><divn="1"><head>Drey und zwanzigſtes Kapitel.</head><lb/><p><hirendition="#g">Lyon</hi>.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#g"><hirendition="#in">L</hi>yon</hi> hieß damals <hirendition="#aq">Commune Affranchie,</hi> weil dieſe<lb/>
Stadt ſo zu ſagen aus den Haͤnden der Ariſtokra-<lb/>
ten, wie aus einer Sklaverey, geriſſen, und der<lb/>
Freyheit wieder gegeben war. Sie hat dieſen Na-<lb/>
men auch ſo lange behalten, als die Jakobiner den<lb/>
Meiſter oͤffentlich ſpielten; nachher wurde der alte<lb/>
Namen Lyon wieder hervorgeſucht.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[342/0346]
repraͤſentanten, die Truppen der revolutionaͤren
Armee aus jenen Provinzen wegzubringen, wovon
ich weiterhin reden werde.
Wir kamen gegen Abend, ich glaube, es war
den 22ten Jaͤuner, nach Lyon. Meine Begleiter
gingen nach ihren Kaſernen, ich aber zum Kriegs-
kommiſſaͤr, dem ich meineu Paß, und das Zeug-
niß, das mir Landrin gegeben hatte, vorwies,
und ihn bat, mir doch an die Hand zu geben, wie
ich mich in Zukunft verhalten ſollte. Er gab mir
meine Zettel auf Brod, Fleiſch, Wein und Quar-
tier, und fuͤr das Uebrige beſtellte er mich auf den
andern Morgen.
Drey und zwanzigſtes Kapitel.
Lyon.
Lyon hieß damals Commune Affranchie, weil dieſe
Stadt ſo zu ſagen aus den Haͤnden der Ariſtokra-
ten, wie aus einer Sklaverey, geriſſen, und der
Freyheit wieder gegeben war. Sie hat dieſen Na-
men auch ſo lange behalten, als die Jakobiner den
Meiſter oͤffentlich ſpielten; nachher wurde der alte
Namen Lyon wieder hervorgeſucht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/346>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.