Die Vortheile, welche der Nationalkonvent den Ueberläufern anboth, waren folgende:
1.) Sollten sie gleich bey ihrer Ankunft 50 Li- vres bekommen, und eben so gehalten werden, wie die französischen Soldaten.
2.) Sollten sie eine jährliche Pension von 200 Livres erhalten.
3.) Sollten sie zu allen Militärdiensten und militärischen Bedienungen fähig seyn; auch durch erzeigte Dienste das Bürgerrecht erhalten.
4.) Ihre Weiber und Kinder sollten nach ih- rem Tode versorgt werden.
Das waren so die vorzüglichsten Vortheile, wel- che der Konvent den Ueberläufern versprach, und auch allen redlich hielt bis auf das Ende des J. 1793, aber jezt nur noch denen hält, welche durch treue Dienste sich dieser Wohlthaten würdig machen, wie ich weiterhin zeigen werde.
Diese Anstalt des Nationalkonvents war auf den natürlichen Trieb des Menschen nach Freyheit und Verbesserung seiner Lage angelegt; aber zu einer Zeit, wo es nur wenigen in den Kopf wollte, daß Frankreich vermögend bleiben würde, sich selbst zu retten, vielweniger diejenigen, die auf diese Auf- foderung dorthin hinübergingen. Wenn aber der Convent in den Ueberläufern helle Einsicht und brave Gesinnungen erwartete: dann betrog er sich sehr,
Die Vortheile, welche der Nationalkonvent den Ueberlaͤufern anboth, waren folgende:
1.) Sollten ſie gleich bey ihrer Ankunft 50 Li- vres bekommen, und eben ſo gehalten werden, wie die franzoͤſiſchen Soldaten.
2.) Sollten ſie eine jaͤhrliche Penſion von 200 Livres erhalten.
3.) Sollten ſie zu allen Militaͤrdienſten und militaͤriſchen Bedienungen faͤhig ſeyn; auch durch erzeigte Dienſte das Buͤrgerrecht erhalten.
4.) Ihre Weiber und Kinder ſollten nach ih- rem Tode verſorgt werden.
Das waren ſo die vorzuͤglichſten Vortheile, wel- che der Konvent den Ueberlaͤufern verſprach, und auch allen redlich hielt bis auf das Ende des J. 1793, aber jezt nur noch denen haͤlt, welche durch treue Dienſte ſich dieſer Wohlthaten wuͤrdig machen, wie ich weiterhin zeigen werde.
Dieſe Anſtalt des Nationalkonvents war auf den natuͤrlichen Trieb des Menſchen nach Freyheit und Verbeſſerung ſeiner Lage angelegt; aber zu einer Zeit, wo es nur wenigen in den Kopf wollte, daß Frankreich vermoͤgend bleiben wuͤrde, ſich ſelbſt zu retten, vielweniger diejenigen, die auf dieſe Auf- foderung dorthin hinuͤbergingen. Wenn aber der Convent in den Ueberlaͤufern helle Einſicht und brave Geſinnungen erwartete: dann betrog er ſich ſehr,
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Die Vortheile, welche der Nationalkonvent den
Ueberlaͤufern anboth, waren folgende:
1.) Sollten ſie gleich bey ihrer Ankunft 50 Li-
vres bekommen, und eben ſo gehalten werden, wie
die franzoͤſiſchen Soldaten.
2.) Sollten ſie eine jaͤhrliche Penſion von 200
Livres erhalten.
3.) Sollten ſie zu allen Militaͤrdienſten und
militaͤriſchen Bedienungen faͤhig ſeyn; auch durch
erzeigte Dienſte das Buͤrgerrecht erhalten.
4.) Ihre Weiber und Kinder ſollten nach ih-
rem Tode verſorgt werden.
Das waren ſo die vorzuͤglichſten Vortheile, wel-
che der Konvent den Ueberlaͤufern verſprach, und
auch allen redlich hielt bis auf das Ende des J. 1793,
aber jezt nur noch denen haͤlt, welche durch treue
Dienſte ſich dieſer Wohlthaten wuͤrdig machen, wie
ich weiterhin zeigen werde.
Dieſe Anſtalt des Nationalkonvents war auf
den natuͤrlichen Trieb des Menſchen nach Freyheit
und Verbeſſerung ſeiner Lage angelegt; aber zu
einer Zeit, wo es nur wenigen in den Kopf wollte,
daß Frankreich vermoͤgend bleiben wuͤrde, ſich ſelbſt
zu retten, vielweniger diejenigen, die auf dieſe Auf-
foderung dorthin hinuͤbergingen. Wenn aber der
Convent in den Ueberlaͤufern helle Einſicht und brave
Geſinnungen erwartete: dann betrog er ſich ſehr,
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/411>, abgerufen am 25.11.2024.
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