ken Fremden. Ich wünschte nur, daß die Herren, welche den Franzosen so gern alles Böse nachsagen, und sie auf alle Art zu beschimpfen suchen, die Herren Göchhausen, Reichard, Schirach und an- dere dieser Clique, Zeugniße von den aus Frank- reich zurückgekehrten Kriegsgefangnen zum Nach- theil der Franzosen sammeln mögten. Aber das können sie nicht: was sie nachtheiliges sagen, ha- ben sie von den cy-devant großen Herren und Pfaf- fen, oder von ihrer angelaufenen Brille; und ich kann, ohne Furcht, ein dementi zu bekommen, geradehin behaupten, daß wer in Frankreich gewe- sen ist, schlechterdings nicht anders, als gut von der französischen Nation sprechen kann, wenn er anders ein Mann ist, der seine eignen Erfahrungen nicht verläugnen will, oder der durch sein schlech- tes Betragen die Franzosen nicht selbst genöthigt hat, ihm die Pflichten des Wohlverhaltens etwas eindringend in einem Arreste einzuflößen. Will man aber die Franzosen wegen ihres Benehmens auf deutschem Grund und Boden tadeln: je nun die Oestreicher machen, wie ich dereinst zeigen werde, es da nicht erbaulicher: und wollen Schutzver- wandte, Freunde und Retter seyn!
Das Hospital Chailler war mit ausländischen Kranken stark angefüllt, welche aber unter den Fran- zosen herumlagen sind in jeder Rücksicht ihnen gleich
ken Fremden. Ich wuͤnſchte nur, daß die Herren, welche den Franzoſen ſo gern alles Boͤſe nachſagen, und ſie auf alle Art zu beſchimpfen ſuchen, die Herren Goͤchhauſen, Reichard, Schirach und an- dere dieſer Clique, Zeugniße von den aus Frank- reich zuruͤckgekehrten Kriegsgefangnen zum Nach- theil der Franzoſen ſammeln moͤgten. Aber das koͤnnen ſie nicht: was ſie nachtheiliges ſagen, ha- ben ſie von den cy-devant großen Herren und Pfaf- fen, oder von ihrer angelaufenen Brille; und ich kann, ohne Furcht, ein démenti zu bekommen, geradehin behaupten, daß wer in Frankreich gewe- ſen iſt, ſchlechterdings nicht anders, als gut von der franzoͤſiſchen Nation ſprechen kann, wenn er anders ein Mann iſt, der ſeine eignen Erfahrungen nicht verlaͤugnen will, oder der durch ſein ſchlech- tes Betragen die Franzoſen nicht ſelbſt genoͤthigt hat, ihm die Pflichten des Wohlverhaltens etwas eindringend in einem Arreſte einzufloͤßen. Will man aber die Franzoſen wegen ihres Benehmens auf deutſchem Grund und Boden tadeln: je nun die Oeſtreicher machen, wie ich dereinſt zeigen werde, es da nicht erbaulicher: und wollen Schutzver- wandte, Freunde und Retter ſeyn!
Das Hoſpital Chailler war mit auslaͤndiſchen Kranken ſtark angefuͤllt, welche aber unter den Fran- zoſen herumlagen ſind in jeder Ruͤckſicht ihnen gleich
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ken Fremden. Ich wuͤnſchte nur, daß die Herren,
welche den Franzoſen ſo gern alles Boͤſe nachſagen,
und ſie auf alle Art zu beſchimpfen ſuchen, die
Herren Goͤchhauſen, Reichard, Schirach und an-
dere dieſer Clique, Zeugniße von den aus Frank-
reich zuruͤckgekehrten Kriegsgefangnen zum Nach-
theil der Franzoſen ſammeln moͤgten. Aber das
koͤnnen ſie nicht: was ſie nachtheiliges ſagen, ha-
ben ſie von den cy-devant großen Herren und Pfaf-
fen, oder von ihrer angelaufenen Brille; und ich
kann, ohne Furcht, ein démenti zu bekommen,
geradehin behaupten, daß wer in Frankreich gewe-
ſen iſt, ſchlechterdings nicht anders, als gut von
der franzoͤſiſchen Nation ſprechen kann, wenn er
anders ein Mann iſt, der ſeine eignen Erfahrungen
nicht verlaͤugnen will, oder der durch ſein ſchlech-
tes Betragen die Franzoſen nicht ſelbſt genoͤthigt
hat, ihm die Pflichten des Wohlverhaltens etwas
eindringend in einem Arreſte einzufloͤßen. Will
man aber die Franzoſen wegen ihres Benehmens
auf deutſchem Grund und Boden tadeln: je nun die
Oeſtreicher machen, wie ich dereinſt zeigen werde,
es da nicht erbaulicher: und wollen Schutzver-
wandte, Freunde und Retter ſeyn!
Das Hoſpital Chailler war mit auslaͤndiſchen
Kranken ſtark angefuͤllt, welche aber unter den Fran-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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