Guerriers! la mort est-elle a craindr[e] A qui combat pour ses foyers? Le heros se croit-il a plaindre, Quand il tombe sur ses lauriers? "Mourir c'est rendre a la Nature "Un bien qu'elle nous a prete "Et quand on meurt sur son armure, "C'est naitre a l'immortalite! -- (bis.)
Wie klug richtet sich hier Argus nach der Jahreszeit! Er sucht durch große, moralische Empfindungen gegen starke, physische abzuhärten. Und nun das Ende vom Liede! "Sterben, sagt er, ist der Natur ein Gut zurückgeben, welches sie uns geliehen hat; und wenn man auf seinen Waf- fen stirbt, das ist gebohren werden zur Unsterb- lichkeit!" -- So politisch-leer, wie dies Lied ist, sind die wenigsten. Le Brun hat einige gelie- fert, welche Feuer und Flamme speyen. Man kennt sie in Deutschland schon ziemlich.
Wenn daher auf dem zerschoßuen Schiffe, Le Vengeur, die Mannschaft an nichts weniger als an ihre Rettung denkt, wenn sie unter dem anhal- tenden Kanonendonner der Engländer, mit allge- meinem Jubelgeschrey, diesen noch einmal die volle Ladung giebt, allgemein vive la Nation
3.
Guerriers! la mort eſt-elle à craindr[e] A qui combat pour ſes foyers? Le héros ſe croit-il à plaindre, Quand il tombe ſur ſes lauriers? „Mourir c'eſt rendre à la Nature „Un bien qu'elle nous a prêté „Et quand on meurt ſur ſon armure, „C'eſt naitre à l'immortalité! — (bis.)
Wie klug richtet ſich hier Argus nach der Jahreszeit! Er ſucht durch große, moraliſche Empfindungen gegen ſtarke, phyſiſche abzuhaͤrten. Und nun das Ende vom Liede! „Sterben, ſagt er, iſt der Natur ein Gut zuruͤckgeben, welches ſie uns geliehen hat; und wenn man auf ſeinen Waf- fen ſtirbt, das iſt gebohren werden zur Unſterb- lichkeit!“ — So politiſch-leer, wie dies Lied iſt, ſind die wenigſten. Le Brun hat einige gelie- fert, welche Feuer und Flamme ſpeyen. Man kennt ſie in Deutſchland ſchon ziemlich.
Wenn daher auf dem zerſchoßuen Schiffe, Le Vengeur, die Mannſchaft an nichts weniger als an ihre Rettung denkt, wenn ſie unter dem anhal- tenden Kanonendonner der Englaͤnder, mit allge- meinem Jubelgeſchrey, dieſen noch einmal die volle Ladung giebt, allgemein vive la Nation
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3.
Guerriers! la mort eſt-elle à craindre
A qui combat pour ſes foyers?
Le héros ſe croit-il à plaindre,
Quand il tombe ſur ſes lauriers?
„Mourir c'eſt rendre à la Nature
„Un bien qu'elle nous a prêté
„Et quand on meurt ſur ſon armure,
„C'eſt naitre à l'immortalité! — (bis.)
Wie klug richtet ſich hier Argus nach der
Jahreszeit! Er ſucht durch große, moraliſche
Empfindungen gegen ſtarke, phyſiſche abzuhaͤrten.
Und nun das Ende vom Liede! „Sterben, ſagt er,
iſt der Natur ein Gut zuruͤckgeben, welches ſie
uns geliehen hat; und wenn man auf ſeinen Waf-
fen ſtirbt, das iſt gebohren werden zur Unſterb-
lichkeit!“ — So politiſch-leer, wie dies Lied iſt,
ſind die wenigſten. Le Brun hat einige gelie-
fert, welche Feuer und Flamme ſpeyen. Man
kennt ſie in Deutſchland ſchon ziemlich.
Wenn daher auf dem zerſchoßuen Schiffe, Le
Vengeur, die Mannſchaft an nichts weniger als
an ihre Rettung denkt, wenn ſie unter dem anhal-
tenden Kanonendonner der Englaͤnder, mit allge-
meinem Jubelgeſchrey, dieſen noch einmal die
volle Ladung giebt, allgemein vive la Nation
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/89>, abgerufen am 23.11.2024.
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