heitern Hurtigkeit sich zum Schlagen anzuschicken, womit sie sich zum Spielen anschicken. Wer das alles so selbst mitansieht, und vorher dem Mili- tärwesen anderer Truppen auch zugesehen hat, kann sich vor Erstaunen in diese seltsamen Menschen an- fänglich gar nicht finden. Aber mit solchen Men- schen stürmt man die Hölle! -- Doch es ist Zeit, daß ich einlenke.
Siebentes Kapitel.
Fortsetzung meiner Geschichte zu Landau. Beschreibung der Klubbs oder der Volksgesellschaften in Frankreich.
Daß es in der ganzen Welt gute Menschen giebt, ist ein sehr tröstlicher Gedanke, vorzüglich für den, der des Beystandes guter Menschen bedarf; und wie Viele sind wohl, die dieses Beystandes nicht be- dürften! Ich habe die Wahrheit dieses Satzes sehr oft erfahren, und durchaus mehr rechtschaffene, und gute Menschen gefunden, als schlechte. Aber um Andre gut zu finden, muß man, wie Hr. Bis- pink sagt, erst selbst gut seyn. Bey kaltem Blute und ruhiger Ueberlegung, wozu ich aber, ich muß es gestehen, nur sehr selten aufgelegt bin, finde ich, daß der Mensch immer Mensch d. i. nicht ganz gut,
heitern Hurtigkeit ſich zum Schlagen anzuſchicken, womit ſie ſich zum Spielen anſchicken. Wer das alles ſo ſelbſt mitanſieht, und vorher dem Mili- taͤrweſen anderer Truppen auch zugeſehen hat, kann ſich vor Erſtaunen in dieſe ſeltſamen Menſchen an- faͤnglich gar nicht finden. Aber mit ſolchen Men- ſchen ſtuͤrmt man die Hoͤlle! — Doch es iſt Zeit, daß ich einlenke.
Siebentes Kapitel.
Fortſetzung meiner Geſchichte zu Landau. Beſchreibung der Klubbs oder der Volksgeſellſchaften in Frankreich.
Daß es in der ganzen Welt gute Menſchen giebt, iſt ein ſehr troͤſtlicher Gedanke, vorzuͤglich fuͤr den, der des Beyſtandes guter Menſchen bedarf; und wie Viele ſind wohl, die dieſes Beyſtandes nicht be- duͤrften! Ich habe die Wahrheit dieſes Satzes ſehr oft erfahren, und durchaus mehr rechtſchaffene, und gute Menſchen gefunden, als ſchlechte. Aber um Andre gut zu finden, muß man, wie Hr. Bis- pink ſagt, erſt ſelbſt gut ſeyn. Bey kaltem Blute und ruhiger Ueberlegung, wozu ich aber, ich muß es geſtehen, nur ſehr ſelten aufgelegt bin, finde ich, daß der Menſch immer Menſch d. i. nicht ganz gut,
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heitern Hurtigkeit ſich zum Schlagen anzuſchicken,
womit ſie ſich zum Spielen anſchicken. Wer das
alles ſo ſelbſt mitanſieht, und vorher dem Mili-
taͤrweſen anderer Truppen auch zugeſehen hat, kann
ſich vor Erſtaunen in dieſe ſeltſamen Menſchen an-
faͤnglich gar nicht finden. Aber mit ſolchen Men-
ſchen ſtuͤrmt man die Hoͤlle! — Doch es iſt Zeit,
daß ich einlenke.
Siebentes Kapitel.
Fortſetzung meiner Geſchichte zu Landau. Beſchreibung der
Klubbs oder der Volksgeſellſchaften in Frankreich.
Daß es in der ganzen Welt gute Menſchen giebt,
iſt ein ſehr troͤſtlicher Gedanke, vorzuͤglich fuͤr den,
der des Beyſtandes guter Menſchen bedarf; und wie
Viele ſind wohl, die dieſes Beyſtandes nicht be-
duͤrften! Ich habe die Wahrheit dieſes Satzes ſehr
oft erfahren, und durchaus mehr rechtſchaffene,
und gute Menſchen gefunden, als ſchlechte. Aber
um Andre gut zu finden, muß man, wie Hr. Bis-
pink ſagt, erſt ſelbſt gut ſeyn. Bey kaltem Blute
und ruhiger Ueberlegung, wozu ich aber, ich muß
es geſtehen, nur ſehr ſelten aufgelegt bin, finde ich,
daß der Menſch immer Menſch d. i. nicht ganz gut,
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/98>, abgerufen am 27.11.2024.
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