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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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erschrack jederman, und in der Angst oder vielmehr
in der Ueberzeugung, daß der Terrorismus noth-
wendig war, ließ man sich alles gefallen, ja,
man lobte noch obendrein die Ausbrüche des Jako-
binismus, und die Departementer schickten sogar
Adressen an den Konvent, worin sie für die oft
unsinnige Strenge der Tribunale danken ließen.
Man muß indessen nicht denken, daß alle Glieder
des Konvents damals wirklich Jakobiner und folg-
lich Freunde und Vertheidiger der verübten Gräuel
gewesen seyen: aber im Jahr 1793 bis in die Erndte
von 1794 sah man ein, daß Gelindigkeit nichts
fruchte, und so dominirte Robespierre und sein
Anhang den Konvent, und durch diesen ganz
Frankreich.

Dabey aber waren die meisten Franzosen an
sich ganz und gar nicht Jakobiner oder Terroristen:
denn als Robespierre fiel, und man für die
Republik nichts mehr besorgte, stürzte das Schre-
ckenssystem ohne alle weitere Unruhen zusammen,
so wie ehemals das Königthum gestürzt war: die
Partheyen stritten sich freilich noch, aber die
Nation blieb ruhig.

Robespierre hat schon um Weyhnachten 1793
eingesehen, daß der Terrorismus zu weit ginge. Er
ließ daher die Revolutionstribunale vermindern,
und da sonst beynahe in jedem Departement eine

erſchrack jederman, und in der Angſt oder vielmehr
in der Ueberzeugung, daß der Terrorismus noth-
wendig war, ließ man ſich alles gefallen, ja,
man lobte noch obendrein die Ausbruͤche des Jako-
binismus, und die Departementer ſchickten ſogar
Adreſſen an den Konvent, worin ſie fuͤr die oft
unſinnige Strenge der Tribunale danken ließen.
Man muß indeſſen nicht denken, daß alle Glieder
des Konvents damals wirklich Jakobiner und folg-
lich Freunde und Vertheidiger der veruͤbten Graͤuel
geweſen ſeyen: aber im Jahr 1793 bis in die Erndte
von 1794 ſah man ein, daß Gelindigkeit nichts
fruchte, und ſo dominirte Robespierre und ſein
Anhang den Konvent, und durch dieſen ganz
Frankreich.

Dabey aber waren die meiſten Franzoſen an
ſich ganz und gar nicht Jakobiner oder Terroriſten:
denn als Robespierre fiel, und man fuͤr die
Republik nichts mehr beſorgte, ſtuͤrzte das Schre-
ckensſyſtem ohne alle weitere Unruhen zuſammen,
ſo wie ehemals das Koͤnigthum geſtuͤrzt war: die
Partheyen ſtritten ſich freilich noch, aber die
Nation blieb ruhig.

Robespierre hat ſchon um Weyhnachten 1793
eingeſehen, daß der Terrorismus zu weit ginge. Er
ließ daher die Revolutionstribunale vermindern,
und da ſonſt beynahe in jedem Departement eine

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[106/0110] erſchrack jederman, und in der Angſt oder vielmehr in der Ueberzeugung, daß der Terrorismus noth- wendig war, ließ man ſich alles gefallen, ja, man lobte noch obendrein die Ausbruͤche des Jako- binismus, und die Departementer ſchickten ſogar Adreſſen an den Konvent, worin ſie fuͤr die oft unſinnige Strenge der Tribunale danken ließen. Man muß indeſſen nicht denken, daß alle Glieder des Konvents damals wirklich Jakobiner und folg- lich Freunde und Vertheidiger der veruͤbten Graͤuel geweſen ſeyen: aber im Jahr 1793 bis in die Erndte von 1794 ſah man ein, daß Gelindigkeit nichts fruchte, und ſo dominirte Robespierre und ſein Anhang den Konvent, und durch dieſen ganz Frankreich. Dabey aber waren die meiſten Franzoſen an ſich ganz und gar nicht Jakobiner oder Terroriſten: denn als Robespierre fiel, und man fuͤr die Republik nichts mehr beſorgte, ſtuͤrzte das Schre- ckensſyſtem ohne alle weitere Unruhen zuſammen, ſo wie ehemals das Koͤnigthum geſtuͤrzt war: die Partheyen ſtritten ſich freilich noch, aber die Nation blieb ruhig. Robespierre hat ſchon um Weyhnachten 1793 eingeſehen, daß der Terrorismus zu weit ginge. Er ließ daher die Revolutionstribunale vermindern, und da ſonſt beynahe in jedem Departement eine

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/110>, abgerufen am 24.11.2024.