ihn decken sollen, im Falle seine Briefe an Belin und mich, in Deutschland mögten erbrochen, ver- deutet und höhern Orts angegeben werden. Dann hatte er sich anheischig gemacht, diese Mittel gleich anzuwenden, sobald der Herr Hauptmann ihn nur versicherte, daß ich nach meiner Zurückkunft mei- nen Abschied erhalten sollte. Herr von Man- delsloh hatte jene Mittel gutgeheißen, und mei- nen Abschied damals bey dem Herrn von Möl- lendorf gleich ausgewirkt.
Zu gleicher Zeit hatte Herr Bispink sich um eine schriftliche Fürbitte für mich von dem franzö- sischen General D' Oyre an den Kommendanten Belin bemüht, und um noch eine an den Sekre- tär bey dem französischen Gesandten Barthe- lemi zu Basel. Diese und seine Briefe hatte er nachher selbst nach Leipzig getragen, und sie da, unter Vermittelung seines Freundes Schieg, Hrn. Flick, dem Jüngern, bey dessen Vater der fran- zösische Gesandte zu Basel logierte, zur sichern Besorgung fürs Weitere übergeben.
Alles dieses war in Zeit von zehn Tagen zu Stande kommen. Die Zeit ward mir indeß gar lang, ehe Bispink Antwort kommen wollte. Im Zweifel, ob er meinen Brief erhalten hätte, schrieb ich noch einen an Hrn. Professor Gren, den ich schon längst als einen sehr edlen Mann und
ihn decken ſollen, im Falle ſeine Briefe an Belin und mich, in Deutſchland moͤgten erbrochen, ver- deutet und hoͤhern Orts angegeben werden. Dann hatte er ſich anheiſchig gemacht, dieſe Mittel gleich anzuwenden, ſobald der Herr Hauptmann ihn nur verſicherte, daß ich nach meiner Zuruͤckkunft mei- nen Abſchied erhalten ſollte. Herr von Man- delsloh hatte jene Mittel gutgeheißen, und mei- nen Abſchied damals bey dem Herrn von Moͤl- lendorf gleich ausgewirkt.
Zu gleicher Zeit hatte Herr Bispink ſich um eine ſchriftliche Fuͤrbitte fuͤr mich von dem franzoͤ- ſiſchen General D' Oyré an den Kommendanten Belin bemuͤht, und um noch eine an den Sekre- taͤr bey dem franzoͤſiſchen Geſandten Barthe- lemi zu Baſel. Dieſe und ſeine Briefe hatte er nachher ſelbſt nach Leipzig getragen, und ſie da, unter Vermittelung ſeines Freundes Schieg, Hrn. Flick, dem Juͤngern, bey deſſen Vater der fran- zoͤſiſche Geſandte zu Baſel logierte, zur ſichern Beſorgung fuͤrs Weitere uͤbergeben.
Alles dieſes war in Zeit von zehn Tagen zu Stande kommen. Die Zeit ward mir indeß gar lang, ehe Bispink Antwort kommen wollte. Im Zweifel, ob er meinen Brief erhalten haͤtte, ſchrieb ich noch einen an Hrn. Profeſſor Gren, den ich ſchon laͤngſt als einen ſehr edlen Mann und
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ihn decken ſollen, im Falle ſeine Briefe an Belin
und mich, in Deutſchland moͤgten erbrochen, ver-
deutet und hoͤhern Orts angegeben werden. Dann
hatte er ſich anheiſchig gemacht, dieſe Mittel gleich
anzuwenden, ſobald der Herr Hauptmann ihn nur
verſicherte, daß ich nach meiner Zuruͤckkunft mei-
nen Abſchied erhalten ſollte. Herr von Man-
delsloh hatte jene Mittel gutgeheißen, und mei-
nen Abſchied damals bey dem Herrn von Moͤl-
lendorf gleich ausgewirkt.
Zu gleicher Zeit hatte Herr Bispink ſich um
eine ſchriftliche Fuͤrbitte fuͤr mich von dem franzoͤ-
ſiſchen General D' Oyré an den Kommendanten
Belin bemuͤht, und um noch eine an den Sekre-
taͤr bey dem franzoͤſiſchen Geſandten Barthe-
lemi zu Baſel. Dieſe und ſeine Briefe hatte er
nachher ſelbſt nach Leipzig getragen, und ſie da,
unter Vermittelung ſeines Freundes Schieg, Hrn.
Flick, dem Juͤngern, bey deſſen Vater der fran-
zoͤſiſche Geſandte zu Baſel logierte, zur ſichern
Beſorgung fuͤrs Weitere uͤbergeben.
Alles dieſes war in Zeit von zehn Tagen zu
Stande kommen. Die Zeit ward mir indeß gar
lang, ehe Bispink Antwort kommen wollte.
Im Zweifel, ob er meinen Brief erhalten haͤtte,
ſchrieb ich noch einen an Hrn. Profeſſor Gren,
den ich ſchon laͤngſt als einen ſehr edlen Mann und
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/138>, abgerufen am 24.11.2024.
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