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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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Bemerkung einfließen ließ, ich verstünde mich
auf den Schnapps, und wisse, wo der Beste in
Halle zu haben sey. Ich glaubte nicht, daß es
der Mühe werth sey, mich weiter mit Mstr. Drey-
ßig in eine öffentliche Fehde einzulassen, und lachte
über die Ausfälle eines Mannes, der ohnehin un-
fähig ist, jemand zu injuriiren.

Mit den Eudämonisten hätte ich auch Händel
bekommen, wenn mich die Verfasser des Obscu-
ranten-Almanachs der Mühe nicht überhoben hät-
ten, mit den jämmerlichen Kerlen Krieg zu füh-
ren. Ich hatte das Geschreibsel, Eudämonia ge-
nannt, noch nie gesehen, wohl hatte ich davon
gehört und gelesen, und wußte aus den Nachrich-
ten einsichtiger braver Männer, daß die Eudämonia
unter den infamen Sudeleyen, welche zu un-
srer Zeit Deutschland überschwemmen, einen vor-
züglichen Platz verdient, und eben so wie andre gro-
be Pasquillen z. B. einige Skarteken von Göchhau-
sen, Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirne u. d.
gl. den guten Namen braver Männer begeifert.
Daß aber die fatalen Eudämoniashanswursten
auch meiner gedenken, und mich an ihren Pranger
stellen würden, war mir nie eingefallen, bis ich
endlich einen Brief ohne Anzeige des Ortes, wo
er herkam und ohne Unterschrift erhielt, worin mir
berichtet wurde, daß ich im zwölften Stück des

Kloaks

Bemerkung einfließen ließ, ich verſtuͤnde mich
auf den Schnapps, und wiſſe, wo der Beſte in
Halle zu haben ſey. Ich glaubte nicht, daß es
der Muͤhe werth ſey, mich weiter mit Mſtr. Drey-
ßig in eine oͤffentliche Fehde einzulaſſen, und lachte
uͤber die Ausfaͤlle eines Mannes, der ohnehin un-
faͤhig iſt, jemand zu injuriiren.

Mit den Eudaͤmoniſten haͤtte ich auch Haͤndel
bekommen, wenn mich die Verfaſſer des Obſcu-
ranten-Almanachs der Muͤhe nicht uͤberhoben haͤt-
ten, mit den jaͤmmerlichen Kerlen Krieg zu fuͤh-
ren. Ich hatte das Geſchreibſel, Eudaͤmonia ge-
nannt, noch nie geſehen, wohl hatte ich davon
gehoͤrt und geleſen, und wußte aus den Nachrich-
ten einſichtiger braver Maͤnner, daß die Eudaͤmonia
unter den infamen Sudeleyen, welche zu un-
ſrer Zeit Deutſchland uͤberſchwemmen, einen vor-
zuͤglichen Platz verdient, und eben ſo wie andre gro-
be Pasquillen z. B. einige Skarteken von Goͤchhau-
ſen, Doctor Bahrdt mit der eiſernen Stirne u. d.
gl. den guten Namen braver Maͤnner begeifert.
Daß aber die fatalen Eudaͤmoniashanswurſten
auch meiner gedenken, und mich an ihren Pranger
ſtellen wuͤrden, war mir nie eingefallen, bis ich
endlich einen Brief ohne Anzeige des Ortes, wo
er herkam und ohne Unterſchrift erhielt, worin mir
berichtet wurde, daß ich im zwoͤlften Stuͤck des

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[144/0152] Bemerkung einfließen ließ, ich verſtuͤnde mich auf den Schnapps, und wiſſe, wo der Beſte in Halle zu haben ſey. Ich glaubte nicht, daß es der Muͤhe werth ſey, mich weiter mit Mſtr. Drey- ßig in eine oͤffentliche Fehde einzulaſſen, und lachte uͤber die Ausfaͤlle eines Mannes, der ohnehin un- faͤhig iſt, jemand zu injuriiren. Mit den Eudaͤmoniſten haͤtte ich auch Haͤndel bekommen, wenn mich die Verfaſſer des Obſcu- ranten-Almanachs der Muͤhe nicht uͤberhoben haͤt- ten, mit den jaͤmmerlichen Kerlen Krieg zu fuͤh- ren. Ich hatte das Geſchreibſel, Eudaͤmonia ge- nannt, noch nie geſehen, wohl hatte ich davon gehoͤrt und geleſen, und wußte aus den Nachrich- ten einſichtiger braver Maͤnner, daß die Eudaͤmonia unter den infamen Sudeleyen, welche zu un- ſrer Zeit Deutſchland uͤberſchwemmen, einen vor- zuͤglichen Platz verdient, und eben ſo wie andre gro- be Pasquillen z. B. einige Skarteken von Goͤchhau- ſen, Doctor Bahrdt mit der eiſernen Stirne u. d. gl. den guten Namen braver Maͤnner begeifert. Daß aber die fatalen Eudaͤmoniashanswurſten auch meiner gedenken, und mich an ihren Pranger ſtellen wuͤrden, war mir nie eingefallen, bis ich endlich einen Brief ohne Anzeige des Ortes, wo er herkam und ohne Unterſchrift erhielt, worin mir berichtet wurde, daß ich im zwoͤlften Stuͤck des Kloaks

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/152>, abgerufen am 21.11.2024.