Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite
Qualis erat tragico nuper pollutus adulter
Concubitu, qui tone leges revocabat amaras
Omnibus atque ipsi Veneri Martique timendas;
Cum tot abortivis foecundam Iulia vulvam
Solveret, ac patruo similes effunderet offas.

Sollte man nicht denken, Juvenalis sey ein
Prophet gewesen, und die angeführte Stelle sey
ein weißagendes Gesichte?

Daß ein Mann, wie Stark in Darmstadt sich
zu dem Eudämonistengesindel gesellt hat, oder ge-
sellt haben soll, ist wirklich sehr zu bedauern. Der
Verfasser des Häpheistio ein Eudämonist!!

Herr von Göchhausen in Eisenach verdient öf-
fentlich gerühmt zu werden, und ich würde es
thun, wenn ich meine Stimme für würdig hielte,
den Rechtschaffnen zu loben. Er hat sich öffent-
lich erklärt, warum er freyere Gesinnungen mit
Sanscülotterey in eine Brühe geworfen, und je-
den für einen Ohnehosen angesehen habe, der nicht
dachte, wie ohngefähr Hr. Rehberg oder einer
desgleichen. Ich habe mich unendlich über das
freye eines gelehrten und durch Verdienste angese-
henen so würdige Geständniß gefreuet, und bedaure
nur, daß mir einige Ausdrücke entfahren sind in
meinen Schriften, welche auf Herrn von Göch-
hausen nicht den besten Bezug haben; aber diese
Ausdrücke concerniren bloß den Schreiber der Wan-

K 2
Qualis erat tragico nuper pollutus adulter
Concubitu, qui tone leges revocabat amaras
Omnibus atque ipſi Veneri Martique timendas;
Cum tot abortivis foecundam Iulia vulvam
Solveret, ac patruo ſimiles effunderet offas.

Sollte man nicht denken, Juvenalis ſey ein
Prophet geweſen, und die angefuͤhrte Stelle ſey
ein weißagendes Geſichte?

Daß ein Mann, wie Stark in Darmſtadt ſich
zu dem Eudaͤmoniſtengeſindel geſellt hat, oder ge-
ſellt haben ſoll, iſt wirklich ſehr zu bedauern. Der
Verfaſſer des Haͤpheiſtio ein Eudaͤmoniſt!!

Herr von Goͤchhauſen in Eiſenach verdient oͤf-
fentlich geruͤhmt zu werden, und ich wuͤrde es
thun, wenn ich meine Stimme fuͤr wuͤrdig hielte,
den Rechtſchaffnen zu loben. Er hat ſich oͤffent-
lich erklaͤrt, warum er freyere Geſinnungen mit
Sanscuͤlotterey in eine Bruͤhe geworfen, und je-
den fuͤr einen Ohnehoſen angeſehen habe, der nicht
dachte, wie ohngefaͤhr Hr. Rehberg oder einer
desgleichen. Ich habe mich unendlich uͤber das
freye eines gelehrten und durch Verdienſte angeſe-
henen ſo wuͤrdige Geſtaͤndniß gefreuet, und bedaure
nur, daß mir einige Ausdruͤcke entfahren ſind in
meinen Schriften, welche auf Herrn von Goͤch-
hauſen nicht den beſten Bezug haben; aber dieſe
Ausdruͤcke concerniren bloß den Schreiber der Wan-

K 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0155" n="147"/>
          <l> <hi rendition="#aq">Qualis erat <hi rendition="#g">tragico</hi> nuper pollutus adulter</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Concubitu, qui tone leges revocabat amaras</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Omnibus atque ip&#x017F;i Veneri Martique timendas;</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Cum tot abortivis foecundam Iulia vulvam</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Solveret, ac patruo</hi> &#x017F;imiles effunderet offas.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p>Sollte man nicht denken, Juvenalis &#x017F;ey ein<lb/>
Prophet gewe&#x017F;en, und die angefu&#x0364;hrte Stelle &#x017F;ey<lb/>
ein weißagendes Ge&#x017F;ichte?</p><lb/>
        <p>Daß ein Mann, wie Stark in Darm&#x017F;tadt &#x017F;ich<lb/>
zu dem Euda&#x0364;moni&#x017F;tenge&#x017F;indel ge&#x017F;ellt hat, oder ge-<lb/>
&#x017F;ellt haben &#x017F;oll, i&#x017F;t wirklich &#x017F;ehr zu bedauern. Der<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;er des Ha&#x0364;phei&#x017F;tio ein Euda&#x0364;moni&#x017F;t!!</p><lb/>
        <p>Herr von Go&#x0364;chhau&#x017F;en in Ei&#x017F;enach verdient o&#x0364;f-<lb/>
fentlich geru&#x0364;hmt zu werden, und ich wu&#x0364;rde es<lb/>
thun, wenn ich meine Stimme fu&#x0364;r wu&#x0364;rdig hielte,<lb/>
den Recht&#x017F;chaffnen zu loben. Er hat &#x017F;ich o&#x0364;ffent-<lb/>
lich erkla&#x0364;rt, warum er freyere Ge&#x017F;innungen mit<lb/>
Sanscu&#x0364;lotterey in eine Bru&#x0364;he geworfen, und je-<lb/>
den fu&#x0364;r einen Ohneho&#x017F;en ange&#x017F;ehen habe, der nicht<lb/>
dachte, wie ohngefa&#x0364;hr Hr. Rehberg oder einer<lb/>
desgleichen. Ich habe mich unendlich u&#x0364;ber das<lb/>
freye eines gelehrten und durch Verdien&#x017F;te ange&#x017F;e-<lb/>
henen &#x017F;o wu&#x0364;rdige Ge&#x017F;ta&#x0364;ndniß gefreuet, und bedaure<lb/>
nur, daß mir einige Ausdru&#x0364;cke entfahren &#x017F;ind in<lb/>
meinen Schriften, welche auf Herrn von Go&#x0364;ch-<lb/>
hau&#x017F;en nicht den be&#x017F;ten Bezug haben; aber die&#x017F;e<lb/>
Ausdru&#x0364;cke concerniren bloß den Schreiber der Wan-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 2</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0155] Qualis erat tragico nuper pollutus adulter Concubitu, qui tone leges revocabat amaras Omnibus atque ipſi Veneri Martique timendas; Cum tot abortivis foecundam Iulia vulvam Solveret, ac patruo ſimiles effunderet offas. Sollte man nicht denken, Juvenalis ſey ein Prophet geweſen, und die angefuͤhrte Stelle ſey ein weißagendes Geſichte? Daß ein Mann, wie Stark in Darmſtadt ſich zu dem Eudaͤmoniſtengeſindel geſellt hat, oder ge- ſellt haben ſoll, iſt wirklich ſehr zu bedauern. Der Verfaſſer des Haͤpheiſtio ein Eudaͤmoniſt!! Herr von Goͤchhauſen in Eiſenach verdient oͤf- fentlich geruͤhmt zu werden, und ich wuͤrde es thun, wenn ich meine Stimme fuͤr wuͤrdig hielte, den Rechtſchaffnen zu loben. Er hat ſich oͤffent- lich erklaͤrt, warum er freyere Geſinnungen mit Sanscuͤlotterey in eine Bruͤhe geworfen, und je- den fuͤr einen Ohnehoſen angeſehen habe, der nicht dachte, wie ohngefaͤhr Hr. Rehberg oder einer desgleichen. Ich habe mich unendlich uͤber das freye eines gelehrten und durch Verdienſte angeſe- henen ſo wuͤrdige Geſtaͤndniß gefreuet, und bedaure nur, daß mir einige Ausdruͤcke entfahren ſind in meinen Schriften, welche auf Herrn von Goͤch- hauſen nicht den beſten Bezug haben; aber dieſe Ausdruͤcke concerniren bloß den Schreiber der Wan- K 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/155
Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/155>, abgerufen am 24.11.2024.