derungen in die Rhein- und Mayngegenden, kei- neswegs aber den schätzbaren Verfasser des Mähr- chens aus der andern Welt.
Der Journalist Schirach, oder Herr von Schi- rach in Altona scheint mir durchaus keinen unmit- telbaren Antheil an der Eudämonia genommen zu haben, da sein politisches Journal die Eu- dämonia beynahe äquirt, ich meyne an Lügen, Lä- sterungen und Verläumdungen. Doctor Bahrdt sagt im Ketzeralmanach, das deutsche Publikum sey ein altes Weib, weil es die Schriften eines gewissen Herrn gleichsam verschlungen habe. Den Beweis, daß unser Publikum ein altes Weib ist, könnte man am besten daher führen, daß das po- litische Journal des Herrn von Schirach noch Käu- fer und Absatz findet. Der große Schirach hat den Schleier der Politik vom Gesicht gerissen, und immer vorher aus unumstößlichen Gründen geweißaget, wie es noch in der Welt gehen müßte, und folglich auch gewiß gehen würde. Daß es so, wie der große Politiker geweißagt hat, gehen mußte, daran ist wohl kein Zweifel, nur war es sehr Schade, daß fast keine einzige Schirachsche Weißagung eintraf. Doch die Weißagungen mög- ten immer hingehen, die machen das politische Journal bloß zu einem elenden Sudel, worüber der Kluge die Achsel zuckt, und die Verdrehungen
derungen in die Rhein- und Mayngegenden, kei- neswegs aber den ſchaͤtzbaren Verfaſſer des Maͤhr- chens aus der andern Welt.
Der Journaliſt Schirach, oder Herr von Schi- rach in Altona ſcheint mir durchaus keinen unmit- telbaren Antheil an der Eudaͤmonia genommen zu haben, da ſein politiſches Journal die Eu- daͤmonia beynahe aͤquirt, ich meyne an Luͤgen, Laͤ- ſterungen und Verlaͤumdungen. Doctor Bahrdt ſagt im Ketzeralmanach, das deutſche Publikum ſey ein altes Weib, weil es die Schriften eines gewiſſen Herrn gleichſam verſchlungen habe. Den Beweis, daß unſer Publikum ein altes Weib iſt, koͤnnte man am beſten daher fuͤhren, daß das po- litiſche Journal des Herrn von Schirach noch Kaͤu- fer und Abſatz findet. Der große Schirach hat den Schleier der Politik vom Geſicht geriſſen, und immer vorher aus unumſtoͤßlichen Gruͤnden geweißaget, wie es noch in der Welt gehen muͤßte, und folglich auch gewiß gehen wuͤrde. Daß es ſo, wie der große Politiker geweißagt hat, gehen mußte, daran iſt wohl kein Zweifel, nur war es ſehr Schade, daß faſt keine einzige Schirachſche Weißagung eintraf. Doch die Weißagungen moͤg- ten immer hingehen, die machen das politiſche Journal bloß zu einem elenden Sudel, woruͤber der Kluge die Achſel zuckt, und die Verdrehungen
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derungen in die Rhein- und Mayngegenden, kei-
neswegs aber den ſchaͤtzbaren Verfaſſer des Maͤhr-
chens aus der andern Welt.
Der Journaliſt Schirach, oder Herr von Schi-
rach in Altona ſcheint mir durchaus keinen unmit-
telbaren Antheil an der Eudaͤmonia genommen zu
haben, da ſein politiſches Journal die Eu-
daͤmonia beynahe aͤquirt, ich meyne an Luͤgen, Laͤ-
ſterungen und Verlaͤumdungen. Doctor Bahrdt
ſagt im Ketzeralmanach, das deutſche Publikum
ſey ein altes Weib, weil es die Schriften eines
gewiſſen Herrn gleichſam verſchlungen habe. Den
Beweis, daß unſer Publikum ein altes Weib iſt,
koͤnnte man am beſten daher fuͤhren, daß das po-
litiſche Journal des Herrn von Schirach noch Kaͤu-
fer und Abſatz findet. Der große Schirach
hat den Schleier der Politik vom Geſicht geriſſen,
und immer vorher aus unumſtoͤßlichen Gruͤnden
geweißaget, wie es noch in der Welt gehen muͤßte,
und folglich auch gewiß gehen wuͤrde. Daß es
ſo, wie der große Politiker geweißagt hat, gehen
mußte, daran iſt wohl kein Zweifel, nur war es
ſehr Schade, daß faſt keine einzige Schirachſche
Weißagung eintraf. Doch die Weißagungen moͤg-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/156>, abgerufen am 21.11.2024.
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