der Begebenheiten, welche sich Schirach oder seine unbekannte Correspondenten erlauben, wären auch noch zu verzeihen; denn so Etwas hat er mit vielen inländischen und ausländischen Zeitungsschreibern, sogar mit gelehrten Zeitungsschreibern, gemein: und wenn mehrere einerley Bocksstreiche machen, so fallen diese weniger auf: aber seine Invectiven auf brave Männer sind unverzeihlich und verdienen öffentlich geprangert zu werden, wenn jenen ver- unglimpften Männern daher ein Schaden entstan- den wäre, daß sie im politischen Journal mishan- delt wurden.
Die Eudämonia hat nicht so viel Glück ge- macht, als das politische Journal: das Ding war gar zu arg, und gar zu elend; da dachten dann die Herren, welchen zu Gefallen die Eudämoni- sten ihre Federn in Uebung sezten:
Wollt ihr nicht besser streiten für uns, dann I -- -- -- und verboten die fernere Erscheinung der Monatswische.
Einen Hauptspaß habe ich auch vor einigen Jahren erlebt, den ich doch hier so [ - 2 Zeichen fehlen]s en par[ - 1 Zeichen fehlt];do er- zählen will. Ein Prediger zu Acken an der Elbe, Na- mens Sabel, ärgerte sich gar mächtig, daß der Ver- fasser einer Broschüre, Charakteristik einiger Brandenburgischen Geistlichen, ihn etwas unsanft mitgenommen und herumgeschleppt hatte.
der Begebenheiten, welche ſich Schirach oder ſeine unbekannte Correſpondenten erlauben, waͤren auch noch zu verzeihen; denn ſo Etwas hat er mit vielen inlaͤndiſchen und auslaͤndiſchen Zeitungsſchreibern, ſogar mit gelehrten Zeitungsſchreibern, gemein: und wenn mehrere einerley Bocksſtreiche machen, ſo fallen dieſe weniger auf: aber ſeine Invectiven auf brave Maͤnner ſind unverzeihlich und verdienen oͤffentlich geprangert zu werden, wenn jenen ver- unglimpften Maͤnnern daher ein Schaden entſtan- den waͤre, daß ſie im politiſchen Journal mishan- delt wurden.
Die Eudaͤmonia hat nicht ſo viel Gluͤck ge- macht, als das politiſche Journal: das Ding war gar zu arg, und gar zu elend; da dachten dann die Herren, welchen zu Gefallen die Eudaͤmoni- ſten ihre Federn in Uebung ſezten:
Wollt ihr nicht beſſer ſtreiten fuͤr uns, dann I — — — und verboten die fernere Erſcheinung der Monatswiſche.
Einen Hauptſpaß habe ich auch vor einigen Jahren erlebt, den ich doch hier ſo [ – 2 Zeichen fehlen]ς ἐν παϱ[ – 1 Zeichen fehlt];δῳ er- zaͤhlen will. Ein Prediger zu Acken an der Elbe, Na- mens Sabel, aͤrgerte ſich gar maͤchtig, daß der Ver- faſſer einer Broſchuͤre, Charakteriſtik einiger Brandenburgiſchen Geiſtlichen, ihn etwas unſanft mitgenommen und herumgeſchleppt hatte.
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der Begebenheiten, welche ſich Schirach oder ſeine
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noch zu verzeihen; denn ſo Etwas hat er mit vielen
inlaͤndiſchen und auslaͤndiſchen Zeitungsſchreibern,
ſogar mit gelehrten Zeitungsſchreibern, gemein:
und wenn mehrere einerley Bocksſtreiche machen,
ſo fallen dieſe weniger auf: aber ſeine Invectiven
auf brave Maͤnner ſind unverzeihlich und verdienen
oͤffentlich geprangert zu werden, wenn jenen ver-
unglimpften Maͤnnern daher ein Schaden entſtan-
den waͤre, daß ſie im politiſchen Journal mishan-
delt wurden.
Die Eudaͤmonia hat nicht ſo viel Gluͤck ge-
macht, als das politiſche Journal: das Ding war
gar zu arg, und gar zu elend; da dachten dann
die Herren, welchen zu Gefallen die Eudaͤmoni-
ſten ihre Federn in Uebung ſezten:
Wollt ihr nicht beſſer ſtreiten fuͤr uns, dann
I — — — und verboten die fernere Erſcheinung
der Monatswiſche.
Einen Hauptſpaß habe ich auch vor einigen
Jahren erlebt, den ich doch hier ſo __ς ἐν παϱ_;δῳ er-
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mens Sabel, aͤrgerte ſich gar maͤchtig, daß der Ver-
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Brandenburgiſchen Geiſtlichen, ihn etwas
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/157>, abgerufen am 24.11.2024.
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