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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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ler und Karsten sind lange todt, aber in meiner
Seele leben sie, die großen Männer, so lange
meine Seele lebt!

Woltär lebt noch; dieser Redliche gab mir einst
sein Auditorium, daß ich darin die alte Ge-
schichte und die Begebenheiten der Römer -- Rö-
mische Geschichte haben wir noch nicht, leider! --
erklären konnte. Karsten gab mir seine bisher
noch nicht ersetzte Lehrstunden frey. Dank den
Männern!

Aber zurück auf Wolf. -- Seitdem Schulz
Halle verließ, lag alles Studium der Literatur gleich-
sam wie begraben. Freylich las Schulz noch über
die elende hebräische Uebersetzung der chaldäischen
Fragmente Daniels: Herr Fabri, der Magister,
erklärte freylich die Gedichte des Homerus aus
dem Homeromostix d. i. aus der elenden Version,
welche Hager beydrucken ließ, und ohne welche
Hr. Fabri seinen Text nicht hatte vertiren können,
und dann aus eines, nescio cujus, Clavis Home-
rica;
wenn ich nicht irre, war der Mosjeh ein
Schweizer. Ueberdem erklärte, oder exponirte,
nach Waisenhäuser Art, Herr Gutz die Gedichte
des Horatins, und machte sie moralischer --
durchs Evangelium. Niemeyer harangirte über
einige Stücke aus den griechischen Theaterdichtern,
und der Vortrag gefiel so sehr, daß man nach ge-

ler und Karſten ſind lange todt, aber in meiner
Seele leben ſie, die großen Maͤnner, ſo lange
meine Seele lebt!

Woltaͤr lebt noch; dieſer Redliche gab mir einſt
ſein Auditorium, daß ich darin die alte Ge-
ſchichte und die Begebenheiten der Roͤmer — Roͤ-
miſche Geſchichte haben wir noch nicht, leider! —
erklaͤren konnte. Karſten gab mir ſeine bisher
noch nicht erſetzte Lehrſtunden frey. Dank den
Maͤnnern!

Aber zuruͤck auf Wolf. — Seitdem Schulz
Halle verließ, lag alles Studium der Literatur gleich-
ſam wie begraben. Freylich las Schulz noch uͤber
die elende hebraͤiſche Ueberſetzung der chaldaͤiſchen
Fragmente Daniels: Herr Fabri, der Magiſter,
erklaͤrte freylich die Gedichte des Homerus aus
dem Homeromoſtix d. i. aus der elenden Verſion,
welche Hager beydrucken ließ, und ohne welche
Hr. Fabri ſeinen Text nicht hatte vertiren koͤnnen,
und dann aus eines, neſcio cujus, Clavis Home-
rica;
wenn ich nicht irre, war der Mosjeh ein
Schweizer. Ueberdem erklaͤrte, oder exponirte,
nach Waiſenhaͤuſer Art, Herr Gutz die Gedichte
des Horatins, und machte ſie moraliſcher —
durchs Evangelium. Niemeyer harangirte uͤber
einige Stuͤcke aus den griechiſchen Theaterdichtern,
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[185/0193] ler und Karſten ſind lange todt, aber in meiner Seele leben ſie, die großen Maͤnner, ſo lange meine Seele lebt! Woltaͤr lebt noch; dieſer Redliche gab mir einſt ſein Auditorium, daß ich darin die alte Ge- ſchichte und die Begebenheiten der Roͤmer — Roͤ- miſche Geſchichte haben wir noch nicht, leider! — erklaͤren konnte. Karſten gab mir ſeine bisher noch nicht erſetzte Lehrſtunden frey. Dank den Maͤnnern! Aber zuruͤck auf Wolf. — Seitdem Schulz Halle verließ, lag alles Studium der Literatur gleich- ſam wie begraben. Freylich las Schulz noch uͤber die elende hebraͤiſche Ueberſetzung der chaldaͤiſchen Fragmente Daniels: Herr Fabri, der Magiſter, erklaͤrte freylich die Gedichte des Homerus aus dem Homeromoſtix d. i. aus der elenden Verſion, welche Hager beydrucken ließ, und ohne welche Hr. Fabri ſeinen Text nicht hatte vertiren koͤnnen, und dann aus eines, neſcio cujus, Clavis Home- rica; wenn ich nicht irre, war der Mosjeh ein Schweizer. Ueberdem erklaͤrte, oder exponirte, nach Waiſenhaͤuſer Art, Herr Gutz die Gedichte des Horatins, und machte ſie moraliſcher — durchs Evangelium. Niemeyer harangirte uͤber einige Stuͤcke aus den griechiſchen Theaterdichtern, und der Vortrag gefiel ſo ſehr, daß man nach ge-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/193>, abgerufen am 24.11.2024.